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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Die Jugendlichen, Hitler und die Juden

Die Reso­nanz war enden­wol­lend, als das Insti­tut für Jugend­kul­tur­for­schung Mit­te Dezem­ber Ergeb­nis­se sei­ner Umfra­ge „Jugend und Zeit­geist“ prä­sen­tier­te. „Die Wie­ner Jugend auf dem Ego-Trip“, titel­te der Online-Stan­dard, ähn­lich der Kurier:“Die neue Gene­ra­ti­on der Ego­is­ten“ http://kurier.at/nachrichten/4477888-oesterreichs-jugend-eitel-und-egomanisch.php . War’s das schon?

23. Dez. 2011

Rund 400 Jugend­li­che im Alter zwi­schen 16 und 19 Jah­ren waren (anschei­nend mit acht Fra­gen) befragt wor­den. Beschrei­ben die Ant­wor­ten wirk­lich eine Jugend, die dem „neo­li­be­ra­len Zeit­geist“ ver­fal­len ist, wie die Jugend­for­scher mei­nen? Wir wis­sen es nicht wirk­lich, denn die Stu­die selbst ist nur gegen Bezah­lung erhält­lich. Die bei der Prä­sen­ta­ti­on dar­ge­bo­te­nen Hap­pen stüt­zen jeden­falls die Inter­pre­ta­ti­on der Jugend­for­scher. Dem­nach sind 36 % der Befrag­ten der Ansicht, dass Armut ein Ergeb­nis von „Faul­heit und man­geln­der Wil­lens­kraft“ sei. Nur jede/r Drit­te (die glei­che Grup­pe?) ist für eine finan­zi­el­le Unter­stüt­zung Ärme­rer durch den Staat.

Fast 44 Pro­zent sind der Mei­nung, dass schon zu vie­le Tür­ken in Öster­reich leben, rund 18 Pro­zent hal­ten den Ein­fluss der Juden auf die Welt­wirt­schaft für zu groß und 11,2 Pro­zent glau­ben, dass Adolf Hit­ler für die Men­schen auch viel Gutes getan habe.

Auch wenn die AutorIn­nen andeu­ten, dass es grup­pen- oder schicht­spe­zi­fi­sche Unter­schie­de gibt: Hier wäre drin­gend nach­zu­boh­ren! Das legen näm­lich auch die Ergeb­nis­se einer reprä­sen­ta­ti­ven Befra­gung nahe, die im Auf­trag der ober­ös­ter­rei­chi­schen Lan­des­re­gie­rung im Jahr 2010 erstellt und im Juli 2011 öffent­lich zugäng­lich gemacht wur­de. „Jugend und Gewalt“ wur­de von IMAS (Insti­tut für Markt- und Sozi­al­ana­ly­sen) erstellt und umfass­te mehr als 800 Jugend­li­che im Alter von 10 bis 18 Jah­ren. Der Fra­gen­ka­ta­log war wesent­lich brei­ter, umfass­te etwa auch Fra­gen nach der Zufrie­den­heit mit der eige­nen Lebens­si­tua­ti­on (fast 90 Pro­zent waren dem­nach sehr bis eini­ger­ma­ßen zufrie­den) und dem Freun­des­kreis und sei­ner Zusam­men­set­zung (Freun­des­krei­se, in denen auch Jugend­li­che mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund vor­kom­men, sind am Land ehr rar).

Aus­lö­ser für die ober­ös­ter­rei­chi­sche Stu­die war die Zunah­me frem­den­feind­li­cher, ras­sis­ti­scher und rechts­extre­mer Delik­te (z.B. Eben­see). Die Stu­die beschäf­tig­te sich daher schwer­punkt­mä­ßig mit Gewalt – wo und war­um sie statt­fin­det. Auf die Fra­ge „War­um stän­kern Jugend­li­che ande­re an und suchen Streit?“ ant­wor­te­ten 75 Pro­zent mit „Um zu zei­gen, wie stark sie sind“, 59 % „Um Macht auf Schwä­che­re aus­zu­üben“ und 57 % ant­wor­te­ten mit der „Geg­ner­schaft zwi­schen Aus­län­de­rIn­nen und Öster­rei­che­rIn­nen“. Immer­hin 44 % gaben die „Geg­ner­schaft zwi­schen unter­schied­li­chen Aus­län­der­grup­pen“ als Motiv an.

Auf die Fra­ge „Wel­che Jugend­li­che nei­gen dei­ner Mei­nung nach eigent­lich ganz all­ge­mein am stärks­ten zu Streit und Gewalt?“ gaben die Befrag­ten an: Jugend­li­che mit kri­mi­nel­ler Ver­an­la­gung (60%), Jun­ge Men­schen, die kei­ne Fami­lie haben (54%), Öster­rei­cher, die kei­ne Aus­län­der im Land haben möch­ten (54%), Tür­ken (53%), rechts­extre­me Jugend­li­che (46%).

Bei der Fra­ge, ob auch Öster­rei­cher von Aus­län­dern gemobbt wer­den, waren 60 % die­ser Mei­nung, wäh­rend nur rund 20 % glaub­ten, dass dies nicht der Fall sei (die Ant­wor­ten von Jugend­li­chen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund unter­schie­den sich dabei nicht vom Rest).

Inter­es­sant die poli­ti­schen Fra­gen: Auf die Fra­ge, ob es stim­me, „dass das Hit­ler-Deutsch­land auch Vor­tei­le für Öster­reich brach­te“, stimm­ten „voll und ganz“ 2 , „teil­wei­se“ 17 Pro­zent zu. Die Erkennt­nis­se lie­gen in der Detail­lie­rung. Wäh­rend der „Teilweise“-Anteil bei Schü­le­rIn­nen und Stu­die­ren­den und bei Lehr­lin­gen mit 16% knapp unter dem Schnitt lag, war er bei Berufs­tä­ti­gen mit 33% dop­pelt so hoch und bei Jugend­li­chen ohne Arbeit immer­hin noch bei 25 %.

Auch der Anti­se­mi­tis­mus wur­de abge­fragt. Auf die Fra­ge „Wenn jemand sagt, es wäre für Öster­reich bes­ser, kei­ne Juden im Land zu haben: hat der dei­ner Mei­nung nach Recht oder nicht Recht?“ waren 8 % der Mei­nung, der hat Recht. Unent­schie­den waren 29 %, wäh­rend 63 % sag­ten, die Behaup­tung stim­me nicht. Die höchs­te Zustim­mung zum Anti­se­mi­tis­mus gab es in der Grup­pe von Jugend­li­chen ohne Arbeit (25 %), wo auch die Ableh­nung („hat nicht Recht“) am gerings­ten aus­fiel (32 %). Auf­fäl­lig bei den Ant­wor­ten zu die­ser Fra­ge war nicht nur die hohe Zustim­mung im (tra­di­tio­nell deutsch­na­tio­na­len bzw. frei­heit­li­chen) Inn­vier­tel (18 %), son­dern auch die über­durch­schnitt­li­che Ableh­nung bei Jugend­li­chen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund (69 %). Andre­as Kol­ler liegt in sei­nem Kom­men­tar für die „Salz­bur­ger Nach­rich­ten” (19.12.11) also in die­sem Punkt falsch.

Nicht uner­war­tet fie­len die Ant­wor­ten zur Kennt­nis des NS-Ver­bots­ge­set­zes aus: 51 % konn­ten nicht beant­wor­ten, was dar­un­ter zu ver­ste­hen ist, „so unge­fähr“ 26 % und „sehr genau“ 11 %. „Sehr sinn­voll“ hal­ten es den­noch 42 %, „ziem­lich sinn­voll“ 18 %, „nicht beson­ders sinn­voll“ 9 und „gar nicht sinn­voll“ 6 %.

In Ober­ös­ter­reich konn­ten über die Befra­gung durch­aus gra­vie­ren­de Unter­schie­de zwi­schen den Jugend­li­chen fest­ge­stellt wer­den. Im Lan­des­si­cher­heits­rat sol­len geeig­ne­te Maß­nah­men bera­ten wer­den. Ob sie tat­säch­lich geeig­net sind, muss bezwei­felt wer­den. Es ist gut, wenn man sich in Ober­ös­ter­reich Sor­gen um ein Abdrif­ten von Tei­len der Jugend in rech­te Sub­kul­tu­ren und All­tags­ras­sis­mus macht, aber es braucht dazu nicht nur Maß­nah­men, die über die Kom­pe­ten­zen eines Bun­des­lan­des hin­aus­ge­hen, son­dern auch kla­re Hal­tun­gen in der Poli­tik. Und die feh­len lei­der gesamtösterreichisch.

➡️ Kom­men­ta­re zur Wie­ner Befra­gung in daStandard.at (15.12.11): Ver­un­si­chert, ver­ängs­tigt und alleingelassen

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