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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Mélange KW 19/23: Brauner Grabstein, unpatriotische Identitäre & 1 FPÖ-Gemeinderat

Die Kärnt­ner Staats­an­walt­schaft befin­det, es sei straf­recht­lich nicht rele­vant, wenn ein Grab­stein mit Hit­ler-Zitat und Runen deko­riert ist. Ein FPÖ-Gemein­de­rat will „die Oide” nie­der­fi­an, und die patrio­ti­schen „Iden­ti­tä­ren” pro­pa­gie­ren „Öster­reich zuerst” mit einem rumä­ni­schen Bus. Und ein­mal mehr sind neue Vor­wür­fe zum Kom­plex Finanz­skan­dal in der Gra­zer FPÖ, der sich nun auf die stei­ri­sche Lan­des­par­tei aus­ge­wei­tet hat, aufgetaucht.

15. Mai 2023
Rückblick Diverses
Rückblick Diverses

Klagenfurt/Celovec: Das legale Hitler-Zitat am Gauleitergrab
Schwechat-Korneuburg/NÖ: 70 braune Nachrichten
Ö: Razzien bei Neonazis
Sitzenberg-Reidling/NÖ: Hasskommentar von FPÖ-Gemeinderat
FPÖ Stmk: Neue Vorwürfe in der Causa Finanzskandal
Wels/ÖO: Identitäre mit rumänischem Bus und mutmaßlichem Angriff auf Gemeinderat
St. Paul/K: Das Kreuz mit der Kontextualisierung
Dallas/USA: Terroranschlag mit Neonazi-Hintergrund

 

Klagenfurt/Celovec: Das legale Hitler-Zitat am Gauleitergrab

Als sich im ver­gan­ge­nen Novem­ber Neo­na­zis gemein­sam mit dem stramm rech­ten „Kärnt­ner Abwehr­kämp­fer­bund“ und Mit­glie­dern des „Öster­rei­chi­schen Kame­rad­schafts­bunds“ am Fried­hof Annabichl/Trnja vas in Klagenfurt/Celovec tra­fen um dem SS-Vete­ra­nen Her­bert Bell­schan-Mil­den­burg, der zeit­le­bens an der NS-Ideo­lo­gie fest­ge­hal­ten hat­te, das letz­te Geleit zu geben, ahn­ten sie wahr­schein­lich nicht, dass der unheim­li­che Auf­marsch auch ein juris­ti­sches Nach­spiel haben wür­de. Dank der jour­na­lis­ti­schen Beob­ach­tung des Begräb­nis­ses durch das Pres­se­ser­vice Wien wur­de näm­lich klar, dass sich ein Teil der Teilnehmer*innen nach dem Begräb­nis noch zur Grab­stät­te des Kärnt­ner NS-Gau­lei­ters Fried­rich Rai­ner begab, um dem 1947 in Ljublja­na hin­ge­rich­te­ten Kriegs­ver­bre­cher zu gedenken.

Rai­ners Grab­stein zieht aber nicht nur brau­ne Aktivist*innen von nah und fern an, son­dern wur­de wegen sei­ner NS-Sym­bo­lik auch zum Ermitt­lungs­ge­gen­stand. Die Grü­ne Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­te Olga Vog­lau­er stell­te im Novem­ber 2022 eine Anzei­ge nach dem Ver­bots­ge­setz, da auf Rai­ners Grab einer­seits die von Glie­de­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen der NSDAP ver­wen­de­te Lebens­ru­ne, ande­rer­seits aber auch ein Zitat Adolf Hit­lers zu sehen sind. Wer jedoch glaubt, dass ein öffent­li­ches Zur­schau­stel­len von Nazi-Sym­bo­lik und offe­ner NS-Pro­pa­gan­da in Kärnten/Koroška straf­bar ist, irrt. Laut Tina Frim­mel-Hes­se, Spre­che­rin der StA Klagenfurt/Celovec, wur­de das Ver­fah­ren „aus Beweis­grün­den und recht­li­chen Grün­den ein­ge­stellt.“ (Klei­ne Zei­tung vom 11.5.23, S. 14). Ob die­se doch eigen­wil­li­ge Inter­pre­ta­ti­on des Ver­bots­ge­set­zes auch auf die von „Stoppt die Rech­ten“ ein­ge­brach­te Anzei­ge zutrifft, die eben­falls im Zusam­men­hang mit Mil­den­burgs Begräb­nis steht, ist uns nicht bekannt.

Nach dem gest­ri­gen Frei­spruch von Kurt Scheuch gibt’s wei­te­re News aus Kla­gen­furt: Die Staats­an­walt­schaft befand, dass Hit­ler-Zitat und Runen auf dem Grab­stein des Ex-Gau­lei­ters Rai­ner nicht zu ver­fol­gen sei­en und stell­te das Ver­fah­ren ein. Die Begrün­dung erstaunt:
1/2 pic.twitter.com/mk9h9Qi3jH

— stopptdierechten.at (@stopptrechte) May 11, 2023

Schwechat-Korneuburg/NÖ: 70 braune Nachrichten

Gan­ze 70 Pos­tings, die gegen das Ver­bots­ge­setz ver­stie­ßen, ver­schick­te ein 26-Jäh­ri­ger aus der Regi­on Schwe­chat zwi­schen Febru­ar 2018 und Mit­te 2020, wofür er sich vor dem Lan­des­ge­richt Kor­neu­burg ver­ant­wor­ten muss­te. „Han­dy und Lan­ge­wei­le“ (noen.at, 11.5.23) sei­en sei­nem Ver­tei­di­ger Mirs­ad Mus­liu nach die Trieb­fe­dern der Tat gewe­sen. Der Ange­klag­te selbst ver­such­te noch, sich auf sei­ne Unkennt­nis des Ver­bots­ge­set­zes her­aus­zu­re­den. Eine inter­es­san­te Argu­men­ta­ti­ons­wei­se, bei der sich die Fra­ge stellt, wie­so nicht Mil­lio­nen wei­te­re in Öster­reich leben­de Per­so­nen, denen lang­wei­lig ist und die ein Han­dy besit­zen, eben­falls zu Wiederbetätiger*innen wer­den. Die acht Geschwo­re­nen fäll­ten ihr Urteil letzt­end­lich ein­stim­mig: schul­dig. Es setz­te drei­zehn Mona­te auf Bewäh­rung, die den drei Mona­ten, die der Ange­klag­te wegen eines frü­he­ren Geld­wä­sche­de­lik­tes kas­siert hat­te, hin­zu­ge­rech­net wurden.

Ö: Razzien bei Neonazis

Auf Anord­nung des Innen­mi­nis­te­ri­ums wur­den am 4.5. in ganz Öster­reich Raz­zi­en gegen Rechtsextremist*innen durch­ge­führt. Über den tat­säch­li­chen Erfolg der Akti­on kann bis­her nur spe­ku­liert wer­den; bereits bekannt ist aber, dass einer der Durch­such­ten auf­grund des Ver­dachts der Gut­hei­ßung von isla­mis­ti­schen Ter­ror­an­schlä­gen fest­ge­nom­men wur­de. Ins­ge­samt ist die Rede von zehn Per­so­nen (neun Män­ner, eine Frau), denen Zur­schau­stel­lung von NS-Pro­pa­gan­da in sozia­len Netz­wer­ken sowie Ver­het­zung vor­ge­wor­fen wird. Ver­öf­fent­lich­te Fotos von den im Zuge der Haus­durch­su­chun­gen sicher­ge­stell­ten Fun­den zei­gen eine Viel­zahl an Nazi-Pro­pa­gan­da­ma­te­ri­al wie etwa Haken­kreuz­fah­nen oder Hit­ler-Bil­der, Rechts­rock-CDs und auch Waf­fen wie Pis­to­len, Geweh­re, Mes­ser und Schwerter.

In Vor­arl­berg traf die Haus­durch­su­chung einen Schü­ler aus dem Ober­land. Ermitt­lungs­tech­nisch gibt es laut Staats­an­walt­schaft zwar kei­nen direk­ten Zusam­men­hang zu bereits ange­spro­che­nen Raz­zi­en, die Durch­su­chung wur­de den­noch am glei­chen Tag durchgeführt.

Sitzenberg-Reidling/NÖ: Hasskommentar von FPÖ-Gemeinderat

Dass Mit­glie­der der Par­tei der Flei­ßi­gen und Anstän­di­gen immer wie­der dazu nei­gen, ihren Gewalt­fan­ta­sien frei­en Lauf zu las­sen, beweist ein­mal mehr ein Face­book-Kom­men­tar von Hans-Jür­gen Mader, FPÖ-Gemein­de­rat in Sit­zen­berg-Reid­ling (Bezirk Tulln).

Kommentar Hans-Jürgen Mader (FPÖ Sitzenberg-Reidling; Screenshot FB)
Kom­men­tar Hans-Jür­gen Mader (FPÖ Sit­zen­berg-Reid­ling; Screen­shot FB)

„Rapa­pa pa pa pam­pa­ram, rapa­pa papa, ram­pam­pam ram­pam­pam, fiats die Oide…….”, heißt es da. Was wie zusam­men­hang­lo­ses Geschreib­sel anmu­tet, ent­puppt sich mit ein wenig mehr Kon­text als durch­aus pro­ble­ma­tisch. Es han­delt sich dabei um einen Kom­men­tar, den Mader unter ein Pos­ting des Meid­lin­ger FPÖ-Bezirks­rats Wolf­gang Rein­old geschrie­ben hat. Rein­old ver­linkt dabei auf einen Arti­kel des rech­ten Web­por­tals exx­press, in dem auf die Kli­ma­pro­tes­te der Grup­pen „Omas gegen Rechts“ und „Seni­ors for Future“ ein­ge­gan­gen wird. Mader fällt dazu nur ein sexis­ti­scher und von Ver­nich­tungs­fan­ta­sien getra­ge­ner Kom­men­tar ein, der ein ein Zitat aus dem Lied „Fiats de Oide nie­da“ der öster­rei­chi­schen rech­ten Rock­grup­pe „Die Hini­chen“ ist. Dar­in heißt es: „Fiats die oide nie­da, fiats die oide zamm; Wö ma eh scho so vü oide wei­ber hom”

FPÖ Stmk: Neue Vorwürfe in der Causa Finanzskandal

Der Finanz­skan­dal der Gra­zer FPÖ ist um einen wei­te­ren Aspekt rei­cher, wie der „Stan­dard“ (10.5.23) berich­tet. Dem­nach ist bei der Wirt­schafts- und Kor­rup­ti­ons­staats­an­walt­schaft eine Anzei­ge ein­ge­langt, in der nun der stei­ri­sche FPÖ-Chef Maria Kuna­sek schwer belas­tet wird.

Ein schwe­rer Vor­wurf in der Anzei­ge betrifft Mal­ver­sa­tio­nen rund um den Umbau der Par­tei­zen­tra­le in der Gra­zer Con­rad-von-Höt­zen­dorf-Stra­ße. Einem Archi­tek­ten sol­len rund 440.000 Euro für „Pla­nun­gen und Auf­wen­dun­gen und Aus­ga­ben” aus­be­zahlt wor­den sein, „unter dem Deck­man­tel” des Umbaus der Par­tei­zen­tra­le. Doch auch Tätig­kei­ten des Archi­tek­ten und „Bau­maß­nah­men an der Lie­gen­schaft von Kuna­sek” sei­en von der Par­tei „getra­gen und mit­ab­ge­wi­ckelt” wor­den. Laut dem Schrei­ben ist der Archi­tekt zudem selbst ein hoher FPÖ-Funk­tio­när. Ins­ge­samt sol­len rund 700.000 Euro „von der Par­tei für die­se Pri­vat­wohn­zwe­cke” geflos­sen sein. (der.standard.at)

Bei dem Archi­tek­ten han­delt es sich um den FPÖ-Poli­ti­ker Gerald Deutsch­mann, Drit­ter Land­tags­prä­si­dent im stei­ri­schen Lan­des­par­la­ment. Kuna­seks Anwalt Johann Pau­er – eben­falls Anwalt von Heinz-Chris­ti­an Stra­che – zeigt sich über die neu­en Anschul­di­gun­gen not amu­sed und bezeich­ne­te die

in einer schrift­li­chen Stel­lung­nah­me als „völ­li­gen Schwach­sinn“. (…) Zudem erfül­le „schon die blo­ße media­le Ver­brei­tung die­ser infa­men und fal­schen Behaup­tun­gen den Tat­be­stand der üblen Nach­re­de sowie der Kre­dit­schä­di­gung“. Man behal­te sich „im Fal­le einer Ver­öf­fent­li­chung die­ser sub­stanz­lo­sen, anony­men Behaup­tun­gen alle gebo­te­nen recht­li­chen Schrit­te vor“. (der.standard.at)

Kuna­seks Immu­ni­tät war im Land­tag bereits wegen ande­rer Vor­wür­fe auf­ge­ho­ben worden.

Es gilt in allen genann­ten straf­recht­lich rele­van­ten Punk­ten und bei allen Betei­lig­ten die Unschuldsvermutung!

Ö: Identitäre mit rumänischem Bus und mutmaßlichem Angriff auf Gemeinderat

Die neo­fa­schis­ti­schen „Iden­ti­tä­ren“ bzw. ihre Tarn­or­ga­ni­sa­ti­on „Die Öster­rei­cher“ befan­den sich vom 8. Mai, dem Tag der Befrei­ung vom Natio­nal­so­zia­lis­mus, bis zum 14. Mai auf soge­nann­ter „Remi­gra­ti­ons-Tour“ durch Öster­reich. Die Blau­pau­se dafür kam von der „Frei­heit­li­chen Jugend Ober­ös­ter­reich”, die im Som­mer 2022 unter dem­sel­ben Label mit einem Bus durchs Land gondelte.

Freiheitliche Jugend OÖ liefert mit ihrer "Remigrationstour 22" die Blaupause für die Identitären (Screenshot Telegram 22.6.22)
Frei­heit­li­che Jugend OÖ lie­fert mit ihrer „Remi­gra­ti­ons­tour 22” die Blau­pau­se für die Iden­ti­tä­ren (Screen­shot Tele­gram 22.6.22)

Mit einem Bus tucker­ten sie durch ver­schie­de­ne öster­rei­chi­sche Städ­te und ver­brei­te­ten ihre Hetz­pro­pa­gan­da. Aber auch in Sachen Real­sa­ti­re sind die „Iden­ti­tä­ren“ ganz vor­ne dabei. Der erwähn­te Bus war näm­lich aus Rumä­ni­en. Da stellt sich schon die Fra­ge, wo denn das „Volks­be­wusst­sein“ der ach so patrio­ti­schen Iden­ti­tä­ren bleibt.

Die Rechts­extre­men Idio­t­ä­ren machen eine ” Öster­reich zuerst’ Tour mit rumä­ni­schen Rei­se­bus ??? pic.twitter.com/sUd6ZsJD1J

— die grü­ne Hor­nis­se? (@HornisseDie) May 11, 2023

Dass die iden­ti­tä­re Tour nicht bloß eine harm­lo­se Öster­reich-Rund­fahrt war, beweist ein Vor­fall, der sich am 11. Mai im ober­ös­ter­rei­chi­schen Wels ereig­ne­te. Wäh­rend sich der Grü­ne Stadt­rat Tho­mas Ram­mer­stor­fer erkun­dig­te, ob die Iden­ti­tä­ren über­haupt eine Geneh­mi­gung für die Ver­an­stal­tung hät­ten, roll­te der rumä­ni­sche Bus ein­fach auf ihn zu, wie auf einem Video zu sehen ist. Ram­mer­stor­fer kün­dig­te eine Anzei­ge wegen ver­such­ter schwe­rer Kör­per­ver­let­zung an.

St. Paul/K: Das Kreuz mit der Kontextualisierung

Seit den 1940er-Jah­ren ist am Gebäu­de des Kon­vikts des Stifts­gym­na­si­um St.Paul im Lavant­tal ein Haken­kreuz zu sehen. Ange­bracht wur­de es wäh­rend des Natio­nal­so­zia­lis­mus, als in dem Gebäu­de eine Natio­nal­po­li­ti­schen Lehr­an­stalt (NAPOLA) unter­ge­bracht war. Dabei han­del­te es sich um NS-Eli­te­schu­len, die auf dem gesam­ten Gebiet des drit­ten Rei­ches für Nazi-Nach­wuchs sor­gen soll­ten. Bereits im Jahr 2020 ent­zün­de­te sich eine Dis­kus­si­on dar­über, was mit dem Haken­kreuz gesche­hen soll. Die Rede war von einer Tafel, um das Haken­kreuz his­to­risch zu kontextualisieren.

In Zusam­men­ar­beit mit dem Maut­hau­sen Komi­tee Kärnten/Koroška (MKKK) wur­de nun von Gemein­de und Stift die Tafel ange­bracht. Die­se ist trans­pa­rent und mit einem Text ver­se­hen, der auf die Geschich­te der NAPOLA ein­geht. Das hin­ter der Tafel lie­gen­de Haken­kreuz ist immer noch zu sehen. „Hier wur­de in der NS-Zeit eine Wun­de geschla­gen, das Haken­kreuz ist die sicht­ba­re Nar­be. Mit der Tafel wer­ten und bewer­ten wir die­se Ver­gan­gen­heit“ (kleinezeitung.at 10.5.23), so der Admi­nis­tra­tor des Stifts St. Paul, Pater Maria Koll­mann. Auch Man­fred Mor­okut­ti, der Vor­sit­zen­de des MKKK beton­te im Zusam­men­hang mit der Tafel, es sei „wich­tig, die Ver­gan­gen­heit nicht zu ver­schwei­gen” (kleinezeitung.at).

Uns erreich­te per E‑Mail aber auch Kri­tik an der neu­en Gedenk­ta­fel, die wir hier wie­der­ge­ben wollen.

Am Gebäu­de des Kon­vikts des Stifts­gym­na­si­um St. Paul im Lavant­tal in Kärn­ten ist seit den 40er Jah­ren ein Haken­kreuz zu sehen. Obwohl die Räum­lich­kei­ten seit Jahr­zehn­ten als Schu­le genutzt wer­den, wur­de es nie ent­fernt. Eine kürz­lich auf­ge­flamm­te Dis­kus­si­on hat nun dazu geführt, dass vom Eigen­tü­mer, dem ört­li­chen Bene­dik­ti­ner­stift, und der Markt­ge­mein­de eine Tafel auf­ge­schraubt wur­de, die das Haken­kreuz nicht ver­deckt, son­dern qua­si vor Wit­te­rungs­ein­flüs­sen und mög­li­chen Inter­ven­tio­nen schützt. Auf der Tafel ist ein kaum les­ba­rer Text ange­bracht, der davon berich­tet, dass die Schu­le von den Nazis als natio­nal­po­li­ti­sche Lehr­an­stalt (NAPOLA) genutzt wur­de. Von der Bedeu­tung des Haken­kreu­zes, geschwei­ge denn von den Opfern des Nazi­fa­schis­mus ist nicht die Rede.
Ich möch­te Ihnen die­sen Vor­gang ger­ne zur Kennt­nis brin­gen, da es sich wohl um einen ver­harm­lo­sen­den Umgang mit dem Natio­nal­so­zia­lis­mus han­delt. Die­se Form der „Gedenk­kul­tur“ ver­sucht, den Schre­cken und die Opfer unsicht­bar zu machen und ent­le­digt sich so auf schlam­pi­ge Art der Ver­ant­wor­tung gegen den Faschis­mus und für Demo­kra­tie und Frei­heit einzutreten.

Dallas/Texas/USA: Terroranschlag hatte Neonazi-Hintergrund

Wie letz­te Woche bekannt wur­de, han­del­te es sich beim Schüt­zen des Ter­ror­an­schlags in der texa­ni­schen Stadt Allen nahe Dal­las, bei dem acht Per­so­nen ums Leben kamen und etli­che ver­letzt wur­den, um einen Neo­na­zi. Der Täter wur­de von einem Poli­zis­ten erschos­sen, hin­ter­lässt aber eine Viel­zahl von Online-Pos­tings, aus denen her­vor­geht, dass der Anschlag einen klar rechts­extre­men Hin­ter­grund hat­te. Der Täte fühl­te sich auch der Inter­net-Sub­kul­tur der Incels zuge­hö­rig, die für ihre Nähe zum Rechts­extre­mis­mus und ihre Frau­en­feind­lich­keit bekannt ist. Eben­so trug er meh­re­re NS-Tat­toos. (vgl. rollingstone.com, 8.5.23)

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