Elmar Podgorschek, der Feuerwehr-Landesrat, erklärte dem „Falter“, dass er von der Einladung des Nazi-Sängers Fylgien, der auch den schmückenden Beinamen „Der Germanische Geist“ trägt, durch seine Burschenschaft Germania nichts wisse. Natürlich auch nicht von deren Führung für den Nazi-Sänger zu Hitlers-Geburtshaus. Wolfgang Kitzmüller, der Ehemann der Dritten Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller und selbst Alter Herr bei den „Germanen“, zog es überhaupt vor zu schweigen. Und das Neonazi-„Netzradio Germania“, das den Nazi-Sänger auf die Germanen-Bude und zu Hitlers-Geburtshaus begleiten durfte und die „geschlossene Veranstaltung“ auf Facebook ausplauderte, zeigte auch nicht die klügste Reaktion und ließ den Eintrag auf Facebook samt der netten Fotos verschwinden. Aus den Augen, aus dem Sinn? Sicher nicht!
Was die Affäre um die Podgorschek-Burschenschaft Germania betrifft, fordert die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Schatz in einer Aussendung einmal mehr den Rücktritt von Podgorschek ein:
Wie oft wird Herr Podgorschek noch durch Berichte dieser Art auffallen? Wie viele ‚Einzelfälle‘ braucht es, damit die ÖVP eine Trennlinie zieht – auch in der Bundesregierung?“, so die Abgeordnete. „Oder geht es bloß darum, einen willigen Partner zu haben, der den 12-Stunden-Tag und Kürzungen abnickt, egal, wie sich die Aushängeschilder der Partei verhalten?
Die Grünen OÖ, die neben einem stark gerafften Video von Podgorscheks Rede in Thüringen eine Petition für dessen Rücktritt angeleiert haben, reagieren mit einer Aussendung ihrer Landessprecherin und Landtagsabgeordneten Maria Buchmayr, in der es unter anderem heißt: „Die Germania zu Ried ist die ideologische Kinderstube des LR Podgoschek. Diese Mittelschulverbindung lädt SchülerInnen zu einem Konzert eines rechtsextremen deutschen Liedermachers. Eines Sängers der laut Berliner Verfassungsschutz für den Nationalsozialismus wirbt.“
Während es der ORF OÖ so wie Wolfgang Kitzmüller hält und über den Skandal bei der Burschenschaft Germania vornehm schweigt, berichtet der „Online-Standard“. Die OÖN sind vorsichtig und lassen ihre Leser die Affäre Podgorschek kommentieren und den Rücktritt einfordern.
Etwas schräg und die Situation des ORF verkennend fiel die Reaktion des ORF-Generalintendanten Alexander Wrabetz aus, als er zu den Äußerungen von Podgorschek über den ORF bei seinem AfD-Auftritt befragt wurde. „Auf ‚inakzeptable Aussagen von unbedeutenden Politikern aus der vierten Reihe, die sich bei dubiosen Veranstaltungen in Ostdeutschland herumtreiben’, reagiere er nicht“, zitiert ihn der Standard.
Stoppt die Rechten zur Affäre Podgorschek