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Mélange KW 27–33/24 (Teil 5): FPÖ

Was hat die FPÖ so im Som­mer bis jetzt getrie­ben? Sie lan­cier­te eine Kam­pa­gne „Hei­mat­som­mer“ und recy­cel­te im Sujet die Korn­blu­me, also das Kenn­zei­chen ille­ga­ler Natio­nal­so­zia­lis­ten in den 1930er-Jah­ren. Der blaue „Hei­mat­som­mer“ kann bis­lang auch anders bilan­ziert wer­den: mit Ras­sis­mus, nie­der­ge­mäh­ten Reh­kit­zen und einer Serie von Ankla­gen und Verurteilungen.

26. Aug. 2024
Rückblick FPÖ
Rückblick FPÖ

FJ Wien: Rassistische „Sorge“
NÖ: Keine Sozialmärkte für Asylwerber*innen
Eidenberg-Hellmonsödt/OÖ: Tierquälerei durch blauen Lokalpolitiker
NÖ: Hafenecker und Jenewein wegen gefälschter Covid-Testzertifikate verurteilt
Fußach-Feldkirch/Vbg: Ex-FPÖ-Bürgermeister wegen veruntreuter Gemeindegelder verurteilt
Wien: Anzeigen gegen Johann Gudenus
Wien: Schwurbel-Potpourri von Dagmar Belakowitsch
Graz-Wien: Staatsanwaltschaft fordert Leinfellner-Auslieferung
Graz: Nazis bei der FPÖ-Parteizentrale
Wien: Anklage gegen Ott und Jenewein

 

FJ Wien: Rassistische „Sorge“

Die dies­jäh­ri­ge Fuß­ball-Euro­pa­meis­ter­schaft wur­de immer wie­der von ras­sis­ti­schen und rechts­extre­men Vor­fäl­len über­schat­tet. Es über­rascht also nicht, dass sich auch die Frei­heit­li­che Jugend (FJ) Wien dazu beru­fen sah, in einem Tik­Tok-Video ras­sis­tisch gegen Fuß­ball­spie­ler zu schießen.

Dort erklär­te der FJ- und RFS-Funk­tio­när Moritz Grei­ner, „dass man sich ‚das gan­ze Jahr für Öster­reich‘ ein­set­ze, damit die öster­rei­chi­sche Mann­schaft in weni­gen Jah­ren nicht so aus­se­he ‚wie die fran­zö­si­sche‘“ (derstandard.at, 10.7.24). Das Video wur­de nach eini­ger Zeit wie­der gelöscht.

Die Anspie­lung auf die Fran­zo­sen war unmiss­ver­ständ­lich gegen jene Spie­ler gerich­tet, deren migran­ti­sche Her­kunft ins­be­son­de­re durch die Haut­far­be sicht­bar ist. FPÖ-Gene­ral­se­kre­tär Hafenecker sah das Video laut „Stan­dard“ als „unge­schickt und unglück­lich“ for­mu­lier­te Kri­tik, aber „die Sor­ge der Par­tei­ju­gend [sei] berech­tigt“.

Vor dem Spiel Öster­reich gegen die Tür­kei pos­te­te die FJ auf ihrem Insta­gram-Account ein mitt­ler­wei­le eben­falls gelösch­tes Bild, in dem sie das Spiel mit der soge­nann­ten „Tür­ken­be­frei­ung“ gleich­setz­te. Die his­to­ri­sche Schlacht um Wien 1683 wird von Rechts­extre­men immer wie­der pro­pa­gan­dis­tisch aus­ge­schlach­tet, um vor einer „Gefahr aus dem Osten“ zu war­nen. Gehol­fen hat der his­to­ri­sche Anruf nichts: Öster­reich ver­lor das Spiel gegen die Türkei.

NÖ: Keine Sozialmärkte für Asylwerber*innen

Im schwarz-blau regier­ten Nie­der­ös­ter­reich zei­gen sich die Aus­wir­kun­gen der ras­sis­ti­schen Bezahl­kar­ten-Poli­tik. Dort ver­hin­dert die FPÖ mit Zustim­mung der ÖVP der­zeit noch im Pro­be­lauf, dass Asylwerber*innen mit ihren Bezahl­kar­ten auch in Sozi­al­märk­ten und Tafel­ein­rich­tun­gen ein­kau­fen können.

Dabei ver­steckt die FPÖ unter Lan­des­par­tei­ob­mann Land­bau­er ihre Men­schen­feind­lich­keit nicht ein­mal: Sozi­al­märk­te sol­len „nur für Öster­rei­cher“ zugäng­lich sein und Asyl­su­chen­den stün­den eh „Sechs Euro am Tag“ zur Ver­fü­gung, um das Lebens­not­wen­digs­te ein­zu­kau­fen. Argu­men­tiert wird das durch ver­meint­lich zu weni­ge Lebens­mit­tel, um Asyl­su­chen­de und von Armut betrof­fe­ne Österreicher*innen glei­cher­ma­ßen zu versorgen.

Pro­test regt sich vor allem bei den Tafeln selbst. So wider­spricht Rai­mund Juri­ga, Vor­stand des Ver­ban­des öster­rei­chi­scher Tafeln, dem Argu­ment, dass es zu weni­ge Waren gäbe, um alle zu ver­sor­gen. Auch Ger­hard Stei­ner, Prä­si­dent der SOMA Sozi­al­märk­te Öster­reichs, kri­ti­siert die Ent­schei­dung der FPÖ. Durch die­se sol­len Asyl­su­chen­de bewusst aus der Gesell­schaft aus­ge­schlos­sen und Inte­gra­ti­on ver­hin­dert wer­den. (Quel­le: noe.orf.at, 16.7.24)

Von der Bezahl­kar­te aus­ge­schlos­sen sind eben­falls Ein­käu­fe in Apo­the­ken und der Erwerb von Fahr­schei­nen für öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel. Trotz der vehe­men­ten Kri­tik soll die Bezahl­kar­te in den nächs­ten Mona­ten auf ganz Nie­der­ös­ter­reich aus­ge­wei­tet wer­den. Die ÖVP for­ciert nun auch eine Aus­wei­tung auf ganz Österreich

Eidenberg-Hellmonsödt/OÖ: Tierquälerei durch blauen Lokalpolitiker

Zu einem grau­si­gen Fall von Tier­quä­le­rei und Wil­de­rei ist es in Eiden­berg gekom­men. Ein Land­wirt und amtie­ren­der FPÖ-Gemein­de­rat hat meh­re­re Reh­kit­ze mit einer Mäh­ma­schi­ne getö­tet bzw. schwer ver­stüm­melt. Nach den Mäh­ar­bei­ten wur­den in der Wie­se und einem nahe­lie­gen­den Kom­post­hau­fen vier Kit­ze tot und zwei wei­te­re schwerst­ver­letzt gefunden.

Dem 57-jäh­ri­gen mitt­ler­wei­le ange­klag­ten Land­wirt sei vor der Mahd von orts­an­säs­si­gen Jägern das Ange­bot gemacht wor­den, kos­ten­los mit einer Droh­ne die Wie­se nach den Tie­ren abzu­su­chen und sie sicher zu ent­fer­nen, was aber „schroff abge­lehnt wur­de“ (derstandard.at, 14.7.24).

Die Staats­an­walt­schaft Linz hat nun Ankla­ge wegen des Ver­dachts auf Tier­quä­le­rei und Wil­de­rei erho­ben. Der Pro­zess soll im Okto­ber über die Büh­ne gehen.

NÖ: Hafenecker und Jenewein wegen gefälschter Covid-Testzertifikate verurteilt

In einem Pro­zess um gefälsch­te Covid-Test­zer­ti­fi­ka­te wur­den FPÖ-Gene­ral­se­kre­tär Chris­ti­an Hafenecker und der frü­he­re FPÖ-Abge­ord­ne­te Hans-Jörg Jene­wein am Bezirks­ge­richt Pur­kers­dorf schul­dig gespro­chen. Hafenecker erhielt eine Geld­stra­fe von 5100 Euro, Jene­wein von 2000 Euro – bei­de wegen Daten­fäl­schung. Die Urtei­le sind nicht rechtskräftig.

Drei Mit­an­ge­klag­te, dar­un­ter Hafeneckers Frau, ein FPÖ-Gemein­de­rat und Freund der Fami­lie und eine wei­te­re Per­son, wur­den man­gels Nach­weis der Bestim­mungs­tä­ter­schaft frei­ge­spro­chen. Der Haupt­an­ge­klag­te Jene­wein hat­te die Fäl­schun­gen gestan­den, wäh­rend die ande­ren ihre Unschuld beteu­er­ten. Die Ange­klag­ten waren nicht per­sön­lich anwe­send und wur­den durch ihre Ver­tei­di­ger vertreten.

Die Ankla­ge bezog sich auf gefälsch­te Test­zer­ti­fi­ka­te für den Ein­tritt zum Fuß­ball-EM-Spiel Por­tu­gal gegen Frank­reich in Buda­pest im Juni 2021. Ein Mit­ar­bei­ter des FPÖ-Klubs soll die Fäl­schun­gen bei Jene­wein bestellt haben; er habe dafür die Ver­ant­wor­tung übernommen.

Der Rich­ter erklär­te, dass es kei­nen Zwei­fel an Hafeneckers Anwei­sung zur Fäl­schung gab und sah eine schwe­re Schuld bei Jene­wein. Jene­wein hat­te zudem über meh­re­re Mona­te etwa 20 Test­zer­ti­fi­ka­te gefälscht, teils für sich und teils für Par­tei­freun­de. Hin­wei­se auf finan­zi­el­le Moti­ve gab es nicht. (Quel­le: derstandard.at, 16.7.24)

Update 11.12.24: In einer Beru­fungs­ver­hand­lung am Lan­des­ge­richt St. Pöl­ten wur­den die Schuld­sprü­che bestä­tigt und die Straf­ma­ße emp­find­lich hin­auf­ge­setzt. „Hafeneckers Stra­fe erhöh­te sich von 30 auf 90 Tag­sät­ze zu je 170 Euro. In Sum­me muss er also 15.300 Euro zah­len. Jene­weins Stra­fe wur­de von 100 auf 280 Tag­sät­ze zu je 20 Euro ange­ho­ben – macht 5600 Euro.” (profil.at, 11.12.24) Die Urtei­le sind nun rechtskräftig.

Fußach-Feldkirch/Vbg: Ex-FPÖ-Bürgermeister wegen veruntreuter Gemeindegelder verurteilt

Im Feld­kir­cher Lan­des­ge­richt wur­den am 22.7. der ehe­ma­li­ge Fuß­a­cher FPÖ-Bür­ger­meis­ter Ernst Blum und der pen­sio­nier­te Finanz­lei­ter der Gemein­de wegen Untreue und Amts­miss­brauchs ver­ur­teilt. Der Finanz­lei­ter erhielt eine teil­be­ding­te Haft­stra­fe (30 Mona­te), Blum eine beding­te Haft­stra­fe (18 Mona­te). Bei­de müs­sen den Scha­den von 308.000 Euro zurück­zah­len. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Ange­klag­ten hat­ten sich wäh­rend der sie­ben Ver­hand­lungs­ta­ge nicht schul­dig bekannt. Die Rich­te­rin kri­ti­sier­te ihre „film­rei­fe“ Vor­ge­hens­wei­se. Zuvor hat­te der Lan­des­rech­nungs­hof gro­be Miss­wirt­schaft bei den Fuß­a­cher Gemein­de­fi­nan­zen fest­ge­stellt, die Staats­an­walt­schaft sprach von „höchst kri­mi­nel­len Machen­schaf­ten“ und warf dem Bür­ger­meis­ter vor, dem Finanz­lei­ter einen Frei­fahrt­schein zur per­sön­li­chen Berei­che­rung gege­ben zu haben. (Quel­le: vorarlberg.orf.at, 22.7.24)

Wien: Anzeigen gegen Johann Gudenus

Der ehe­ma­li­ge FPÖ-Poli­ti­ker und Co-Prot­ago­nist des Ibi­za-Vide­os Johann Gude­nus ist mit zwei Anzei­gen wegen Kör­per­ver­let­zung und Frei­heits­ent­zie­hung konfrontiert.

Bei einer mut­maß­lich außer Kon­trol­le gera­te­nen Woh­nungs­par­ty in Wien-Josef­stadt muss­te die Poli­zei auf­grund von Hil­fe­ru­fen die Tür auf­bre­chen und fand einen ver­letz­ten Mann, zwei ver­ängs­tig­te Frau­en und Gude­nus vor. Er habe die zwei Frau­en, die der Mann mit einem Küchen­mes­ser bedroht habe, ver­tei­digt. Der von Gude­nus Beschul­dig­te habe dann die Poli­zei nur des­halb geru­fen, um sich als Opfer dar­zu­stel­len; die Ver­let­zun­gen soll er sich selbst zuge­fügt haben.

Gude­nus pla­ne eine Gegen­an­zei­ge und ver­weist auf sei­ne eige­nen blau­en Fle­cken als Beweis für sei­ne Ver­si­on der Ereig­nis­se. Ob der Ex-FPÖ-Mann wirk­lich hel­den­haft die bei­den Frau­en ver­tei­digt hat, oder ob die Geschich­te doch anders ver­lief, wird jetzt ermit­telt. (Quel­le: krone.at, 22.7.24)

Wien: Schwurbel-Potpourri von Dagmar Belakowitsch

FPÖ-Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­te Dag­mar Bela­ko­witsch schaff­te es in der letz­ten Natio­nal­rats­ses­si­on vor der Som­mer­pau­se, gleich eini­ge der gro­ßen rechts­extre­men Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen in einer ein­zi­gen Rede unter­zu­brin­gen. So feh­le das Geld, das wäh­rend der Pan­de­mie aus­ge­ge­ben wur­de, jetzt im Gesund­heits­sys­tem. Mas­ken und Imp­fun­gen habe ohne­hin nie­mand gebraucht.

Zum Kli­ma­wan­del fiel Bela­ko­witsch ein, dass es im Som­mer schon immer heiß gewe­sen sei, Unwet­ter und Über­flu­tun­gen habe es schon immer gege­ben.. Die „Green Deals“ sei­en nur ein Deck­man­tel für Umver­tei­lung, und die Normalverbraucher*innen sol­len dafür zah­len. Aktivist*innen der „Letz­ten Gene­ra­ti­on“ pun­zier­te sie als „Ter­ro­ris­ten“ und behaup­te­te oben­drein, die­se hät­ten das bri­ti­sche Kul­tur­gut Stone­henge „zer­stört“. (Zwei Per­so­nen der Initia­ti­ve „Just Stop Oil“ haben Far­be aus Mais­stär­ke auf eini­ge Stei­ne gesprüht, die, so die dama­li­gen Anga­ben, durch Regen wie­der abge­schwemmt würde.)

Zum Schluss ver­fiel Bela­ko­witsch noch in zynisch-ras­sis­ti­sche Depor­ta­ti­ons­fan­ta­sien als „Lösung für Kli­ma­schutz“:

Öster­reich wächst jedes Jahr durch Ihre unkon­trol­lier­te Mas­sen­zu­wan­de­rung, das bedeu­tet mehr Wohn­raum, mehr Boden­ver­sie­ge­lung, mehr Haus­brand, mehr Res­sour­cen­ver­brauch, mehr Res­sour­cen für Infra­struk­tur. Daher sage ich Ihnen: Wenn Sie tat­säch­lich Kli­ma­schutz wol­len, dann müs­sen Sie auch für Remi­gra­ti­on ein­tre­ten, denn Remi­gra­ti­on ist auch eine Lösung für Kli­ma­schutz! (parlament.gv.at, 3.7.24)

Graz-Wien: Staatsanwaltschaft fordert Leinfellner-Auslieferung

FPÖ-Poli­ti­ker Mar­kus Lein­fell­ner, seit dem 16. Juli neu im Natio­nal­rat, steht nach nur kur­zer Zeit im Amt wegen des Ver­dachts der Ver­het­zung (§ 283 StGB) im Fokus der Staats­an­walt­schaft Graz.

Der Hin­ter­grund ist eine ras­sis­ti­sche Aus­sa­ge Lein­fell­ners bei einer Schul­dis­kus­si­on im Mai, in der er behaup­te­te, Men­schen, die Schwei­ne­fleisch essen, neig­ten weni­ger dazu, sich in die Luft zu spren­gen. Die­se Aus­sa­ge führ­te zu gro­ßer Empö­rung und einer ange­kün­dig­ten Anzei­ge der Isla­mi­schen Glaubensgemeinschaft.

Obwohl er sich spä­ter faden­schei­nig ent­schul­dig­te, will die Staats­an­walt­schaft nun gegen ihn ermit­teln, wes­halb der Immu­ni­täts­aus­schuss im Sep­tem­ber über sei­ne Aus­lie­fe­rung ent­schei­den muss. Bereits 2022 gab es ein ähn­li­ches Aus­lie­fe­rungs­be­geh­ren wegen eines Twit­ter-Pos­tings zum „Fall Leo­nie“, das jedoch vom stei­ri­schen Land­tag abge­lehnt wur­de. (Quel­le: oe24.at, 1.8.24)

Graz: Nazis bei der FPÖ-Parteizentrale

Als „Anschlag auf die Demo­kra­tie im Land“ bezeich­ne­te der stei­ri­sche FPÖ-Lan­des­par­tei­se­kre­tär Ste­fan Her­mann eine Atta­cke auf die blaue Par­tei­zen­tra­le in Graz, bei der eine Fens­ter­schei­be ein­ge­schla­gen wur­de. Er sei „scho­ckiert über das hohe Gewalt­po­ten­zi­al der Täter“ und mach­te dafür die „‚anhal­ten­de Anti-FPÖ-Het­ze‘ der ver­gan­ge­nen Mona­te“ (kleinezeitung.at, 5.8.24) ver­ant­wort­lich.

Weni­ge Tage nach dem Glas­bruch ver­öf­fent­lich­te ein neo­na­zis­ti­scher Tele­gram-Kanal ein Foto, auf dem vier ver­mumm­te Nazi-Kame­ra­den vor der FPÖ-Zen­tra­le posie­ren und mit einem Ban­ner gegen die „Freun­de Putins Öster­reich“ pro­tes­tie­ren. Ein Tipp an den Lan­des­par­tei­se­kre­tär: Er soll­te alte blaue Kon­tak­te nüt­zen, um nach­zu­fra­gen, ob bei der Nazi-Akti­on nicht auch zufäl­lig eine Glas­schei­be in Bruch gegan­gen ist!

Anklage gegen Ott und Jenewein

Die Staats­an­walt­schaft Wien hat einen Straf­an­trag gegen den ehe­ma­li­gen Ver­fas­sungs­schüt­zer Egis­to Ott und den Ex-FPÖ-Poli­ti­ker Hans-Jörg Jene­wein wegen des Vor­wurfs der Ver­let­zung des Amts­ge­heim­nis­ses ein­ge­bracht. Der frü­he­re Ver­fas­sungs­schüt­zer Ott, der noch immer im Sold des Innen­mi­nis­te­ri­ums steht und von dort Gehalt bezieht, wur­de vor etwa fünf­zig Tagen aus der Unter­su­chungs­haft ent­las­sen, da das Ober­lan­des­ge­richt Wien kei­nen drin­gen­den Tat­ver­dacht gegen ihn sah.

Die Staats­an­walt­schaft wirft Ott nun vor, im Novem­ber 2018 einen unbe­kann­ten Beam­ten beauf­tragt zu haben her­aus­zu­fin­den, wel­che Staats­schüt­zer an einem Tref­fen des Ber­ner Clubs in Hel­sin­ki teil­ge­nom­men haben. Die­se Akti­on soll auf Anstif­tung von Jene­wein erfolgt sein, der damals Sicher­heits­spre­cher der FPÖ und Ver­trau­ter des Innen­mi­nis­ters Her­bert Kickl war. Die Raz­zia im BVT, die spä­ter als rechts­wid­rig ein­ge­stuft wur­de, und die poli­ti­sche Dis­kus­si­on um Öster­reichs Sta­tus im Ber­ner Club sind Teil des Kon­tex­tes die­ser Vorwürfe.

Ein wei­te­rer Vor­wurf betrifft das Ibi­za-Video. Ott soll kurz nach des­sen Ver­öf­fent­li­chung die Namen von BVT-Mit­ar­bei­tern, die angeb­lich zur Zeit des Video­drehs auf Ibi­za waren, an Jene­wein wei­ter­ge­ge­ben haben, was die natio­na­le Sicher­heit gefähr­det habe. Zudem soll Ott einen ande­ren Beam­ten auf­ge­for­dert haben, die Namen der Ermitt­ler der „Soko Ibi­za“ her­aus­zu­fin­den. Jene­wein wird zusätz­lich vor­ge­wor­fen, ver­trau­li­che Unter­la­gen aus par­la­men­ta­ri­schen Unter­su­chungs­aus­schüs­sen wei­ter­ge­ge­ben und Aus­kunfts­per­so­nen, dar­un­ter BVT-Beam­te, foto­gra­fiert zu haben. (Quel­le: derstandard.at, 14.8.24)

Der Bur­schen­schaf­ter Jene­wein, der auch mit einer beacht­li­chen rechts­extre­men Kar­rie­re auf­war­ten kann, war 2018 Frak­ti­ons­füh­rer im BVT-Unter­su­chungs­aus­schuss und spä­ter Refe­rent im U‑Aus­schuss-Team der FPÖ. Sei­ne Kar­rie­re in der FPÖ fand ein abrup­tes Ende, als Datei­en auf sei­nem im Zuge einer Haus­durch­su­chung beschlag­nahm­ten Smart­phone nahe­leg­ten, dass Jene­wein hin­ter einer anonym ein­ge­brach­ten Sach­ver­halts­dar­stel­lung gegen die eige­ne Lan­des­par­tei ste­cken könnte.

➡️ Rück­blick KW 27–33/24 (Teil 1): Verbotsgesetz-Prozesse
➡️ Rück­blick KW 27–33/24 (Teil 2): Pro­zes­se Verhetzung
➡️ Rück­blick KW 27–33/24 (Teil 3): Von Raz­zi­en, Bur­schen­schaf­tern, Iden­ti­tä­ren bis zum Bundesheer
➡️ Rück­blick KW 27–33/24 (Teil 4): Blick über die Grenzen

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