Es ist das übliche Kasperltheater, das Stefan Magnet aufzieht: Weil AUF1 offenbar wieder ein Konto gekündigt wurde – diesmal jenes in Ungarn – sieht er den Totalangriff auf seine Desinformationsschleuder und ruft noch aggressiver zum Spenden auf, als er es ohnehin schon immer tut, denn nur so könne AUF1 gerettet werden. Das Konto würde per 1. Mai gekündigt werden, es sei, so Magnet, fast ausgeschlossen, bis dorthin ein neues zu eröffnen. Also sollen seine Fans mehr spenden denn je. Wenn er dann knapp mit Auslaufen des ungarischen Kontos ein neues aus dem Hut zaubert, wird er vermutlich mehr Gelder einkassiert haben, als es ohne diese Story gewesen wäre und einen anderen Grund finden, warum AUF1 schon wieder ganz dringend neue Spenden benötigt. „Das System“, die „Globalisten“, die Magnet ununterbrochen als seine Feinde herbeiphantasiert, können bei Bedarf ja täglich für neue (erfundene) Opfererzählungen herhalten.
Die weiteren Vereine und vor allem die drei GmbH, die Magnet rund um AUF1 installiert hat, vergisst der AUF1-Chef regelmäßig zu erwähnen, was angesichts der neuesten Aufregung über Salat als geheime Impfwaffe allerdings fast verständlich ist.
Stefan Magnet ist etwas ganz Großem auf der Spur: Werden wir künftig durch Salat zwangsgeimpft?
— Stoppt die Rechten (@stopptdierechten.at) 18. März 2025 um 10:15
Der „Heimatkurier” in einer großen Pause
Wie AUF1 hatte der identitäre „Heimatkurier“ 2024 Bankkonten verloren. Gesammelt wurde weiter über ein PayPal-Konto. Ö1 meldete am 15. März, dass von den veränderten Vereinsrichtlinien – eine Aberkennung der Gemeinnützigkeit des Trägervereins im Fall von Verbreitung von Desinformation – nicht nur AUF1, sondern auch der „Heimatkurier“ betroffen sei. Das dürfte allerdings nicht der Grund für die „große Pause“ sein, in die das rechtsextreme Medium nun bereits seit Ende Jänner gegangen ist und die nach dessen (vorläufigem) Ende aussieht.
Der Grund für die „große Pause“ könnte bei Daniel Fiß liegen, der erst im August 24 die Leitung im „Heimatkurier“ nach dem Ausscheiden von Philipp Huemer übernommen hatte. Belltower (12.3.25) berichtet über einen neuen Job von Fiß:
Fiß engagierte sich in seiner Jugend für die NPD-Jugendorganisation Junge Nationalisten und war von 2016 bis 2019 stellvertretender Vorsitzende der Identitären Bewegung Deutschlands. Seit Dezember des vergangenen Jahres arbeitet er als persönlicher Referent für den Landtags-Abgeordneten der AfD in Mecklenburg-Vorpommern, Nikolaus Kramer.
Der „Heimatkurier“ selbst jammert nicht nur über Personalabgänge, sondern auch über die Klage einer österreichischen Rechtsextremismus-Expertin, die sich gegen die Diffamierungen durch die Identitären-Plattform juristisch zur Wehr setzte. Die Klage habe bereits mehrere Tausend Euro gekostet, war bereits im November zu lesen.
