3 Prozesse, 3x Hitlerei
Ein türkischstämmiger Häftling in der Haftzelle, ein Wiener in einem Bus und eine Tschetschenin im Internet: Alle drei zeigten den Hitlergruß, alle drei mussten sich letzte Woche vor Gericht verantworten.
Ein türkischstämmiger Häftling in der Haftzelle, ein Wiener in einem Bus und eine Tschetschenin im Internet: Alle drei zeigten den Hitlergruß, alle drei mussten sich letzte Woche vor Gericht verantworten.
Eine FPÖ-Funktionärin musste wegen des Vorwurfs der Verhetzung vor Gericht, ein Salzburger wegen eines Hitlergrußes und ein 80-Jähriger wegen diverser brauner Umtriebe.
Das Hotel, in dem G.B. (33) beschäftigt war, sucht einen neuen Hausmeister, denn der alte sitzt seit zwei Monaten in U‑Haft. Am 30.4. musste er sich am Landesgericht Innsbruck wegen NS-Wiederbetätigung nach § 3g Verbotsgesetz verantworten. Mit einer Rückkehr in den alten Job wird es so schnell nichts wieder.
Ein Berndorfer hatte am Landesgericht Wiener Neustadt ein Rendezvous mit einem Geschworenengericht, weil er den Bundespräsidenten nach Auschwitz schicken wollte. Es sei eine Dummheit gewesen, erklärte er sich. Doch es war nicht die einzige.
Es scheint zur Gewohnheit zu werden, dass es Freisprüche für den massenhaften Besitz von NS-Devotionalien gibt, wenn vor Gericht eine angeblich unpolitische Sammelleidenschaft vorgebracht wird. Diesmal war das in Krems der Fall. Ein junger Burgenländer musste sich dem Verbotsgesetz und wegen kinderpornografischer Darstellungen verantworten.