Mélange KW 48/22

Wäh­rend es in Ried bei dem Pro­zess gegen den Ex-Boss der Neo­na­zi-Trup­pe von „Objekt 21“ in die drit­te Run­de geht, weil nun neue Chats aus­ge­wer­tet wer­den sol­len, gab’s in Wie­ner Neu­stadt eine ver­gleichs­wei­se schnel­le Ent­schei­dung. Ein Ehe­paar aus dem (digi­ta­len) Netz­werk des Neo­na­zis Peter Bin­der wur­de nach dem Waf­fen- und Ver­bots­ge­setz nicht rechts­kräf­tig ver­ur­teilt. Eben­falls einen Schuld­spruch kas­sier­te ein ehe­ma­li­ger Pegi­da-Ord­ner aus Schwe­chat. Der FPÖ-Rechts­au­ßen Mar­tin Graf will nun zum drit­ten Mal in ein Gre­mi­um des Natio­nal­fonds der Repu­blik Öster­reich für Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus und ist bis­lang zum drit­ten Mal gescheitert.

13. Dez 2022

Mélange KW 16/22

Zwei Fäl­le aus Tirol domi­nie­ren unse­re Rück­schau auf die letz­te Woche: ein 53-Jäh­ri­ger hat­te in sei­nem Haus so vie­le NS-Devo­tio­na­li­en gehor­tet, dass es einem NS-Muse­um glich und ein 50-Jäh­ri­ger sam­mel­te eben­falls NS-Devo­tio­na­li­en und führ­te ein Motor­rad aus, auf dem er „88“ ange­bracht hat­te. Am 24. scho­ckier­ten zwei Nach­rich­ten: Iden­ti­tä­re atta­ckier­ten das Ute Bock Flücht­lings­haus in Wien und mit Wil­li Reseta­rits ver­starb einer, der sich nicht nur als Musi­ker, son­dern auch durch sei­ne huma­ni­tä­ren Aktio­nen wie der Grün­dung des Wie­ner Inte­gra­ti­ons­hau­ses als ver­läss­li­cher Gegen­pol zu rechts­extre­mer Het­ze unver­ges­sen gemacht hat.

25. Apr 2022

Mélange KW 41/21

Nach elf Jah­ren könn­te ein Spreng­stoff­an­schlag auf ein Gra­zer Flücht­lings­heim vor der Auf­klä­rung ste­hen. Wenig über­ra­schend füh­ren die Spu­ren ins alt­be­kann­te Neo­na­zi­mi­lieu. In Wien ran­da­lier­te vor dem AKH ein Duo und skan­dier­te NS-Paro­len. Und in Dres­den trat Heinz-Chris­ti­an Stra­che bei einer Pegi­da-Fes­ti­vi­tät vor eini­gen hun­dert Teil­neh­men­den, dar­un­ter Rechts­extre­me und Neo­na­zis, auf.

18. Okt 2021

Mélange KW 27 bis 32/21, Teil 1: News aus dem identitären Lager

Sie ver­su­chen sich gegen ihren Unter­gang zu stem­men: Die Iden­ti­tä­ren, auch unter dem Namen „Die Öster­rei­cher“ unter­wegs oder nach Her­bert Kickl eine „NGO von rechts”, mobi­li­sier­ten Ende Juli für eine Demo gegen das Sym­bo­le-Gesetz. Etwa 500 Per­so­nen betei­lig­ten sich am Auf­marsch. Knapp davor war bekannt gewor­den, dass die neo­fa­schis­ti­sche Trup­pe in Steyr­egg eine Immo­bi­lie erstan­den und zu einem Zen­trum, dem mitt­ler­wei­le drit­ten in Öster­reich, aus­ge­baut hatte.

16. Aug 2021

Mélange KW 8/21 (Teil 2)

2x die FPÖ, 2x in Kärn­ten: Die einen haben zwei­spra­chi­ge Orts­ta­feln beschmiert, ein ande­rer fin­det, es sei not­wen­dig, schie­ßen zu ler­nen. Zwei plötz­li­che Kehrt­wen­dun­gen sind bei Gemein­de­ver­ant­wort­li­chen zu ver­zeich­nen, bei­des nur durch mas­si­ven Druck von außen: In Still­füs­sing ist der Bür­ger­meis­ter nun doch dafür, dass bei einem Grab für Mit­glie­der der Waf­fen-SS auch eine Info kommt, dass die SS eine ver­bre­che­ri­sche Orga­ni­sa­ti­on war, und in Imst hat sich der Gemein­de­rat samt Bür­ger­meis­ter dazu durch­rin­gen kön­nen, eine nach einem schwe­ren Nazi benann­te Stra­ße umzubenennen.

2. Mrz 2021