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Die FPÖ & die Identitären – eine Zusammenschau

Heinz-Chris­ti­an Stra­che sagt also, die FPÖ habe mit den Iden­ti­tä­ren nichts zu tun. Das ist eine muti­ge Aus­sa­ge, wenn wir auf die zahl­rei­chen Quer­ver­bin­dun­gen schau­en. Die gehen von ein­deu­ti­gen Sym­pa­thie­be­kun­dun­gen, über Ver­an­stal­tun­gen, bei denen Blaue mit den Iden­ti­tä­ren Sei­te an Sei­te auf­ge­tre­ten sind, bis hin zu per­so­nel­len Über­lap­pun­gen. Zudem haben vie­le als FPÖ-nah zu bezeich­nen­de rechts­extre­me Medi­en direk­te oder indi­rek­te iden­ti­tä­re Schlagseiten.

28. März 2019
Pages liked by Alexander Höferl (Screenshot Dez. 2017)
Pages liked by Alexander Höferl (Screenshot Dez. 2017)

Gefragt, ob er Ver­bin­dun­gen der FPÖ zu den rechts­extre­men Iden­ti­tä­ren aus­schlie­ßen kön­ne, sag­te Stra­che: „Die Frei­heit­li­che Par­tei hat mit den Iden­ti­tä­ren nichts zu tun.“ Es sei auch kla­re Beschluss­la­ge der Par­tei, dass jemand, der sich dort enga­gie­re, „auch kei­ner­lei Funk­ti­on in der FPÖ inne­ha­ben kann“. Frei­lich kön­ne er nie aus­schlie­ßen, wenn jemand zu ihm kom­me und ein gemein­sa­mes Foto wol­le, wäh­rend er im Land unter­wegs sei, sag­te Stra­che. Er fra­ge ja nicht jeden, der ein Sel­fie wol­le, bei wel­chem Ver­ein er tätig sei. (…) Es sei auch kla­re Beschluss­la­ge der Par­tei, dass jemand, der sich dort enga­gie­re, „auch kei­ner­lei Funk­ti­on in der FPÖ inne­ha­ben kann“. (orf.at, 27.3.19)

Bundesebene

Par­tei­chef Stra­che hat­te auf Face­book mehr­fach sei­ne Sym­pa­thien für die „junge[n] Akti­vis­ten einer nicht-lin­ken Zivil­ge­sell­schaft” (2016) zum Aus­druck gebracht. Wenn er sich nun auf die „Bewer­tungs­grund­la­ge im Jahr 2016“ beruft, bleibt er uns die Ant­wort schul­dig, was sich – bis auf die Über­wei­sung durch den Christ­church-Atten­tä­ter auf Sell­ners Kon­to – geän­dert hat. Die Ant­wort: Nichts, denn die Ideo­lo­gie, auf die sich auch der Atten­tä­ter bezo­gen hat­te, war immer die­sel­be. Dass Stra­che mit den Iden­ti­tä­ren am Tisch im Spiel­fel­der „Las Legas“ saß, war ohne­hin nur mehr eine Zugabe.

All­ge­mein bekannt ist, dass aus­ge­rech­net der jet­zi­ge Innen­mi­nis­ter Her­bert Kickl bei dem vom inden­ti­tär-nahen Info-Direkt unter star­ker Prä­senz von Iden­ti­tä­ren orga­ni­sier­ten Kon­gress der Ver­tei­di­ger Euro­pas 2016 einen bemer­kens­wer­ten Auf­tritt hin­leg­te. Wie untrenn­bar ver­bun­den er sich dem dor­ti­gen Publi­kum fühl­te, ist hier nach­zu­le­sen.

Weni­ger bekannt ist, dass aus Kick­ls Kabi­nett der Ex-Chef von „unzen­su­riert“, Alex­an­der Höferl, sei­ne per­sön­li­che Affi­ni­tät zu den Iden­ti­tä­ren via Face­book zeig­te, was aus einer par­la­men­ta­ri­schen Anfra­ge der Grü­nen im Bun­des­rat hervorgeht:

Wie aus dem Screen­shot ersicht­lich, ist Höferl Fan der Iden­ti­tä­ren Bewe­gung (IB) und deren Sub­sei­te ‚Defend Euro­pe’, einer Kam­pa­gne, im Zuge derer Akti­vis­ten der Iden­ti­tä­ren mit dem gechar­ter­ten Schiff C‑Star durchs Mit­tel­mehr kreuz­ten, um die Ret­tung von Geflüch­te­ten zu ver­hin­dern. Finan­ziert wur­de die Akti­on durch Crowd­fun­ding über die US- Platt­form ‚wesearchr.com’, die laut Recher­chen der ‚Tages­schau’ vom Alt-Right-Akti­vis­ten Charles C. John­son gegrün­det wurde.Weiters wird berich­tet: ‚Die von US-Neo­na­zi Richard S. Spen­cer gegrün­de­te Web­site ‘Altright.com’ pries in mar­tia­li­schen Wor­ten die IB im Juli für ihren Bei­trag zur ‘Schlacht um das Mit­tel­meer’ und behaup­te­te, ‘jun­ge Wei­ße über­all in der Wei­ßen Welt’ wür­den nun ‘ange­sichts ihrer Ent­rech­tung erwa­chen’. Das sei­en ‘ermu­ti­gen­de Nach­rich­ten’. Ins­be­son­de­re die Vide­os der kana­di­schen You­Tube­rin Lau­ren Sou­thern zei­gen, dass die inter­na­tio­na­le Ver­net­zung zwi­schen IB und Alt-Right Früch­te in Form von gro­ßen Reich­wei­ten auch bei einem jun­gen Ziel­pu­bli­kum trägt. Sie beglei­te­te gemein­sam mit der US-Ame­ri­ka­ne­rin Britt­a­ny Pet­ti­bo­ne die ‚Defend Europe’-Aktion und setz­te regel­mä­ßig Video-Blogs dazu ab.

Höferl war auch FB-Fan von Lau­ren Sou­thern sowie von der „Sezes­si­on“, dem zen­tra­len media­len Organ der „Neu­en Rech­ten” und der Iden­ti­tä­ren. Zudem nahm Höferl 2016 eben­falls am Lin­zer Kon­gress der selbst­erann­ten Ver­tei­di­ger Euro­pas teil, wovon es – wie von ande­ren blau­en Funk­tio­nä­rIn­nen – auch ein schö­nes Foto gibt.

Dass Her­bert Kickl dar­in kein Pro­blem sah, ist aus der Beant­wor­tung der Anfra­ge ersicht­lich: Eini­ge Fra­gen beant­wor­te­te er gleich gar nicht, jene nach der Rele­vanz der Ein­schät­zung der Iden­ti­tä­ren durch den deut­schen Ver­fas­sungs­schutz („Wir sehen bei der ‚Iden­ti­tä­ren Bewegung’Anhaltspunkte für Bestre­bun­gen gegen die frei­heit­li­che demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung.“) durch einen Satz, den der Ver­fas­sungs­recht­ler Heinz May­er als „deutsch­na­tio­na­le Dik­ti­on“ (derstandard.at, 25.2.18) bezeich­ne­te: „Die Rele­vanz ergibt sich auf­grund der geo­gra­phi­schen Nähe und der kul­tu­rel­len und sprach­li­chen Gemein­sam­kei­ten.“ Vom Stan­dard dazu befragt, mein­te Höferl treu­her­zig, er habe mit sei­nen Likes ein „rein pri­va­tes Inter­es­se an Infor­ma­ti­on“ bekun­det. Höferl hat irgend­wann nach der Anfra­ge sei­ne Likes ausgemistet.

Der Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­te Wolf­gang Zan­ger nahm am 13.2.2016 an einer Kund­ge­bung der Iden­ti­tä­ren in Juden­burg teil und trat dort sogar als Red­ner auf. Auf sei­nem Face­book-Account ver­mel­de­te er (samt Belegfoto):

Heu­te bei einer Kund­ge­bung der Iden­ti­tä­ren Bewe­gung Stei­er­mark in Juden­burg, wo 400 bis 500 Men­schen aus der Regi­on ihre berech­tig­te Sor­ge über das von der Regie­rung ver­ur­sach­te Asyl­cha­os zum Aus­druck brach­ten. Herz­li­chen Dank dafür, dass ich Gele­gen­heit bekom­men habe, eini­ge Wor­te an unse­re Bür­ger rich­ten zu dür­fen! Du willst mit­ma­chen bei uns für UNSERE HEIMAT UND UNSERE LEUTE? Dann mel­de dich gleich an: www.fpoemitglied. at — „Wer­de Par­tei” ankli­cken! Wir freu­en uns auf dich!

Wolfgang Zanger bei einer Identitären-Kundgebung in Judenburg am 13.2.16
Wolf­gang Zan­ger bei einer Iden­ti­tä­ren-Kund­ge­bung in Juden­burg am 13.2.16

Die iden­ti­tä­ren Spu­ren füh­ren auch direkt in den frei­heit­li­chen Par­la­ments­klub: Par­la­men­ta­ri­scher Mit­ar­bei­ter des Gra­zer Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ten Axel Kas­seg­ger ist Sieg­fried Wasch­nig, des­sen Ver­bin­dun­gen zu den Iden­ti­tä­ren so klar wie viel­fäl­tig sind: Er publi­zier­te in diver­sen iden­ti­tä­ren Orga­nen, er war Kas­sier des in Graz behei­ma­te­ten iden­ti­tä­ren Ver­eins für nach­hal­ti­ge Völ­ker­ver­stän­di­gung und Jugend­ar­beit, und er trat bei iden­ti­tä­ren Kund­ge­bun­gen als Spre­cher auf.

Ber­na­dette Con­rads ist Mit­ar­bei­te­rin des Salz­bur­ger Abge­ord­ne­ten Chris­ti­an Pew­ny. Für ihre Beschäf­ti­gung im blau­en Par­la­ments­klub waren weder ihr Enga­ge­ment bei den Iden­ti­tä­ren noch ihre unzäh­li­gen Hass­pos­tings auf Face­book ein Hindernis.

Über sei­ne Hass­kom­men­ta­re stol­per­te aber Alex­an­der Schley­er, sei­ne zeit­wei­se Mit­glied­schaft bei den Iden­ti­tä­ren war kein Grund für den Abge­ord­ne­ten Höbart, ihn bis zum Publik­wer­den sei­ner Kom­men­tie­run­gen als Mit­ar­bei­ter zu beschäf­ti­gen. Schley­er dock­te nach sei­nem Ende im FPÖ-Par­la­ments­klub wie­der bei den Iden­ti­tä­ren an und gab 2017 den Schiffs­ka­pi­tän auf der C‑Star bei der oben erwähn­ten Mittelmeer-Mission.

Landesebene

Eine Auf­lis­tung der Bezie­hun­gen von FPÖ-Funk­tio­nä­rIn­nen zu den Iden­ti­tä­ren haben wir bereits im Mai 2016 vor­ge­nom­men, hier eine (bei wei­tem nicht voll­stän­di­ge Zusam­men­fas­sung) mit Ergänzungen:

In Wien sind die Bezirks­rä­tIn­nen Katha­ri­na Wal­ter (Land­stra­ße) und Jan Kevin Paw­lik (Pen­zing)* zu nen­nen. Paw­lik war auch Teil­neh­mer am Lin­zer Kon­gress der Euro­pa­ver­tei­di­ger. Wal­ter nahm im Juni 2017 am Iden­ti­tä­ren-Auf­marsch in Ber­lin teil.

Dass der Leo­pold­städ­ter FPÖ-Bezirks­rat Jür­gen Micha­el Klep­pich zwei Mal mit T‑Shirts aus dem iden­ti­tä­ren Ver­sand­han­del „Pha­lanx Euro­pa“ in Isra­el posier­te, lös­te zwar welt­wei­te Reak­tio­nen aus, für sei­ne poli­ti­sche Funk­ti­on hat­te es aber kei­ne Folgen.

Bereits legen­där ist die unver­hoh­le­ne Nähe bei Mit­glie­dern aus der bur­gen­län­di­schen FPÖ und den Iden­ti­tä­ren: Der dama­li­ge RFJ-Vor­sit­zen­de und aktu­el­les Mit­glied des Vor­stands Wer­ner Was­sicek freu­te sich, „dass er das Poten­ti­al die­ser Grup­pe schon früh erkannt hat. ‚Vor weni­gen Jah­ren wur­den die Akti­vis­ten noch belä­chelt, heu­te sind sie zu einer Orga­ni­sa­ti­on gewach­sen, die aus Öster­reich nicht mehr weg­zu­den­ken ist – und das ist gut so‘.“ (RFJ Bur­gen­land 18.10.15)

Auch Géza Molnár hat sei­ne ideo­lo­gi­sche Sym­pa­thie und Teil­nah­me bei (zumin­dest) einer iden­ti­tä­ren Ver­an­stal­tun­gen nicht gescha­det: Er ist seit 2016 Klub­ob­mann der FPÖ Bur­gen­land und stell­ver­tre­ten­der Par­tei­chef. Nach Molnárs Besuch eines Vor­trags des dama­li­gen iden­ti­tä­ren Lei­ters der AG Theo­rie, Alex­an­der Mar­ko­vics, mein­te er:

Sein Befund nach dem „Erst­kon­takt”: Der Inhalt des Vor­trags sei „völ­lig unbe­denk­lich” gewe­sen, sag­te Molnár zum KURIER. The­ma war der „gro­ße Aus­tausch”, was die Iden­ti­tä­ren dar­un­ter ver­ste­hen, ist auf deren Home­page nach­zu­le­sen. „Die Öster­rei­cher wer­den immer weni­ger und (…) durch Unmen­gen an Ein­wan­de­rern ersetzt. Das (…) ist eine Selb­st­ab­schaf­fung.” Es sei um die demo­gra­phi­sche Ent­wick­lung gegan­gen, so Molnár. Die Ant­wor­ten der Iden­ti­tä­ren? „Ände­rung der Fami­li­en­po­li­tik und Zuwan­de­rungs­stopp.“ (SdR zit. nach Kurier, 22.6.15)

Wie „unbe­denk­lich“ die iden­ti­tä­re Ideo­lo­gie ist, muss­ten wir in Christ­church sehen.

In Nie­der­ös­ter­reich stach beson­ders der Wie­ner Neu­städ­ter Vize-Bür­ger­meis­ter Micha­el Schned­litz mit einem fast als enthu­si­as­tisch zu bezeich­nen­den State­ment her­aus. Am 25. Febru­ar 2016 begrüß­te er bei einer Kund­ge­bung die Iden­ti­tä­ren so:

Lie­be iden­ti­tä­re Bewe­gung, ich begrü­ße Euch recht herz­lich in Wie­ner Neu­stadt! Hier seid Ihr sehr herz­lich will­kom­men!“ – Mäch­ti­ger Applaus. Der Red­ner setzt fort: „Bewe­gun­gen wie die Pegi­da in Deutsch­land , die sind die Speer­spit­ze, die die Bevöl­ke­rung im Kampf gegen die Bun­des­re­gie­rung und gegen die­ses Sys­tem noch gebrau­chen wird. (…) Und jeder ein­zel­ne Bursch und jedes ein­zel­ne Mädel von Euch, die heu­te hier sind (…), hat mehr Rück­grat und mehr Cha­rak­ter als die­se gesam­te Bundesregierung.

Aber auch der heu­ti­ge Klub­ob­mann im Natio­nal­rat Wal­ter Rosen­kranz flö­te­te bei der Kund­ge­bung in Rich­tung Iden­ti­tä­re, die er als sei­ne „lie­ben Lands­leu­te“ warm begrüßte.

Die Stei­er­mark ist neben dem Bur­gen­land eine wah­re Hoch­burg blau­er und iden­ti­tä­rer Ver­schmel­zun­gen: Neben dem Gra­zer Vize­bür­ger­meis­ter Mario Eustac­chio und dem Drit­ten Land­tags­prä­si­den­ten Ger­hard Kurz­mann (bei­de nah­men an Demons­tra­tio­nen der Iden­ti­tä­ren teil, Eustac­chio war auch Red­ner beim Kon­gress der Ver­tei­di­ger Euro­pas Anfang 2018) ist hier der Gemein­de­rat Hein­rich Sickl her­vor­zu­he­ben. Sickl hat­te mit der Über­nah­me des Vor­sit­zes im stei­ri­schen FAV (Frei­heit­li­cher Aka­de­mi­ker­ver­band) auch die Hand auf der mitt­ler­wei­le ein­ge­stell­ten „Aula“. In der letz­ten Num­mer wies die „Aula“ mit einem mehr­sei­ti­gen Spe­cial für die Iden­ti­tä­ren ihre Referenz.

Jedoch pflegt auch die Aula-Nach­fol­ge „Frei­lich-Maga­zin“ die Ban­de zu den Iden­ti­tä­ren wei­ter – und zwar inten­si­ver als jemals zuvor. So darf in den ers­ten bei­den Num­mern der Iden­ti­tä­re Mar­tin Licht­mesz (eigent­lich Mar­tin Sem­lit­sch) sein Schluss­wort „Das Letz­te“ bei­steu­ern. Das gesam­te Maga­zin ist auf The­men und Rhe­to­rik der Neu­rech­ten aus­ge­rich­tet. Es ist daher nicht ver­wun­der­lich, dass auch wei­te­re Iden­ti­tä­re Wort­spen­den fürs blau-bur­schen­schaft­li­che Blatt abson­dern konnten.

Freilich – erste Nummer (Dez. 2018)
Frei­lich – ers­te Num­mer (Dez. 2018)

In Ober­ös­ter­reich haben die Iden­ti­tä­ren ihr Quar­tier („Khe­ven­hül­ler-Zen­trum“) im Kel­ler des Hau­ses auf­ge­schla­gen, in dem auch die Bur­schen­schaft Armi­nia Czer­no­witz behei­ma­tet ist. Deren Mit­glie­der lesen sich wie ein Who is Who aus der (männ­li­chen) FPÖ-Rie­ge in Ober­ös­ter­reich. Die Ver­bun­den­heit war auch beim dies­jäh­ri­gen Bur­schen­bund­ball zu sehen, bei dem sich die blaue „Islam­ex­per­tin“ Lai­la Mir­zo mit Mar­tin Sell­ner ablich­ten ließ.

In Salz­burg zeig­ten ins­be­son­de­re der FPÖ-Chef von Salz­burg-Stadt Andre­as Reindl und der geschei­ter­te Land­tags­kan­di­dat Rein­hard Reb­handl kei­ner­lei Berüh­rungs­ängs­te zu den Iden­ti­tä­ren. Letz­te­rer betei­lig­te sich 2016 nicht nur an iden­ti­tä­ren Demos in Frei­las­sing, son­dern hielt auch eine Begrü­ßungs­re­de, als sei­ne Bur­schen­schaft, die Gothia Salz­burg, zu einem iden­ti­tä­ren Abend mit dem The­ma „Der gro­ße Aus­tausch“ lud. Die Bezie­hun­gen der Iden­ti­tä­ren zu den Gothen sind so inten­siv, dass man sogar gemein­sam Som­mer­sonn­wend fei­ert. Reb­handl gefiel das nicht nur auf Face­book, er fei­er­te offen­bar auch mit. In sei­ner Face­book-Freund­schafts­lis­te fin­den sich die Spit­zen der rechts­extre­men Identitären.

FPÖ-nahe Medien

Ein eige­nes Kapi­tel stel­len die FPÖ-nahen Medi­en dar. Das „Frei­lich-Maga­zin“ haben wir bereits erwähnt. Eine wah­re Fund­gru­be für iden­ti­tä­re Hof­be­richt­erstat­tung ist „unzen­su­riert“.

Unge­bro­chen loy­al mit den Iden­ti­tä­ren zeigt sich auch die­ser Tage der „Wochen­blick“, was jedoch wenig ver­wun­der­lich ist. Chef­re­dak­teur ist mit Johan­nes Schül­ler einer der Grün­der der Iden­ti­tä­ren Deutsch­land. Im letz­ten Herbst hol­te man den Iden­ti­tä­ren Juli­an Utz als Redak­teur an Bord. Utz soll auch bei jener Trup­pe dabei gewe­sen sein, die im April 2016 die Auf­füh­rung von Jelin­eks „Die Schutz­be­foh­le­nen“ im Audi­max gestört hat.

"Info-Direkt", "alles roger?" und "Die Tagesstimme" zu Gast bei den Identitären in Linz
„Info-Direkt”, „alles roger?” und „Die Tages­stim­me” zu Gast bei den Iden­ti­tä­ren in Linz

Äußerst nahe Bezie­hun­gen mit den Iden­ti­tä­ren pflegt auch „Info-Direkt“, was sich schon allei­ne an der gemein­sa­men Orga­ni­sa­ti­on des Kon­gres­ses der „Ver­tei­di­ger Euro­pas“ zeigt.

Dass die FPÖ mas­sen­haft Inse­ra­te in die­sen Medi­en schal­tet und Her­bert Kickl dort sogar poli­zei­li­chen Nach­wuchs suchen ließ, run­det das Bild der engen Ver­wo­ben­heit zwi­schen Iden­ti­tä­ren und FPÖ nur mehr ab.

Viel­leicht ist Stra­che nur ein Opfer eines ein­geng­ten Sicht­fel­des, und er sieht in sei­ner Par­tei den iden­ti­tä­ren Wald vor lau­ter iden­ti­tä­ren Bäu­men nicht.

Update 30.3.19: Wie „Der Stan­dard“ berich­tet, ist Paw­lik auch in Stra­ches Minis­te­ri­um beschäf­tigt: „Im Sport­res­sort arbei­tet ein jun­ger Mann, der mehr­mals im Umkreis des Füh­rungs­ka­ders der Iden­ti­tä­ren Wiens auf­tauch­te. Er ist dort in der Abtei­lung für Öffent­lich­keits­ar­beit tätig. (…) Wäh­rend Beob­ach­ter der rechts­extre­men Sze­ne davon aus­ge­hen, dass der Anfang Zwan­zig­jäh­ri­ge, der auch auf Bezirks­ebe­ne für die FPÖ Wien aktiv ist, selbst zu den Iden­ti­tä­ren Wien gehört, rela­ti­viert man das in der Par­tei. ‚Na ja, er hat uns gesagt, dass er auf ein bis zwei Demos der Iden­tä­ren war – das ist aber schon unge­fähr zwei Jah­re her –, aber dass er nie Mit­glied war’, so Grünst­eidl. Ob man außer dem Mit­ar­bei­ter selbst noch ande­re Leu­te zu des­sen Ver­bin­dun­gen befrag­te, ver­neint der Spre­cher Stra­ches: ‚Er hat das glaub­haft ver­si­chert.’ Offen­bar war sei­ne Nähe zu Iden­ti­tä­ren jeden­falls The­ma im Minis­te­ri­um. (…) Weni­ge Stun­den nach dem Tele­fo­nat des STANDARD mit Grünst­eidl ver­schwand das Face­book-Pro­fil des Mitarbeiters.“

Wei­ter­füh­rend: Der Stan­dard, Die Ver­flech­tung der Frei­heit­li­chen mit Iden­ti­tä­ren ist enger als bis­her bekannt

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