Rechtsextremes im letzten großen Staatsmuseum. Teil 1: Das HGM als identitäre Projektionsfläche

Das Hee­res­ge­schicht­li­che Muse­um (HGM) ist nicht nur der ältes­te Muse­ums­bau Wiens, son­dern auch das letz­te Muse­um Öster­reichs, das von einem Bun­des­mi­nis­te­ri­um (Ver­tei­di­gung) gelei­tet wird. Die­se direk­te Ver­an­ke­rung im Staats­ap­pa­rat gibt der Fra­ge danach, wie dort Geschich­te ver­mit­telt wird, ein beson­de­res Gewicht. Trotz die­ser sen­si­blen öffent­li­chen Stel­lung fin­det im HGM eine zutiefst rück­wärts­ge­wand­te Geschichts­ver­mitt­lung statt, die von Hel­den­ver­eh­rung und Mon­ar­chie­ver­klä­rung mit­un­ter bis hin zu einer Offen­heit für Rechts­extre­mis­mus und Geschichts­re­vi­sio­nis­mus reicht. Kein Wun­der, dass Mar­tin Sell­ner vom HGM als iden­ti­tä­re Pro­jek­ti­ons­flä­che schwärmt – und auch der Atten­tä­ter von Christ­church sich dort auf­ge­hal­ten hat.

3. Sep. 2019
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Der FPÖ-Parlamentsklub und seine MitarbeiterInnen (Teil 1)

In der FPÖ rumort es seit Ibi­za und dem Raus­flug aus der Regie­rung. Grund dafür sind weni­ger die Unge­heu­er­lich­kei­ten, die Stra­che mit sei­nem Freund Gude­nus gegen­über der ver­meint­li­chen Olig­ar­chen-Nich­te von sich gege­ben haben, son­dern per­so­nel­le Kämp­fe. Das zieht sich von der Par­tei­spit­ze bis in die Ebe­ne der Mit­ar­bei­te­rIn­nen hin­un­ter, die im blau­en Par­la­ments­klub teil­wei­se Stun­den­kür­zun­gen befürch­ten und – so der Stan­dard – in den Wider­stands­mo­dus getre­ten sein sol­len. Über­haupt: Es lohnt sich, einen Blick auf die Lis­te der Mit­ar­bei­te­rIn­nen des frei­heit­li­chen Par­la­ments­klubs zu wer­fen. Dort wim­melt es von Mul­ti­funk­tio­nä­rIn­nen, Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen und natür­lich auch ein­schlä­gig bekann­ten Rechtsextremen.

27. Aug. 2019
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Schlagwörter: Schlagwörter: FPÖ | Niederösterreich | Österreich | Rechtsextremismus | RFJ

Kickl und der „Bevölkerungsaustausch“

In der letz­ten Aus­ga­be des Aula-Nach­fol­ge­ma­ga­zins „Frei­lich“ fin­det sich ein Inter­view mit Ex-Innen­mi­nis­ter Her­bert Kickl. Dar­in fällt nicht nur eine zutiefst auto­ri­tä­re Rhe­to­rik auf, son­dern er bezieht sich auch ganz unver­hoh­len auf die iden­ti­tä­re Pro­pa­gan­da­for­mel vom „Bevöl­ke­rungs­aus­tausch“.

22. Aug. 2019

Verfassungsschutzbericht 2018: neues Cover – alte Oberflächlichkeit

Um’s vor­weg­zu­neh­men: Der Ver­fas­sungs­schutz­be­richt 2018 liest sich, ins­be­son­de­re was die Kapi­tel Links- und Rechts­extre­mis­mus betrifft, wie eine Uni-Arbeit aus dem ers­ten Semes­ter, die einen Min­dest­um­fang auf­zu­wei­sen hat und bei der der schrei­ben­den Per­son der Stoff aus­ge­gan­gen ist. Das Zah­len­ma­te­ri­al zu den rechts­extre­men Straf­ta­ten war durch diver­se par­la­men­ta­ri­sche Anfra­gen vor­her groß­teils bekannt, aber wer erwar­tet hat­te, dass der Ver­fas­sungs­schutz eine etwas tie­fer­ge­hen­de Ana­ly­se lie­fern wür­de, wur­de ent­täuscht. So, wie in den letz­ten Jah­ren auch. Was auf­fällt, sind die Leer­stel­len: Wäh­rend rund­her­um vor dem erstark­ten Rechts­ter­ro­ris­mus gewarnt wird und hier durch­aus auch Öster­reich­be­zü­ge exis­tie­ren, ist die­se Gefahr im öster­rei­chi­schen Ver­fas­sungs­schutz­be­richt nonexistent.

16. Aug. 2019

Todeslisten, Anschlagspläne und ein Mord (Teil 2)

Wal­ter Lüb­cke wird mut­maß­lich von einem Rechts­extre­mis­ten ermor­det, hes­si­sche Poli­zis­ten schi­cken mit NSU 2.0 unter­schrie­be­ne Droh­brie­fe, (Ex-)Eliteeinheiten der deut­schen Poli­zei und Bun­des­wehr steh­len Muni­ti­on, füh­ren Todes­lis­ten und pla­nen Anschlä­ge. Wie hän­gen die­se Ereig­nis­se zusammen?

29. Juli 2019