Ried im Innkreis (OÖ): Ein mehr als problematischer Freispruch

Es könn­te ein Lehr­bei­spiel dafür sein, wie man auf Face­book gezielt jede Men­ge Erre­gung und Hass pro­du­zie­ren kann, ohne die eige­ne Inten­ti­on offen­zu­le­gen. Weni­ge Wor­te rei­chen, um über Jah­re hin­weg eine Lawi­ne an Hetz­pos­tings los­zu­tre­ten. Vor dem Lan­des­ge­richt muss­ten sich des­halb am 2.3.2016 zwei jun­ge Män­ner wegen des Ver­dachts der Wie­der­be­tä­ti­gung ver­ant­wor­ten. Sie haben auf der Face­book-Sei­te Haken­kreu­ze gepos­tet, berich­ten die OÖN (2.3.16).

3. März 2016

Innsbruck: 6 Monate und Geldstrafe für Wiederbetätigung

Ein Arbei­ter (50) aus dem Tiro­ler Ober­land ver­öf­fent­lich­te im Vor­jahr auf Face­book vier­mal Fotos und Sprü­che‚ „die mehr als grenz­wer­tig sind“” wie die „Kro­ne“ Tirol (3.3.16) schreibt. Des­halb muss­te er sich wegen Wie­der­be­tä­ti­gung vor dem Lan­des­ge­richt Inns­bruck ver­ant­wor­ten. Nicht alles war Wie­der­be­tä­ti­gung, urteil­ten die Geschwo­re­nen, aber jeden­falls das Hit­ler­bild mit dem Spruch: „Ver­misst seit 1945. Adolf, bit­te mel­de Dich! Wir brau­chen Dich!” Resul­tat: sechs Mona­te bedingt und 1.440 Euro Geld­stra­fe – rechtskräftig.

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Massiver Anstieg bei Verhetzung und Wiederbetätigung

Albert Stein­hau­ser, Jus­tiz­spre­cher der Grü­nen, hat eine par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge an den Jus­tzmi­nis­ter gestellt, in der er wis­sen woll­te, wie oft es zu Anzei­gen, Ankla­gen und Ver­ur­tei­lun­gen wegen NS-Ver­bots­ge­setz und Ver­het­zung gekom­men ist. Stein­hau­ser stellt die­se Anfra­gen jähr­lich, und so lässt sich über die Ant­wor­ten des Jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums auch ein ein­deu­ti­ger Trend erken­nen: ein mas­si­ver Anstieg bei den Anzei­gen, der sich nur schwach bei den Ver­ur­tei­lun­gen fort­setzt. Wei­ter mit Albert Stein­hau­ser.

Linz: Wieder Brandanschlag

Zum drit­ten Mal inner­halb weni­ger Wochen sind in Linz Roma-Zel­te ange­zün­det wor­den. Gegen 17 Uhr wur­de am Mitt­woch eine star­ke Rauch­ent­wick­lung in dem Gebiet in der Wald­egg­stra­ße in der Nähe der West­brü­cke bemerkt und die Feu­er­wehr alar­miert. Die Poli­zei geht auch bei die­sem Anschlag von Brand­stif­tung aus. Ermit­telt wird „in alle Rich­tun­gen“, so der Poli­zei­spre­cher, der – aus wel­chem Grund auch immer – aber anmerkt, dass es kei­ne kon­kre­ten Hin­wei­se auf einen rechts­extre­men oder ras­sis­ti­schen Hin­ter­grund gäbe.

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Zams: Goebbels-Fan zunächst nicht im Gemeinderat

Wir müs­sen uns kor­ri­gie­ren: Im Bei­trag zu Zams („FPÖ-Funk­tio­när liebt Goeb­bels“) haben wir geschrie­ben, dass der Goeb­bels-Fan Ober­pran­ta­cher für die Gemein­de­rats­wahl vom 28.2. an aus­sichts­lo­ser Stel­le kan­di­die­re. Die­se Ein­schät­zung war falsch. Die FPÖ erziel­te in Zams einen ordent­li­chen Zuge­winn, sodass der Goeb­bels-Fan im Gemein­de­rat sit­zen wür­de. Würde!

2. März 2016
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