Über uns

Über „Stoppt die Rechten“

Die Platt­form „Stoppt die Rech­ten“ (SdR) wur­de 2010 auf Initia­ti­ve des ehe­ma­li­gen Grü­nen Abge­ord­ne­ten Karl Öllin­ger gegrün­det und berich­tet seit­dem in mehr als 5.800 Bei­trä­gen (Stand Jän­ner 2024), die frei abruf­bar sind, tages­ak­tu­ell über Rechts­extre­mis­mus und Neo­na­zis­mus in Öster­reich und inter­na­tio­na­le Trends.

Bereits 2010 hat­te sich die Anzahl rechts­extrem moti­vier­ter Straf­ta­ten im Ver­gleich zu 2004 ver­dop­pelt, und so beklag­ten u.a. die Grü­nen, dass Rech­te und Rechts­extre­me nicht nur offe­ner in Erschei­nung tre­ten, son­dern sich vor allem im Inter­net ver­stärkt ver­net­zen und dort ihre men­schen­feind­li­chen Gesin­nun­gen ver­brei­ten wür­den. Um der „Des­in­for­ma­ti­ons­po­li­tik“ des Innen­mi­nis­te­ri­ums etwas ent­ge­gen zu set­zen, soll­te die neu ein­ge­rich­te­te Inter­net­sei­te stopptdierechten.at daher vor allem zur Auf­klä­rung bei­tra­gen und Vor­fäl­le sowie auch Inter­net­auf­trit­te ein­schlä­gi­ger Grup­pen doku­men­tie­ren. Seit sei­ner Ent­ste­hung wird die Sei­te sowohl von Journalist_innen, NGOs als auch Antifaschist_innen und poli­tisch Inter­es­sier­ten als wich­ti­ge Infor­ma­ti­ons­quel­le herangezogen.

Mit dem Raus­fall der Grü­nen aus dem Natio­nal­rat im Novem­ber 2017 ver­lor SdR sei­ne Trä­ger­or­ga­ni­sa­ti­on und muss­te sich neu orga­ni­sie­ren. 2018 wur­de der Ver­ein „Stoppt die Rech­ten“ gegrün­det. Karl Öllin­ger fun­giert als Ver­eins­ob­mann. Seit­her arbei­tet SdR aus­schließ­lich auf Basis von Spen­den.

Geschätzt und gehasst

SdR hat sich über die Jah­re hin­weg hier­zu­lan­de im Bereich Rechts­extre­mis­mus einen Namen gemacht – sowohl in der Recher­che als auch als größ­tes kos­ten­los zugäng­li­ches Online-Archiv Öster­reichs, das täg­lich von Hun­der­ten User*innen auf­ge­ru­fen wird. Zudem wer­den die Mitarbeiter*innen der Platt­form bei Ver­an­stal­tun­gen (Vor­trä­gen, Work­shops und Podi­ums­dis­kus­sio­nen) sowie auch von Medi­en als Expert*innen her­an­ge­zo­gen. So ist in der öster­rei­chi­schen Medi­en­land­schaft mal von einer „anti­fa­schis­ti­schen Home­page“ (Tiro­ler Tages­zei­tung vom 15.04.2011), einer „anti­fa­schis­ti­schen Web­site“ (derstandard.at vom 02.07.2016 ), einer „anti­fa­schis­ti­schen Initia­ti­ve“ oder einem „Rechts­extre­men-Watch­blog“ (derstandard.at vom 13.02.2016) die Rede, wenn es um „Stoppt die Rech­ten“ geht.

Da wir ohne die Unter­stüt­zung unse­rer Kolleg*innen, Sympathisant*innen und Freund*innen unse­re Arbeit nicht in dem Umfang betrei­ben könn­ten, ver­ste­hen wir uns nicht nur als Platt­form, die Infor­ma­tio­nen, Doku­men­ta­tio­nen und Ana­ly­sen als Ser­vice­leis­tung bereit stellt, son­dern auch als Anlauf­stel­le für Vernetzung.

Über die Jah­re hin­weg ist „Stoppt die Rech­ten“ nicht aus­schließ­lich auf posi­ti­ve Reso­nanz gesto­ßen. Gera­de jene, die auf der Sei­te kri­ti­siert wer­den, ver­su­chen immer wie­der, die wich­ti­ge auf­klä­re­ri­sche Arbeit der Platt­form zu dis­kre­di­tie­ren. So sind sich bei­spiels­wei­se Harald Vilims­ky (OTS vom 22. März 2013), die FPÖ (OTS vom 11. Juni 2013) und unzensuriert.at (vom 9. Juni 2013) dar­über einig, dass es sich bei „Stoppt die Rech­ten“ um eine „Hetz-Sei­te“ han­deln wür­de. Wolf­gang Jung (FPÖ) spricht dar­über hin­aus in einer Pres­se­aus­sendung vom 06.02.2012 von den „lin­ken Dreck­schleu­dern von ‚Stoppt die Rech­ten‘“, Karl Wei­din­ger in der Pres­se (vom 29.07.2015) von der „Platt­form der poli­tisch kor­rek­ten Jagd­ge­sell­schaft ‚Stoppt die Rech­ten‘“ und der Blog Geheim­po­li­tik (vom 1. März 2013) von einem „,antifaschistische[n]‘ Agitationsportal“.

Tätigkeitsfelder

Information und Dokumentation

SdR bie­tet die umfang­reichs­te kos­ten­los zugäng­li­che Infor­ma­ti­ons- und Doku­men­ta­ti­ons­quel­le zu aktu­el­len Ent­wick­lun­gen im öster­rei­chi­schen Rechts­extre­mis­mus. Die Web­site stellt Infor­ma­tio­nen, Hin­ter­grund­ana­ly­sen und Kom­men­ta­re zu Erschei­nungs­for­men des Rechts­extre­mis­mus und Neo­na­zis­mus bereit, doku­men­tiert rechts­extre­me Vor­fäl­le und berich­tet (gemein­sam mit Pro­zess­re­port) von Gerichts­pro­zes­sen wegen Ver­stö­ßen gegen das Ver­bots­ge­setz. Damit lie­fert das Pro­jekt einen bedeu­ten­den Bei­trag zur Auf­klä­rungs­ar­beit über Rechts­extre­mis­mus und Neo­na­zis­mus in Österreich.

Weiterbildung

SdR unter­stützt Sie auf Anfra­ge auch ger­ne dabei, Ver­an­stal­tun­gen (Vor­trä­ge, Work­shops, Semi­na­re etc.) zu Rechts­extre­mis­mus und Grup­pen­be­zo­ge­ner Men­schen­feind­lich­keit (in Öster­reich) zu orga­ni­sie­ren sowie Vor­tra­gen­de, Workshopleiter*innen sowie Trainer*innen für der­ar­ti­ge Wei­ter­bil­dun­gen zu finden.

Vernetzung

SdR unter­stützt außer­dem die Ver­net­zung von anti­fa­schis­ti­schen Initia­ti­ven, Grup­pen, Orga­ni­sa­tio­nen und Ein­zel­per­so­nen. Im Okto­ber 2016 fand daher erst­mals eine Leser*innenkonferenz statt, die einer­seits die bis­he­ri­ge Arbeit der Platt­form eva­lu­ier­te und ande­rer­seits Inter­es­sier­ten die Mög­lich­keit bot, sich auf dem Gebiet aus­zu­tau­schen und weiterzubilden.

Rechts­extre­mis­mus­be­richt 2016

Bis zum Jahr 2002 ver­öf­fent­lich­te das Innen­mi­nis­te­ri­um einen jähr­li­chen Rechts­extre­mis­mus­be­richt. Die­ser jedoch wur­de von der dama­li­gen schwarz-blau­en Bun­des­re­gie­rung ein­ge­stellt. Übrig blie­ben ledig­lich weni­ge dies­be­züg­li­che Sei­ten im Ver­fas­sungs­schutz­be­richt. Da rechts­extre­me Straf­ta­ten in Öster­reich wei­ter­hin kon­ti­nu­ier­lich anstei­gen, wur­de 2016 wie­der ein sol­cher Rechts­extre­mis­mus­be­richt erstellt – dies­mal von den Grü­nen in enger Koope­ra­ti­on mit SdR. Die­ser Rechts­extre­mis­mus­be­richt doku­men­tiert und ana­ly­siert die aktu­el­le rech­te Sze­ne in Öster­reich, ihre Ver­stri­ckun­gen in die Poli­tik und ihre Ver­net­zung im Inter­net. Eine Beson­der­heit ergibt sich auch aus dem Umstand, dass erst­mals in Über­blicks­tex­ten rechts­extre­me Ent­wick­lun­gen, Sze­nen und Vor­fäl­le aus allen öster­rei­chi­schen Bun­des­län­dern the­ma­ti­siert wurden.