Mélange KW 41/22

Die letz­te Woche wur­de vom rechts­ter­ro­ris­ti­schen Anschlag in Bra­tis­la­va über­schat­tet: Ein 19 Jäh­ri­ger erschoß vor der Schwu­len-Bar Tepla­ren zwei Män­ner und ver­letz­te eine Frau schwer. Dem waren ein­deu­ti­ge Ankün­di­gun­gen des Täters, der sich nach der Tat sui­zi­dier­te, vor­aus­ge­gan­gen. In Kla­gen­furt muss­te ein Deut­scher vor Gericht, weil der zusam­men mit einem Freund im Ossia­cher See ille­gal nach Kriegs­re­lik­ten getaucht hat­te – mit leta­lem Ende für den Freund, weil eine Gra­na­te beim Ver­such der Ent­schär­fung explo­diert war. Und die Wie­ner Poli­zei gerät immer hef­ti­ger unter Kri­tik: Ihr nicht nach­voll­zieh­ba­res Vor­ge­hen gegen Jour­na­lis­ten und gegen lin­ke Demonstrant*innen steht ein eben­falls nicht nach­voll­zieh­ba­rer Schutz einer Ver­an­stal­tung der rechts­extre­men Bur­schen­schaft Olym­pia gegen­über: Für eine Olym­pen-Sauf­par­ty sperr­te die Poli­zei gleich einen gan­zen Straßenabschnitt.

18. Okt. 2022

Gudrun Kuglers Traum: ein Dinner mit Jordan Peterson

Ein Traum von Gud­run Kug­ler, der Men­schen­rechts­spre­che­rin der ÖVP, ist in Erfül­lung gegan­gen: ein Abend mit Jor­dan Peter­son, dem stramm rech­ten kana­di­schen Psy­cho­lo­gen. Gegen den „Lieb­lings­au­tor der Neu­en Rech­ten“ (tagesspiegel.de, 29.9.22) demons­trier­ten vor weni­gen Tagen in Ber­lin Hun­der­te. Sei­ne Visi­te in Wien ver­lief hin­ge­gen gesit­tet – sehr gesit­tet und von der Öffent­lich­keit unbemerkt.

4. Okt. 2022

Rechter Run auf die Hofburg

So vie­le wie noch nie wol­len Bundespräsident*in wer­den. In weni­gen Tagen wer­den wir wis­sen, wer die Hür­de von 6.000 Unter­stüt­zungs­er­klä­run­gen geschafft hat und am Stimm­zet­tel auf­scheint. Schon jetzt ist aller­dings klar, dass es einen rech­ten Run auf das Amt gibt, der eng mit dem Wunsch nach einer auto­ri­tä­ren Staats­füh­rung durch einen Prä­si­den­ten ver­bun­den ist. Wir haben uns umgesehen.

30. Aug. 2022

MCC – Orbáns Propaganda-Fabrik

Kon­tras­te, ein Polit­ma­ga­zin der ARD, hat sich in der Sen­dung vom 16.5.22 mit den engen Bezie­hun­gen der CDU-nahen Kon­rad-Ade­nau­er-Stif­tung zur rech­ten Pro­pa­gan­da-Fabrik von Vik­tor Orbán, dem „Mathi­as Cor­vi­nus Col­le­gi­um” (MCC), beschäf­tigt. Das MCC ist das ideo­lo­gi­sche Schmuck­stück für Orbáns auto­ri­tä­re Poli­tik der illi­be­ra­len Demo­kra­tie. Auch eine öster­rei­chi­sche Poli­ti­ke­rin der ÖVP hilft dabei mit, sie zum Glän­zen zu bringen.

25. Mai 2022

Die lange Liste toter Corona-Leugner*innen und Impfgegner*innen

Es gibt kei­nen Grund für Häme oder Scha­den­freu­de, wenn wir hier eine lan­ge Lis­te von Per­so­nen ver­öf­fent­li­chen, die in den letz­ten bei­den Jah­ren an den Fol­gen ihrer Covid-Erkran­kung gestor­ben sind, obwohl sie zuvor die Gefähr­lich­keit des Virus, die Sinn­haf­tig­keit einer Imp­fung oder von Schutz­maß­nah­men bezwei­felt bzw. geleug­net haben. War­um wir die­se Lis­te ver­öf­fent­li­chen? Vie­le die­ser Men­schen haben nicht nur sich selbst zu Tode gebracht, son­dern durch ihre Pro­pa­gan­da, Lügen und Het­ze auch ande­re gefährdet.

10. Feb. 2022