Innenminister Herbert Kickl hat sich sehr weit nach vorne gewagt: Er hat, das sei festgehalten, die Europäische Menschenrechtskonvention nicht zum ersten Mal infrage gestellt. Nicht er und schon gar nicht seine Partei, die FPÖ. Aber er hat es zum ersten Mal als Mitglied der Regierung so unverblümt gesagt und mit einem Subtext versehen, der alle Alarmglocken zum Schrillen bringen müsste. Die Reaktionen und Einordnungen waren zahlreich. Wir haben einige Einwände und Kritik, auch die juristische, zusammengefasst. Weiter…
Kategorie: Analysen
Security-Mitarbeiter (Teil 1): Recht extrem
Die Recherche Graz war schneller als wir und hat einen Grazer Rechtsextremen als Security-Mitarbeiter enttarnt. Schon als Thomas C. als Security-Mitarbeiter im Parlament und Rechtsextremer geoutet wurde, wollten wir Medien über weitere Rechtsextreme als Security-Mitarbeiter informieren. Kein Interesse! Daraufhin wollten wir ganz gründlich sein, weiteres Material sammeln und auch den Motiven nachgehen: Warum werden Rechtsextreme und Neonazis so gerne Security-Mitarbeiter? Da kam uns das Antifaschistische InfoBlatt (AIB) mit seinem Schwerpunkt in der Nr. 121 zuvor. Wir arbeiten nun nach! Weiter…
Filmtipps I: „Drahtzieher Burschenschaften”
Das rechtsextreme Wochenblatt „Zur Zeit“ (Teil 2): So normal kann Extremes sein
„Zur Zeit“ vertritt auch abseits der vereinzelten Entgleisungen, die ein gewisses mediales Echo evozieren, durchgehend Positionen die entweder rechtsextrem sind, oder zumindest an Rechtsextremismus anschlussfähig sind. Dies lässt sich, mit Blick auf zentrale Kriterien unseres Rechtsextremismus-Begriffs, anhand der aktuellsten „Zur-Zeit“-Ausgaben aufzeigen. Weiter…
Das rechtsextreme Wochenblatt „Zur Zeit“ (Teil 1): Eine Entgleisung kommt selten allein
Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet Andreas Mölzers Wochenzeitschrift „Zur Zeit“ an der Verbreitung von Hetze und völkischer Weltanschauung. Dabei kommt es immer wieder zu Entgleisungen, die öffentlich skandalisiert werden. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die „Ausrutscher“ lediglich Zuspitzungen einer rechtsextremen Normalität sind, die „Zur Zeit“ durchgehend vertritt. Weiter…
Antisemitismus dramatisch im Vormarsch
In einer breit angelegten Studie hat jetzt die Europäische Agentur für Grundrechte (FRA) die „Erfahrungen und Wahrnehmungen von Antisemitismus“ erhoben. Auch andere Studien und Berichte der letzten Monate belegen den Anstieg des Antisemitismus, für Österreich vor allem der „Antisemitismusbericht 2017“ des „Forum gegen Antisemitismus“. Weiter…
Der Presserat – ein zahnloser Kontrolleur
Seit 2011 prüft auch der Österreichische Presserat wieder Beschwerden, die sich gegen eine unkorrekte, diskriminierende und die Menschenwürde verletzende Berichterstattung richten. Das Sanktionssystem des Presserats ist milde, eigentlich völlig unzureichend, denn die schärfste Sanktion ist ein öffentlich ausgesprochener Tadel. Wir haben uns das etwas genauer umgesehen. Weiter…
Aula: Wie aus Alt Neu wird und doch Alt bleibt
Wir erinnern uns: Mit großen Schmerzen hat sich die FPÖ von der „Aula“ getrennt, die Distanzierung hat sich in Schritten vollzogen, bis das publizistische „Flaggschiff des Dritten Lagers“ (Selbstbezeichnung) nach der skandalösen Juni-Nummer gänzlich Adieu sagen musste. Gestern wurde nun – zeitverzögert – das Nachfolgeprodukt für Anfang bis Mitte Dezember angekündigt. Doch was wurde aus dem Aula-Verlag? Wir haben uns die Firmenkonstruktion genauer angesehen und – wenig überraschend – keine großen Änderungen festgestellt. Weiter…
Kickl verweigert Antworten
68 Fragen sollte Innenminister Kickl am 21. November im Nationalrat im Rahmen einer Dringlichen Anfrage der Liste „Jetzt“ mit dem Betreff „verlässliche“ Neonazis beantworten. Anlass für die Dringliche war die Beschäftigung des Neonazi Thomas C. als Mitarbeiter eines Security-Unternehmens im Parlament, im Besonderen beim Untersuchungsausschuss zum Bundesamt für Verfassungsschutz. Weiter…
Andreas Rabl und die geschönte Opa-Geschichte
Der Fall ist nicht ganz untypisch für das historische Bewusstsein vieler ÖsterreicherInnen – nicht nur aus der FPÖ. Der Welser Bürgermeister Andreas Rabl schrieb das Vorwort für ein Buch über den Nationalsozialismus, in dem er seinen Großvater als Verfolgten der NSDAP darstellte, weil dieser mehrmals von der Gestapo verhaftet worden war. Rabl berief sich nach Kritik an seiner Geschichtsversion auch auf Stenographische Protokolle des Bundesrates, die seine Version belegen sollten. Wir haben uns ein, die Biographie seines Großvaters betreffendes, Protokoll genauer angesehen. Gleich vorweg: Hinweise zu Großvater Rabl als politisches NS-Opfer haben wir – anders als Enkel Andreas – darin nicht gefunden. Weiter…