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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Mélange KW 21–22/25 (Teil 2): Burschenschaften verschwinden

Haken­kreuz-Schmie­re­rei­en gehö­ren mitt­ler­wei­le zum öster­rei­chi­schen All­tag. Dies­mal: im Mühl­vier­tel und in Dorn­birn. Die Bur­schen­schaf­ter haben mit der Betei­li­gung von Wal­ter Rosen­kranz in Vil­lach zwar gefei­ert, lei­den jedoch unter vehe­men­tem Nach­wuchs­man­gel und lösen sich teil­wei­se auf. Die „Jüdi­sche öster­rei­chi­sche Hochschüler:innen“ wehr­ten sich erfolg­reich gegen Anzeigen.

4. Juni 2025
Rückblick Diverses
Rückblick Diverses

Inhalt

Togg­le
  • Mistelbach/NÖ: Haken­kreuz am Handrücken
  • Ulrichsberg/OÖ und Dornbirn/V: Haken­kreu­ze und Parolen
  • Steyregg/OÖ: Hei­mat­ku­rier ver­liert Klage
  • Wien: Nach­wuchs­man­gel bei Bur­schen­schaf­ten führt zu Fusionierungen
  • Vil­lach-Kla­gen­fur­t/K: Bur­schen­tag mit Rosen­kranz und Vor­fall in Klagenfurt
  • Graz: Atta­cke auf Synagoge
  • Braunau/OÖ: ÖVP-Bür­ger­meis­ter will Brau­naus brau­ne Fle­cken behalten
  • Wien: JöH siegt juristisch

Mistelbach/NÖ: Hakenkreuz am Handrücken

Laut einer Pres­se­aus­sendung der nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Poli­zei sei eine Frau in Mis­tel­bach bedroht worden.

Der vor­erst unbe­kann­te Täter habe 10 Euro vom Opfer gefor­dert und dabei ein Feu­er­zeug unmit­tel­bar vor das Gesicht der Frau gehal­ten. Beim Ein­tref­fen am Haupt­platz nah­men die Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten einen Mann wahr, der laut­stark mit Pas­san­ten schrie und mit einem Pfef­fer­spray in deren Rich­tung ziel­te. Der Mann betä­tig­te den Pfef­fer­spray, wodurch er selbst sowie drei Pas­san­ten – zwei Män­ner im Alter von 19 und 24 Jah­ren sowie eine 22-jäh­ri­ge Frau – ver­letzt wur­den. (…) Bei der Tat­be­ge­hung führ­te der Beschul­dig­te ein mit einem Stift auf­ge­mal­tes Haken­kreuz auf einem sei­ner Hand­rü­cken. (LPD NÖ via polizei-nachrichten.at, 21.5.25)

Der Täter, ein 20-Jäh­ri­ger aus dem Bezirk, wur­de vor­läu­fig festgenommen.

Ulrichsberg/OÖ und Dornbirn/V: Hakenkreuze und Parolen

In Ulrichs­berg (Bezirk Rohr­bach, OÖ) haben Unbe­kann­te am letz­ten Wochen­en­de einen Kreis­ver­kehr groß­flä­chig ver­un­stal­tet: Auf der Fahr­bahn prang­te ein vier Meter gro­ßes, ver­kehr­tes Haken­kreuz, flan­kiert von dem 15 Meter lan­gen Schrift­zug „Es ist genug!“, in der Nähe wur­de ein wei­te­res Haken­kreuz und der Slo­gan „Aus­län­der raus!!!“ ange­bracht. Die Poli­zei ermit­telt wegen Wiederbetätigung.

Fast zeit­gleich wur­de in Dorn­birn ein Regen­bo­gen-Schutz­weg mit meh­re­ren Haken­kreu­zen, Lini­en und Schrift­zü­gen besprüht – ein Angriff auf das sicht­ba­re Zei­chen gesell­schaft­li­cher Viel­falt der LGBTQ+-Bewegung. Auch hier lau­fen Ermitt­lun­gen wegen natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Wie­der­be­tä­ti­gung. Nach­dem die Stadt Dorn­birn nicht imstan­de war, die Haken­kreu­ze inner­halb einer Woche zu ent­fer­nen, sind die Grü­ne Jugend und die „Grü­nen anders­rum“ zur Tat geschrit­ten, und haben den Job der Stadt­ver­wal­tung über­nom­men. „Ich dach­te, die Stadt wird die Haken­kreu­ze rasch ent­fer­nen las­sen und habe jeden Tag dar­auf gewar­tet. Heu­te star­tet der Pri­de-Month, wir woll­ten nicht akzep­tie­ren, dass er mit für alle sicht­ba­ren Haken­kreu­zen star­ten muss. Also haben wir beschlos­sen, zu han­deln”, zitiert die APA (1.6.25) die Spre­che­rin der Grü­nen Jugend.

Quel­len: nachrichten.at, 25.5.25 und vorarlberg.orf.at, 26.5.25

Steyregg/OÖ: Heimatkurier verliert Klage

Was sich bereits im März ange­kün­digt hat­te, ver­fes­tigt sich nun. Seit Anfang Febru­ar steht der „Hei­mat­ku­rier“, das öster­rei­chi­sche Leit­me­di­um der Iden­ti­tä­ren, still, im März ver­kün­de­te man eine „Gro­ße Pau­se“, und im April wur­de der Trä­ger­ver­ein mit Sitz im „Cas­tell Auro­ra“ (Steyr­egg) aufgelöst.

Heimatkurier mit 25.4.25 aufgelöst (Screenshot Vereinsregisterauszug)
Hei­mat­ku­rier mit 25.4.25 auf­ge­löst (Screen­shot Vereinsregisterauszug)

Die Still­le­gung dürf­te auch mit einer Kla­ge zusam­men­hän­gen, die eine öster­rei­chi­sche Rechts­extre­mis­mus­exper­tin gegen den „Hei­mat­ku­rier“ ange­strengt hatte.

Der Hin­ter­grund: Der Hei­mat­ku­rier hat­te zwei­mal ein KI-gene­rier­tes Bild ver­öf­fent­licht, das eine bekann­te lin­ke Poli­tik­wis­sen­schaf­te­rin zeigt. Dar­in ist ihr Gesicht ver­mummt, hin­ter ihr steht eine Grup­pe von anschei­nend gewalt­be­rei­ten Män­nern, die eben­so ver­mummt sind und die Faust in den Him­mel recken. In dem dazu­ge­hö­ri­gen Arti­kel wird sie unter ande­rem als „Links­ra­di­ka­le mit Anti­fa-Nähe” bezeich­net. (derstandard.at, 22.5.25)

Das Han­dels­ge­richt Wien ent­schied, dass die KI-Dar­stel­lung ihr Gesicht erkenn­bar zeigt und sie in einem fal­schen, gewalt­sa­men Zusam­men­hang dar­stellt, was ihren Ruf erheb­lich schä­digt. Das Gericht wies das Argu­ment der Mei­nungs­frei­heit zurück, weil die Dar­stel­lung nicht den Tat­sa­chen ent­spricht, und ver­ur­teil­te den Hei­mat­ku­rier zur Zah­lung von rund 12.000 Euro (Scha­den­er­satz und Ver­fah­rens­kos­ten). Aus­schlag­ge­bend für die hohe Sum­me war auch ein geschei­ter­tes Ver­gleichs­an­ge­bot des Hei­mat­ku­rier, das aus Sicht des Gerichts „Zwei­fel an sei­nem ernst­li­chen Wil­len auf­kom­men lässt, von künf­ti­gen Stö­run­gen abzu­se­hen”. (derstandard.at)

Das Urteil ist mitt­ler­wei­le rechtskräftig.

Wien: Nachwuchsmangel bei Burschenschaften führt zu Fusionierungen

Über die bur­schen­schaft­li­chen Nach­wuchs­sor­gen berich­tet das DÖW im jüngs­ten Ein­trag der Rubrik „Neu­es von ganz rechts“ (23.5.25).

Ein Alter Herr der Wie­ner aka­de­mi­schen Bur­schen­schaft Albia berich­te­te im Jän­ner 2023, dass vor 30 Jah­ren noch kei­ne Mit­glieds­ver­bin­dung des Wie­ner Kor­po­ra­ti­ons­rings (WKR) „zuge­sperrt“ war, wäh­rend inzwi­schen zehn Ver­bin­dun­gen kei­ner­lei akti­ve Mit­glie­der mehr haben – das ent­spricht der Hälf­te aller WKR-Bün­de. Mit­te Janu­ar 2025 führ­te der Dach­ver­band Deut­sche Bur­schen­schaft sechs Ver­bin­dun­gen (Car­nio­la und Mar­ko-Ger­ma­nia in Graz, Armi­nia Czer­no­witz in Linz sowie Albia, Gothia und Sile­sia in Wien) als ver­tagt, weil sie kei­nen Aktiv­be­trieb auf­recht­erhal­ten können.

Beson­ders deut­lich wird die Ent­wick­lung am Schick­sal der Wie­ner Gothia: Nach­dem sie die Hoff­nung auf Eigen­ak­ti­vi­tät auf­ge­ge­ben hat­te, stimm­te Gothia Anfang Mai 2025 einer Fusi­on mit der Wie­ner Liber­tas zu. Gothia fei­ert Ende Juni 2025 ihr letz­tes Stif­tungs­fest, bevor sie ver­schwin­den wird. Damit ist dies bereits die zwei­te Fusi­on inner­halb des WKR in kur­zer Zeit: Ende April 2024 ver­band sich die Bru­na Sude­tia mit den Pas­sau­er Mar­ko­man­nen, einer ehe­mals Wie­ner Ver­bin­dung, die 1985 nach Bay­ern ver­legt wor­den war. Aus die­ser Zusam­men­le­gung ent­stand die Bru­na Mar­ko­man­nia Wien.

Villach-Klagenfurt/K: Burschentag mit Rosenkranz und Vorfall in Klagenfurt

Unter Pro­tes­ten wur­de der Bur­schen­tag des „Öster­rei­chi­schen Pen­nä­ler Ring“ (ÖPR) in Vil­lach abge­hal­ten. Etwa 60 Demonstrant*innen beglei­te­ten die Ankunft der Burschen.

An der Demons­tra­ti­on betei­lig­ten sich vie­le Orga­ni­sa­tio­nen, etwa die Anti­fa Kärn­ten-Koroš­ka, die ÖH Kla­gen­furt oder der Ver­band der Kärnt­ner Par­ti­sa­nen. Über Laut­spre­cher lief Musik gegen Faschis­mus mit Tex­ten wie „Die Nazis sind nie ver­schwun­den“. (kaernten.orf.at, 24.5,25)

Auch ein Grüpp­chen von Rechts­extre­men hat­te sich beim Tagungs­ort auf­ge­hal­ten. Ein Social Media-Account hat­te zu einer Gegen­de­mo zur Gegen­de­mo auf­ge­ru­fen – ein­schlä­gig kom­men­tiert mit: „Das wird ein FeSSt“

Der Prä­si­dent des Natio­nal­rats­rats, Wal­ter Rosen­kranz, trat in Vil­lach als Fest­red­ner auf.

Öster­reich hat mit Wal­ter #Rosen­kranz einen Natio­nal­rats­prä­si­den­ten, der als Red­ner bei einer Ver­an­stal­tung auf­tritt, deren Gast­ge­ber eine rechts­extre­me Bur­schen­schaft ist, gegen die gera­de nach dem Ver­bots­ge­setz ermit­telt wird. #Bur­schen­tag #Vil­lach

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— Stoppt die Rech­ten (@stopptdierechten.at) 25. Mai 2025 um 10:15

„Es habe ledig­lich einen Zwi­schen­fall mit einer Per­son gege­ben, die zur Befra­gung mit­ge­nom­men wor­den sei. Dass der Betrof­fe­ne dem rechts­extre­men Umfeld zuzu­ord­nen ist, will die Poli­zei nicht bestä­ti­gen“, berich­tet der ORF Kärnten.

Eine foto­gra­fi­sche Doku­men­ta­ti­on vom Bur­schen­schaf­ter­auf­lauf fin­det sich hier.

In Kla­gen­furt soll es am Vor­abend des Bur­schen­tags zu einem Vor­fall gekom­men sein, in den ein 21-jäh­ri­ger Bur­sche ver­wi­ckelt gewe­sen sei.

Laut meh­re­ren Zeu­gen soll ein Bur­schen­schaf­ter mit einer Schreck­schuss­waf­fe in einem Kla­gen­fur­ter Innen­stadt­lo­kal eine ande­re Per­son bedroht haben. „Er soll sei­ne Waf­fe gezo­gen und einem der Gäs­te ins Gesicht gehal­ten haben – schein­bar han­del­te es sich um eine Schreck­schuss­pis­to­le. Der Wirt des Nach­bar­lo­kals hat dar­auf­hin die Poli­zei geru­fen. (meinbezirk.at, 26.5.25)

Die Poli­zei bestä­tig­te auf Nach­fra­ge den Vor­fall, woll­te oder konn­te aber bezüg­lich der Iden­ti­tät des jun­gen Man­nes – ob es sich um einen Kor­po­rier­ten gehan­delt hat – kei­ne genaue­ren Anga­ben machen.

Graz: Attacke auf Synagoge

Die Israe­li­ti­sche Kul­tus­ge­mein­de gab bekannt, dass eine Atta­cke auf die Gra­zer Syn­ago­ge ver­übt wurde.

Laut dem Prä­si­den­ten der Israe­li­ti­schen Kul­tus­ge­mein­de für die Bun­des­län­der Salz­burg, Stei­er­mark und Kärn­ten, Rosen, soll es sich bei dem Täter um einen in Graz wohn­haf­ten fran­zö­si­schen Staats­bür­ger han­deln. Der Mann konn­te rasch arre­tiert wer­den, da die Syn­ago­ge von der Poli­zei bewacht wird. Die Ein­ver­nah­me des auf frei­en Fuß ange­zeig­ten Täters sei noch nicht erfolgt, der genaue Hin­ter­grund bis­her nicht bekannt. (religion.orf.at, 26.5.25)

Braunau/OÖ: ÖVP-Bürgermeister will Braunaus braune Flecken behalten

Selbst die „Kro­nen Zei­tung“ (31.5.5) – bekann­ter­ma­ßen kein anti­fa­schis­ti­sches Zen­tral­or­gan – schreibt rund um die Nicht-Umbe­nen­nung von Ver­kehrs­flä­chen in Brau­nau: „Man glaubt es kaum: In Adolf Hit­lers Geburts­stadt Brau­nau sind immer noch drei öffent­li­che Ver­kehrs­flä­chen nach fana­ti­schen Natio­nal­so­zia­lis­ten benannt.“

Trotz anhal­ten­der Kri­tik will der ÖVP-Bür­ger­meis­ter Johan­nes Waid­ba­cher die­se „brau­nen Namens­pa­tro­ne“ (Josef Rei­ter, Franz Resl und Edu­ard Kriech­baum) bis auf Wei­te­res nicht umbe­nen­nen. Im Janu­ar 2025 wand­ten sich Han­nah Les­sing, Gene­ral­se­kre­tä­rin des Natio­nal­fonds für Nazi-Opfer, und Micha­el John, Obmann der Lager­ge­mein­schaft Ausch­witz, schrift­lich an Waid­ba­cher. Sie for­dern, die betref­fen­den Stra­ßen und die Stie­ge umge­hend umzu­be­nen­nen, da die Namens­ge­ber eine ein­deu­ti­ge, erwie­se­ne NS-Ver­gan­gen­heit auf­wei­sen und es 80 Jah­re nach Kriegs­en­de höchs­te Zeit sei, „rei­nen Tisch“ zu machen.

Robert Eiter, Spre­cher des Netz­werks gegen Rechts­extre­mis­mus, schlägt seit Mona­ten in die­sel­be Ker­be: „Die Exper­ti­se von Micha­el John und Han­nah Les­sing in Fra­gen der Erin­ne­rungs­kul­tur ist her­aus­ra­gend. Wenn der Bür­ger­meis­ter und der gesam­te Gemein­de­rat von Brau­nau sich dem Ruf ihrer Stadt ver­pflich­tet füh­len und ver­ant­wor­tungs­voll mit der Geschich­te umge­hen wol­len, müs­sen sie die Wür­di­gung die­ser Nazis jetzt end­lich been­den!“ (krone.at, 31.5.25)

Wien: JöH siegt juristisch

Die „Jüdi­sche öster­rei­chi­sche Hochschüler:innen“ (JöH) haben mit meh­re­ren Pro­test­ak­tio­nen gegen das rechts­extre­me Bur­schen­schaf­ter­mi­lieu in Öster­reich Auf­merk­sam­keit erregt und nun dabei juris­ti­sche Erfol­ge erzielt. Im Novem­ber 2024 stell­te die JöH mit einer Men­schen­ket­te auf dem Juden­platz Natio­nal­rats­prä­si­dent Wal­ter Rosen­kranz (FPÖ) bloß, indem sie ihm das Nie­der­le­gen eines Kran­zes verwehrte.

Am 27. Jän­ner 2025 pro­ji­zier­te die JöH unter die offi­zi­el­le Gedenk­pro­jek­ti­on „We remem­ber“ am Par­la­ment die Bot­schaft „Aber 2025 wie­der Volks­kanz­ler?“, wäh­rend die ÖVP noch in Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen mit der FPÖ stand. Im März 2025 war­fen Mit­glie­der der JöH am äuße­ren Burg­tor einen Count­down mit der Auf­schrift „bis zum Nazi­ball 2025“ auf, ver­teil­ten Flug­zet­tel und pro­tes­tier­ten somit gegen den Bur­schen­schaf­ter­auf­lauf in der Hof­burg. Nach­dem der Wie­ner FPÖ-Gemein­de­rat und Ball­or­ga­ni­sa­tor Udo Gug­gen­bich­ler die Poli­zei rief, lös­te die­se die ange­mel­de­te Kund­ge­bung auf und zeig­te die JöH-Aktivist:innen wegen Ver­het­zung an.

Die @joehwien.bsky.social hat auf die „#WeRemember”-Projektion am Par­la­ment mit einer Gegen­pro­jek­ti­on reagiert: „Aber 2025 wie­der Volkskanzler?”

Cha­peau, die Wider­stands­ak­tio­nen der JÖH gegen die FPÖ und den Rechts­extre­mis­mus gehö­ren der­zeit zu den bemer­kens­wer­tes­ten in unse­rem Land. Dan­ke dafür!

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— Stoppt die Rech­ten (@stopptdierechten.at) 28. Janu­ar 2025 um 21:41

Recht­lich konn­ten die Stu­die­ren­den jedoch bei­de Ver­fah­ren für sich ent­schei­den: Die Staats­an­walt­schaft Wien stell­te das Ver­fah­ren gegen die JöH-Mit­glie­der am Burg­tor rasch ein, weil kei­ne Ver­het­zung vor­lag – Bur­schen­schaf­ter sind als schüt­zens­wer­te Grup­pe vom Ver­het­zungs­pa­ra­gra­fen nicht umfasst. Auch die Anzei­ge gegen den dama­li­gen JöH-Prä­si­den­ten Bini Gutt­mann, der sich wäh­rend der Men­schen­ket­te auf dem Juden­platz laut­stark gegen Rosen­kranz wand­te, wur­de fallengelassen.

Alle vier Groß­el­tern Gutt­manns sind Sho­ah-Über­le­ben­de. Für ihn sei die Ent­schei­dung auch ein „Sieg für die Ver­samm­lungs­frei­heit in Öster­reich. Das Ver­wal­tungs­ge­richt Wien hat klar fest­ge­stellt, dass Spon­tan­de­mons­tra­tio­nen legi­tim sind, wenn die 48-Stun­den-Frist den Ver­samm­lungs­zweck unmög­lich machen wür­de.” (derstandard.at, 31.5.25)

Poli­ti­sche Unter­stüt­zung erfährt die JöH von Lukas Ham­mer, Rechts­extre­mis­mus­spre­cher der Grü­nen. Er stell­te im Par­la­ment eine Anfra­ge an Rosen­kranz zu einem Vor­fall am 27. Jän­ner 2025, bei dem zwei JöH-Redak­ti­ons­mit­glie­der im Par­la­ment von sechs Sicher­heits­leu­ten bedroht und ein­ge­schüch­tert wur­den. Rosen­kranz gab an, nur eine Per­son sei für Sicher­heit zustän­dig, die übri­gen hät­ten Funk­tio­nen im Medi­en­ser­vice, Brand­schutz und Wege­füh­rung aus­ge­übt; zwei sei­en Kri­mi­nal­be­am­te der Wie­ner Poli­zei gewesen.

Aller­dings ist es abso­lut unge­wöhn­lich, dass Medi­en­leu­te in der Pres­se­lo­ge des Hohen Hau­ses der­art von schwei­gen­den Per­so­nen umstellt wer­den, wie das den jüdi­schen Redak­ti­ons­mit­glie­dern von Noo­dik pas­sier­te. Dass gera­de sie „rein zufäl­lig” umstellt wur­den, hält Ham­mer, für „wenig glaub­haft”. (derstandard.at, 31.5.25)

In einer wei­te­ren Anfra­ge an Innen­mi­nis­ter Ger­hard Kar­ner woll­te Ham­mer klä­ren, ob Gug­gen­bich­ler per­sön­lich die Poli­zei geru­fen hat­te, um die Burg­tor-Pro­jek­ti­on rasch auf­lö­sen zu las­sen, und wer die Anzei­ge wegen Ver­het­zung erstat­te­te. Kar­ner ver­wei­ger­te eine inhalt­li­che Ant­wort mit dem Hin­weis auf den Daten­schutz und auf die sei­ner Ansicht nach zu vage For­mu­lie­rung der Fra­gen. Gemeint hat­te Kar­ner damit, dass die Wör­ter „‚Anzei­ge gelegt‘, ‚Anzei­ge­leg­er‘ und ‚Anzei­ge­le­gung‘ einer Inter­pre­ta­ti­on bedürf­ten“ (derstandard.at), die ihm nicht zustün­de. Lächer­li­cher geht’s kaum noch!

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