Rechtsextremes im letzten großen Staatsmuseum. Teil 1: Das HGM als identitäre Projektionsfläche
Das Heeresgeschichtliche Museum (HGM) ist nicht nur der älteste Museumsbau Wiens, sondern auch das letzte Museum Österreichs, das von einem Bundesministerium (Verteidigung) geleitet wird. Diese direkte Verankerung im Staatsapparat gibt der Frage danach, wie dort Geschichte vermittelt wird, ein besonderes Gewicht. Trotz dieser sensiblen öffentlichen Stellung findet im HGM eine zutiefst rückwärtsgewandte Geschichtsvermittlung statt, die von Heldenverehrung und Monarchieverklärung mitunter bis hin zu einer Offenheit für Rechtsextremismus und Geschichtsrevisionismus reicht. Kein Wunder, dass Martin Sellner vom HGM als identitäre Projektionsfläche schwärmt – und auch der Attentäter von Christchurch sich dort aufgehalten hat.