Kaum jemand in Österreich hat sich so intensiv mit den Neonazi-Gruppierungen „Defend Austria“ und „Division Wien“ beschäftigt wie „Österreich Rechtsaußen“ (ÖRA). „Stoppt die Rechten“ hat das ÖRA-Team um eine Einschätzung zu den jüngst bekannt gewordenen Fällen von Hassverbrechen (nicht nur) gegen Homosexuelle gebeten.
In den letzten Jahren galt er nicht als einer der Hardliner in der FPÖ. Sanfte Sprache bei parlamentarischen Reden, kaum verbale Entgleisungen. Aber Harald Stefan, Ex-Olympia-Burschenschafter und seit 2008 im Nationalrat, kann auch anders: in Simmering am Stammtisch etwa. Weil er im Vorjahr beim Begräbnis eines Rechtsextremen, bei dem das auch von der SS verwendete „Treuelied“ gesungen wurde, gefilmt und dokumentiert wurde, klagte er den „Standard“. Wir haben noch mehr von ihm gefunden.
Österreich ist ein Land der Vereine – mehr als 130.000 soll es hierzulande geben. Nicht immer sind Vereine Orte eines ehrenamtlichen, uneigennützigen Engagements, manchmal stehen ganz andere Ziele dahinter. Über jene Vereine, in denen sich Küssel und Co tummeln, können wir höchstens spekulieren.
Hasskommentare der übelsten Sorte gegen Frauen, Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Minderjährigen, Vergewaltigungen, physische Gewalt bis hin zu Mord – die (sicherlich nicht vollständige) Auflistung von Fällen sexualisierter Gewalt innerhalb der FPÖ und ihr Umgang damit konterkarieren das Bild, das die FPÖ von sich selbst zeichnen will, massiv.
Die rechtsextremen Tendenzen im Österreichischen Turnerbund (ÖTB) reißen nicht ab. Auch bei den diesjährigen Sommerlagern traten deutschnationale Burschenschafter und Identitäre als Vorturner auf. Instagram-Beiträge zeigen T‑Shirts mit Runen, die auch im Nationalsozialismus verwendet wurden, und Kinder bei militärisch anmutenden Aktivitäten.
