Andreas Rabl und die geschönte Opa-Geschichte
Der Fall ist nicht ganz untypisch für das historische Bewusstsein vieler ÖsterreicherInnen – nicht nur aus der FPÖ. Der Welser Bürgermeister Andreas Rabl schrieb das Vorwort für ein Buch über den Nationalsozialismus, in dem er seinen Großvater als Verfolgten der NSDAP darstellte, weil dieser mehrmals von der Gestapo verhaftet worden war. Rabl berief sich nach Kritik an seiner Geschichtsversion auch auf Stenographische Protokolle des Bundesrates, die seine Version belegen sollten. Wir haben uns ein, die Biographie seines Großvaters betreffendes, Protokoll genauer angesehen. Gleich vorweg: Hinweise zu Großvater Rabl als politisches NS-Opfer haben wir – anders als Enkel Andreas – darin nicht gefunden.