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Die Bleiburg-Pilger*innen

Wie jedes Jahr sind auch 2017 ca. 10.000 Rech­te aus Kroa­ti­en und der kroa­ti­schen Dia­spo­ra ganz Euro­pas nach Bleiburg/Pliberk gepil­gert, um einer „Gedenk­ver­an­stal­tung“ für die Ustaša und den faschis­ti­schen NDH-Staat bei­zu­woh­nen. Ein Blick auf Hin­ter­grün­de, Betei­li­gung und Reak­tio­nen auf das dies­jäh­ri­ge Tref­fen. Ein Gastbeitrag.

23. Mai 2017

Warum Bleiburg ein Mythos ist

Laut dem revi­sio­nis­ti­schen „Mythos Blei­burg“ sol­len auf dem Loi­ba­cher Feld tau­sen­de Kroat*innen von jugo­sla­wi­schen Partisan*innen hin­ge­rich­tet wor­den sein. Dass am Loi­ba­cher Feld Mas­sen­er­schie­ßun­gen statt­ge­fun­den haben sol­len, ist jedoch falsch: Blei­burg steht sym­bo­lisch für die Wei­ge­rung der bri­ti­schen Armee die Kapi­tu­la­ti­on der vor den Partisan*innen flüch­ten­den Kolon­ne kroa­ti­scher Streit­kräf­te, Ustaša und teils Zivilist*innen anzu­er­ken­nen. Am Loi­ba­cher Feld haben höchs­tens eini­ge hoch­ran­gi­ge Armee­an­ge­hö­ri­ge Selbst­mord began­gen um der Ver­gel­tung der Widerstandskämpfer*innen zu ent­kom­men. Die nach Jugo­sla­wi­en zurück­ge­dräng­ten Zivilist*innen wur­den groß­teils ins Lan­des­in­ne­re trans­por­tiert und nicht, wie das revi­sio­nis­ti­sche Nar­ra­tiv behaup­tet, mas­sen­haft in Blei­burg ermor­det. Die Per­so­nen, an denen die Partisan*innen Ver­gel­tung übten, waren haupt­säch­lich Kriegs­ver­bre­cher der kroa­ti­schen Armee und Ustaša bzw. all­ge­mein kroa­ti­sche Streit­kräf­te, die sich dem faschis­ti­schen NDH-Staat ver­pflich­tet fühl­ten. Trotz die­ser erwie­se­nen Tat­sa­chen wer­den die Gescheh­nis­se auf eine Art und Wei­se dar­ge­stellt, die es den Ustaša-Sympatisant*innen ermög­licht, die Ermor­de­ten – und im Umkehr­schluss auch sich selbst – als Opfer zu betrach­ten. Dass es sich beim NDH-Staat um ein mit den Nationalsozialist*innen kol­la­bo­rie­ren­des, faschis­ti­sches Regime han­del­te und, dass in die­sem das ein­zi­ge von den Nazis unab­hän­gi­ge KZ Jasen­o­vac betrie­ben wur­de, wird dadurch in den Hin­ter­grund gerückt, ver­harm­lost und teils schlicht gutgeheißen.

Während der Prozession im Jahr 2017 wurde wie immer jenes Gemälde herumgetragen, das für die angereisten Feiernden für die historische Realität gehalten wird: Tausende Partisan*innen schlachten Zivislist*innen ab, das Bleiburger Feld ist Blutgetränkt, die britische Armee schaut dem hämisch zu.
Wäh­rend der Pro­zes­si­on im Jahr 2017 wur­de wie immer jenes Gemäl­de her­um­ge­tra­gen, das für die ange­reis­ten Fei­ern­den für die his­to­ri­sche Rea­li­tät gehal­ten wird: Tau­sen­de Partisan*innen schlach­ten Zivislist*innen ab, das Blei­bur­ger Feld ist Blut­ge­tränkt, die bri­ti­sche Armee schaut dem hämisch zu.

Die­ses ver­kehr­te Geschichts­ver­ständ­nis ermög­licht in wei­te­rer Fol­ge die Dämo­ni­sie­rung der Partisan*innen und die gleich­zei­ti­ge Rela­ti­vie­rung und teils auch Reha­bi­li­tie­rung der faschis­ti­schen Ustaša und deren Ver­bre­chen an Romnja und Roma sowie Jüd*innen und Serb*innen. Mit­tels der Täter*innen-Opfer-Umkehr geht eine ideo­lo­gi­sche Umdeu­tung von­stat­ten, die den posi­ti­ven Bezug auf den NDH-Staat ermög­licht. Das Regime der Ustaša wird so im revi­sio­nis­ti­schen Nar­ra­tiv schlicht als ers­ter unab­hän­gi­ger kroa­ti­scher Staat ver­klärt und so als Vor­bild für den aktu­el­len Staat herangezogen.

Vom Minister bis zum Bischof

Anläss­lich des run­den Jubi­lä­ums ver­sam­mel­ten sich Jahr 2015 in Bleiburg/Pliberk um die 30.000 Per­so­nen, wäh­rend es 2016 ca. „nur“ 15.000 waren und in die­sem Jahr ist die Besucher*innenanzahl laut Poli­zei­an­ga­be auf ca. 10.000 gesun­ken. Das struk­tur­tra­gen­de Ele­ment der Gedenk­ver­an­stal­tung besteht in einer Grab­wei­hung am Loi­ba­cher Fried­hof mit anschlie­ßen­der reli­giö­sen Pro­zes­si­on und einer Mes­se, die von einem, am Feld erbau­ten, Altar aus gele­sen und durch poli­ti­sche Reden abge­run­det wird. An die­ser Mes­se neh­men neben Lai*innen auch eine Viel­zahl hoher reli­giö­ser Wür­den­trä­ger, Pries­ter und Non­nen teil.

Räum­lich getrennt vom reli­giö­sen Teil des Tref­fens ver­sam­meln sich auch eine Viel­zahl rech­ter, rechts­extre­mer, neo­na­zis­ti­scher Besucher*innen und Neo-Ustaša, die um eini­ges weni­ger um die Ver­hül­lung bzw. Ver­klau­su­lie­rung ihrer Gesin­nung bemüht sind — im Ver­gleich zu jenen Per­so­nen, die aus­schließ­lich an den reli­giö­sen Riten teil­neh­men. Die Zur­schau­stel­lung von Sym­bo­len, die in Kroa­ti­en teils ver­bo­ten sind und die Ustaša und den NDH-Staat ver­herr­li­chen, unter­strei­chen dies und und zei­gen, wor­um es am Tref­fen eigent­lich geht: Von his­to­ri­schen faschis­ti­schen Uni­for­men, Klei­dungs­stü­cken mit den Sym­bo­len der Ustaša und des NDH-Staa­tes bis hin zu Sym­bo­len wie Haken­kreu­ze etc., fin­det sich fast die gesam­te Band­brei­te rechts­extre­mer Sym­bo­lik. So darf es nicht über­ra­schen, dass auch Neo­na­zis aus dem Spek­trum des Netz­werks „Blood and Honour“ wie Gre­gor T. oder Mar­kus F. regel­mä­ßig teil­neh­men und das Tref­fen als Mög­lich­keit zur Ver­net­zung mit Gleich­ge­sinn­ten nutzen.

Die regel­mä­ßi­ge Teil­nah­me hoher Politiker*innen wie z.B. der füh­ren­den Ange­hö­ri­gen der zur Zeit regie­ren­den Kroa­ti­schen Demo­kra­ti­schen Uni­on (HDZ) und ande­ren Mit­glie­dern der Regie­rung neben Per­sön­lich­kei­ten wie dem Zagre­ber Bischof zeigt, dass das Tref­fen kei­nes­falls nur in der extre­men Rech­ten Anklang fin­det, son­dern weit in der Gesell­schaft Kroa­ti­ens ver­an­kert ist, und fast wie ein Natio­nal­fei­er­tag zu wer­ten ist. Die­ses Jahr nah­men u.a. fol­gen­de nam­haf­te kroa­ti­sche Politiker*innen am Tref­fen teil: der Abge­sand­te der Staats­prä­si­den­tin Kolin­da Grab­ar-Kita­ro­vic (HDZ) und Minis­ter für Staats­ei­gen­tum Goran Maric (HDZ); der Gesund­heits­mi­nis­ter Milan Kujudznic (HDZ); stell­ver­tre­tend für den Pre­mier Andrej Ple­nko­vic (HDZ) der Vete­ra­nen­mi­nis­ter Tomo Med­ved (HDZ); der Par­la­ments­prä­si­dent und ehe­ma­li­ge Außen­mi­nis­ter Gor­dan Jand­ro­vic (HDZ) als Ver­tre­ter des kroa­ti­schen Par­la­men­tes, das auch die­ses Jahr die Schirm­herr­schaft über das Blei­bur­ger Tref­fen über­nom­men hat; der ehe­ma­li­ge rechts­extre­me Kul­tur­mi­nis­ter Zlat­ko Has­an­be­go­vic (HDZ). Dar­über hin­aus reis­te auch das Mit­glied des Bos­ni­schen Staats­prä­si­di­um Dra­gan Covic (Kroa­ti­sche Demo­kra­ti­sche Uni­on in Bos­ni­en und Her­ze­go­wi­na) zu dem Tref­fen an. Für die Katho­li­sche Kir­che war als höchs­ter Wür­den­trä­ger der Erz­bi­schof der Erz­diö­ze­se Dja­ko­vo-Osi­jek Dju­ro Hra­nic anwe­send, der auch als Lei­ter der Gedenk­fei­er im Vor­der­grund stand.

In den Zelten wurden auch während der Ustaša-Feier 2017 faschistische Lieder gesungen und dutzendfach Hitlergrüße gezeigt.
In den Zel­ten wur­den auch wäh­rend der Ustaša-Fei­er 2017 faschis­ti­sche Lie­der gesun­gen und dut­zend­fach Hit­ler­grü­ße gezeigt.

Nur ein Gottesdienst?

Die Gescheh­nis­se auf der dies­jäh­ri­gen Gedenk­ver­an­stal­tung haben ein­mal mehr gezeigt, dass die Tren­nung zwi­schen den Gläu­bi­gen am Feld und Rechts­extre­men in den Fest­zel­ten nur eine augen­schein­li­che ist. Wäh­rend der gesam­ten Mes­se weh­ten inmit­ten der Gläu­bi­gen drei rie­si­ge Fah­nen der Neo-Ustaša-Par­tei HSP (Kroa­ti­sche Par­tei des Rechts) und zahl­rei­che Per­so­nen mit ein­schlä­gi­gen Sym­bo­len und Auf­schrif­ten waren zudem über­all in der Men­schen­mas­se zu erken­nen. Spä­tes­tens am Ende der Mes­se wur­de der wah­re Cha­rak­ter der gesam­ten Ver­an­stal­tung offen­sicht­lich: nach­dem der Chor und die Besucher*innen die Kroa­ti­sche Hym­ne gesun­gen hat­ten, hob eine gro­ße Anzahl an Per­so­nen auf dem Feld unver­hoh­len die Hand zum Hit­ler­gruß. Hier han­del­te es sich kei­nes­wegs nur um ein­deu­tig Rechts­extre­me, son­dern schlicht um „ganz nor­ma­le“ Gläu­bi­ge. Dadurch zeigt sich ein­mal mehr, dass es nicht mög­lich ist, den faschis­ti­schen Ton der Ver­an­stal­tung vom reli­giö­sen zu tren­nen, wie es die Kärnt­ner Diö­ze­se in einer frag­wür­di­gen Pres­se­aus­sendung gemacht hat.

Die Kir­che betei­ligt sich ent­ge­gen der Behaup­tun­gen der Diö­ze­se oder der Ver­tre­ter der Kroa­ti­schen Kir­che selbst nicht nur trotz son­dern auch wegen der faschis­to­iden Zügen des Geden­kens am Tref­fen. Es war schließ­lich der faschis­ti­sche kroa­ti­sche Pries­ter Vilim Cecel­ja, eine zen­tra­le Figur in der Rat­ten­li­nie für die flüch­ti­gen Kader der Ustaša-Bewe­gung und des NDH-Staa­tes nach der Kapi­tu­la­ti­on, der sich nach 1945 in Salz­burg nie­der­ließ, sich erfolg­reich für die Erhal­tung der Blei­bur­ger Gedenk­fei­er und für die Ein­füh­rung der Mes­se wäh­rend des Tref­fens ein­setz­te. Auch wäh­rend der Wei­hung des Erz­bi­schofs eines Gra­bes im Loi­ba­cher Fried­hof – das der Erin­ne­rung an gefal­le­ne Ustaša-Sol­da­ten dient – zeig­te, dem Augen­zeu­gen und Vice-Jour­na­lis­ten Paul Don­ner­bau­er zufol­ge, ein Mann in Ustaša-Uni­form unter einem Kreuz sit­zend wie­der­holt den Hit­ler­gruß, ohne nega­ti­ve Reak­tio­nen bei ande­ren Per­so­nen zu erzeu­gen. Dass der in Sicht­wei­te ste­hen­de Ver­fas­sungs­schutz dar­auf nicht reagier­te, ist nicht über­ra­schend. (1)

Reibungsloser Ablauf

Wie meh­re­re Augenzeug*innen berich­te­ten, ließ sich das dies­jäh­ri­ge Auf­ga­ben­ge­biet der anwe­sen­den Verfassungsschützer*innen und Polizeibeamt*innen nach kür­zes­ter Zeit auf einen Haupt­tä­tig­keits­be­reich ein­gren­zen: der Schutz der faschis­ti­schen Gedenk­fei­er vor kri­ti­schen Journalist*innen und ande­ren nicht­fa­schis­ti­schen Besucher*innen. Das wie­der­hol­te Täti­gen von Hit­ler­grü­ßen und Zei­gen von Haken­kreu­zen und ande­ren ver­bo­te­nen Sym­bo­len in Blei­burg nahm in die­sem Jahr inso­fern eine ganz ande­re Dimen­si­on an, als es vor den Augen eini­ger weni­ger Journalist_innen sowie den Behör­den geschah. Bis­her von einer kri­ti­schen Öffent­lich­keit ver­schont, hat sich das Tref­fen zu einem faschis­ti­schen Kar­ne­val ent­wi­ckelt, in dem die Beamt*innen aus­schließ­lich für den rei­bungs­lo­sen Ablauf des Spek­ta­kels zustän­dig zu sein schei­nen. Mehr nicht. Das belegt vor allem die völ­li­ge Inak­ti­vi­tät der anwe­sen­den Polizist*innen gegen­über den dut­zen­den Hit­ler­grü­ßen, die über den gesam­ten Tag hin­weg getä­tigt wur­den. Auch das Tra­gen von T‑Shirts mit der Auf­schrift „Pan­zer Divi­si­on“, „Afri­ka Korps“, dem Ustaša‑U oder dem Bild eines KZs, schie­nen nie­man­den zu stö­ren. Eini­ge Beamt*innen hat­ten auch kein Pro­blem mit Mit­glie­dern des faschis­ti­schen Ustaša-Rit­ter­or­den „H.V.R Čuva­ri Domo­vi­ne“ für ein Foto zu posieren.

Die Polizei ignorierte Hitlergrüße und verbotene Symbole zum allergrößten Teil. Für ein gemeinsames Foto mit dem faschistischen Ustaša-Ritterorden „<em>H.V.R Čuvari Domovine</em>“ posiert man aber gern. "Freund und Helfer", einmal anders...
Die Poli­zei igno­rier­te Hit­ler­grü­ße und ver­bo­te­ne Sym­bo­le zum aller­größ­ten Teil. Für ein gemein­sa­mes Foto mit dem faschis­ti­schen Ustaša-Rit­ter­or­den „H.V.R Čuva­ri Domo­vi­ne“ posiert man aber gern. „Freund und Hel­fer”, ein­mal anders…

Reaktionen

Nur lang­sam bil­det sich von ver­schie­de­nen Ver­bän­den und Orga­ni­sa­tio­nen Wider­stand gegen das revi­sio­nis­ti­sche Tref­fen. Wäh­rend im Jubi­lä­ums­jahr 2015 trotz der 30.000 Besucher*innen das Tref­fen kaum kri­tisch beleuch­tet wur­de und die Bericht­erstat­tung in nicht-kroa­ti­scher Medi­en weit­ge­hend aus­blieb, zeich­net sich die­ses Jahr ein völ­lig ande­res Bild: Das Doku­men­ta­ti­ons­ar­chiv des öster­rei­chi­schen Wider­stan­des (DÖW), die Gewerk­schafts­frak­ti­on AUGE-UG und die Israe­li­ti­sche Kul­tus­ge­mein­de (IKG) mach­ten mit der For­de­rung zur Unter­sa­gung der Blei­bur­ger Gedenk­fei­er auf sich auf­merk­sam. Hin­zu kam ein Appell mit knapp 30 unter­zeich­nen­den Orga­ni­sa­tio­nen. Schließ­lich gab es von Sei­ten ver­schie­de­nen Medi­en schon im Vor­feld sowie in der Nach­be­rei­tung eine weit rege­re Bericht­erstat­tung als es in den ver­gan­ge­nen Jah­ren je der Fall war. (2)

Die­se zuneh­mend kri­ti­sche Bericht­erstat­tung zeigt schon Wir­kung. Neben recht unbe­hol­fe­nen Distan­zie­rungs­ver­su­chen von ein­zel­nen Behördenvertreter*innen hat sich auch die Ulrichs­berg­ge­mein­schaft, die seit Jahr­zehn­ten das größ­te SS-Vete­ra­nen­tref­fen Öster­reichs am Ulrichs­berg orga­ni­siert, zu Wort gemel­det: In einer Pres­se­aus­sendung bekun­de­te sie gegen­über dem „Blei­bur­ger Ehren­zug“ ihre Soli­da­ri­tät. So kommt erneut zusam­men, was zusam­men gehört: unter dem media­len Druck rücken die Organisator*innen zwei­er revi­sio­nis­ti­scher Gedenk­ver­an­stal­tun­gen mit neo­na­zis­ti­scher bzw. neo-Ustaša Betei­li­gung, näher zusam­men und offen­ba­ren die enge Ver­wandt­schaft ihrer Gesin­nung und Aktivitäten.

Trotz der wach­sen­den Kri­tik an der revi­sio­nis­ti­schen Gedenk­fei­er hat sich auch die­ses Jahr gezeigt, dass die­se einer­seits wei­ter­hin ihren Cha­rak­ter als größ­tes faschis­ti­sches Tref­fen Euro­pas unbe­strit­ten bei­be­hält und ihr ande­rer­seits immer noch gro­ße Bedeu­tung in der kroa­ti­schen Innen­po­li­tik zukommt. Bevor die­ses Tref­fen wie das am Ulrichs­berg in die Unbe­deut­sam­keit ver­bannt wer­den kann, bedarf es noch an zahl­rei­cher Initia­ti­ven und eine deut­lich grö­ße­ren kri­ti­schen Öffent­lich­keit. Den­noch kann zumin­dest die kri­ti­sche Berichts­er­stat­tung öster­rei­chi­scher Tages­zei­tun­gen als posi­ti­ve Ent­wick­lung gese­hen werden.

Verweise

1 Paul Don­ner­bau­er für Vice am 15.05.2017, Link.
2 Vgl. ORF Kärn­ten am 13.05.2017, Link. Anja Mel­zer in News am 18.05.2017, Link. Tan­ja Mal­le im Stan­dard am 19.05.2017, Link.

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