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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Lesezeit: 6 Minuten

Mélange KW 34/24

Die ver­gan­ge­ne Woche brach­te Anti­se­mi­ti­sches, blaue Gra­ben­kämp­fe im Bur­gen­land und den teu­ers­ten Hit­ler­gruß der Geschich­te. Bezüg­lich des rechts­extre­men Ustaša-Geden­kens in Bleiburg/Pliberk muss­te der ver­an­stal­ten­de Ver­ein einen her­ben Schlag vor Gericht einstecken.

27. Aug. 2024
Rückblick Diverses
Rückblick Diverses

Wien: Freispruch für Hitlergrüßerei
Wien: Morddrohung mit Nazi-Parolen
Wien-Alsergrund: Freud-Denkmal beschmiert
Salzburg: Unternehmen lehnt Reinigung der Synagoge ab mit antisemitischer Begründung ab
Bleiburg/Pliberk: Juristische Schlappe für Ustaša-Verein
Rust/B: Wieder ein Austritt bei den burgenländischen Blauen
Leipzig/D: Der teuerste Hitlergruß der Geschichte

 

Wien: Freispruch für Hitlergrüßerei

Es spiel­te sich zuerst in und dann vor einer Stra­ßen­bahn in Flo­rids­dorf ab: Ein 35-Jäh­ri­ger ran­da­lier­te wäh­rend der Fahrt, sodass der Fah­rer stopp­te und die Poli­zei geru­fen wur­de. Vor zwei Beam­ten und vie­len aus­ge­stie­ge­nen Fahr­gäs­ten bot der Ange­klag­te mehr­fach den Hit­ler­gruß dar und schrie „88“, also den Code für „Heil Hit­ler“. Das bestritt der Mann beim Pro­zess am 22.8. auch gar nicht. Aber: Er habe ledig­lich dar­auf hin­wei­sen wol­len, dass sein Nach­bar, den er zufäl­lig in der Stra­ßen­bahn getrof­fen hat­te, ein Nazi sei und den Gruß sel­ber immer mache. Mit dem Nach­barn habe er in der Ver­gan­gen­heit immer wie­der Pro­ble­me wegen Lärm­be­läs­ti­gung gehabt, wes­halb die Situa­ti­on in der Stra­ßen­bahn dann eska­liert sei. Daher bekann­te sich der Mann, der bereits 12 Vor­stra­fen wegen Raub- und Gewalt­de­lik­ten ange­sam­melt hat­te und zuletzt 2022 nach dem Waf­fen­ge­setz ver­ur­teilt wur­de, nicht schuldig.

Für die Ver­hand­lung waren nur zwei Zeu­gen, die bei­den Poli­zis­ten, gela­den. Der ers­te ant­wor­te­te auf die Fra­ge, war­um es kei­ne Ein­ver­nah­me des Ange­klag­ten gege­ben habe, „Ich kann mich nicht mehr erin­nern“,und dar­auf, war­um auch kein ein­zi­ger Zeu­ge befragt wur­de: „Die meis­ten sind wie­der in die Stra­ßen­bahn ein­ge­stie­gen oder weg­ge­gan­gen. Ich habe so vie­le Amts­hand­lun­gen, ich kann mich nicht erinnern.“

Der zwei­te Poli­zist gab an, der 39-Jäh­ri­ge habe zwar alko­ho­li­siert (er hat­te 1,4 Pro­mil­le, wie ein Alko­test erge­ben hat­te), aber den­noch zurech­nungs­fä­hig und auf­merk­sam gewirkt. Er sei sich der Bedeu­tung des Gru­ßes bewusst gewesen.

Dem Schluss­plä­doy­er des Ver­tei­di­gers, der Mann sei nur „unge­schickt“ gewe­sen, er füh­le sich nicht ernst­ge­nom­men und woll­te sich nur Gehör ver­schaf­fen, folg­ten die Geschwo­re­nen dann auch mehr­heit­lich: Sie spra­chen den Ange­klag­ten knapp mit 5 zu 3 Stim­men frei. Nach­dem die Staats­an­walt­schaft kei­ne Erklä­rung abgab, ist das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Dan­ke an prozess.report für die Prozessbeobachtung!

Wien: Morddrohung mit Nazi-Parolen

Am Vor­mit­tag des 25. August ereig­ne­te sich in Wien ein Vor­fall, bei dem ein 39-jäh­ri­ger Mann auf die Fahr­bahn des Dr. Karl-Ren­ner-Rings in der Inne­ren Stadt lief und ein Fahr­zeug anhielt. Der Mann bedroh­te den Fah­rer mit dem Umbrin­gen und nötig­te ihn zum Aus­stei­gen. Aus Angst folg­te der Fahr­zeug­len­ker der Auf­for­de­rung. Sicher­heits­mit­ar­bei­ter eines nahe­ge­le­ge­nen Gebäu­des beob­ach­te­ten die Sze­ne, alar­mier­ten die Poli­zei und hin­der­ten den Mann dar­an, mit dem Fahr­zeug wegzufahren.

Bei Ein­tref­fen der Poli­zei zeig­te sich der Mann ver­wirrt, schrie die Beam­ten an und ver­wei­ger­te die Zusam­men­ar­beit. Er lief erneut auf die Fahr­bahn und rief mehr­fach natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Paro­len. Auf­grund des Ver­dachts der schwe­ren Nöti­gung wur­de der Mann vor­läu­fig fest­ge­nom­men und nach dem Ver­bots­ge­setz ange­zeigt. (Quel­le: heute.at, 24.8.24)

Wien-Alsergrund: Freud-Denkmal beschmiert

Das Sig­mund-Freud-Denk­mal vor der Votiv­kir­che wur­de mit schwar­zer Far­be beschmiert. Wie auf einem vom Sig­mund-Freud-Muse­um Wien ver­öf­fent­lich­ten Foto zu sehen ist, schmier­ten Unbe­kann­te unter ande­rem das Wort „per­vers“ auf die Stein­ta­fel. Auf­grund der Tat­sa­che, dass Freud Jude war, ist ein anti­se­mi­ti­scher Hin­ter­grund wahrscheinlich.

Das Denk­mal für Sig­mund Freud, des­sen Inschrift lau­tet: „Die Stim­me des Intel­lekts ist lei­se [aber sie ruht nicht, ehe sie sich Gehör ver­schafft hat.]”, wur­de kürz­lich unter ande­rem mit dem Wort „per­vers” beschmiert. 1959 beschrieb Ador­no, was sich hier ganz unmit­tel­bar zeigt: pic.twitter.com/MW2vVI512G

— Lea von der Hude (@vdhuderl) August 20, 2024

Salzburg: Unternehmen lehnt Reinigung der Synagoge ab mit antisemitischer Begründung ab

Die jüdi­sche Gemein­de in Salz­burg bat ein ört­li­ches Unter­neh­men um ein Ange­bot für Rei­ni­gungs­ar­bei­ten in ihrer Syn­ago­ge. Der Geschäfts­füh­rer und Eigen­tü­mer des Unter­neh­mens, ein Öster­rei­cher mit tür­ki­schen Wur­zeln, reagier­te prompt und lehn­te den Auf­trag ab.

33 Minu­ten nach Über­mitt­lung der elek­tro­ni­schen Anfra­ge, die den SN vor­liegt, mel­de­te sich der Geschäfts­füh­rer, bedank­te sich für die Anfra­ge und merk­te an: „Wir möch­ten jedoch klar­stel­len, dass wir unter kei­nen Umstän­den ein Objekt von einem Ter­ror­staat, der Kin­der und Zivi­lis­ten ermor­det, unter­stüt­zen oder bereit­stel­len wer­den. Wir haben kei­ner­lei Inter­es­se dar­an, mit sol­chen Machen­schaf­ten in Ver­bin­dung gebracht zu wer­den.“ (Salz­bur­ger Nach­rich­ten, 24.8.24, S. L4)

Elie Rosen, Prä­si­dent der Israe­li­ti­schen Kul­tus­ge­mein­de, bezeich­ne­te den Vor­fall als anti­se­mi­tisch und ver­gleich­bar mit den Boy­kott­auf­ru­fen der Natio­nal­so­zia­lis­ten. Rosen hat den Fall einem Anwalt und der Wirt­schafts­kam­mer über­ge­ben und for­dert, dass sol­che Unter­neh­men kei­ne Geschäfts­tä­tig­keit aus­üben dürfen.

Der Fir­men­ei­gen­tü­mer ver­tei­dig­te sei­ne Aus­sa­ge als per­sön­li­che Mei­nung und beton­te, kein Anti­se­mit zu sein. Er ver­wies auf die Situa­ti­on in Gaza und die Reak­tio­nen der jüdi­schen Gemein­de und euro­päi­scher Medi­en. Hel­ga Emba­cher, His­to­ri­ke­rin an der Uni­ver­si­tät Salz­burg, sieht in der Aus­sa­ge klas­si­schen Anti­se­mi­tis­mus, da Juden außer­halb Isra­els für den Krieg ver­ant­wort­lich gemacht würden.

Bleiburg/Pliberk: Juristische Schlappe für Ustaša-Verein

Im Jahr 2022 ent­fern­ten die Kärnt­ner Behör­den das Wap­pen der kroa­tisch-faschis­ti­schen Ustaša am Gedenk­stein am Loi­ba­cher Feld in Bleiburg/Pliberk. Die Gedenk­stät­te mit Gedenk­stein und Wap­pen wur­de in den 1980er-Jah­ren vom Ustaša-nahen Ver­ein „Blei­bur­ger Ehren­zug“ errich­tet. Der Ver­ein orga­ni­sier­te jähr­li­che Gedenk­fei­ern, die durch­wegs von Rechts­extre­mis­ten besucht wurden.

Bereits 2016 hat­te das Doku­men­ta­ti­ons­ar­chiv des öster­rei­chi­schen Wider­stan­des (DÖW) fest­ge­stellt, dass das Wap­pen unter das öster­rei­chi­sche Abzei­chen­ge­setz fällt, da es auch von einer SS-Kom­pa­nie ver­wen­det wur­de, was von den Kärnt­ner Behör­den bis 2022 igno­riert wurde.

Der „Blei­bur­ger Ehren­zug“ klag­te gegen die­se Maß­nah­me, schei­ter­te nun jedoch end­gül­tig vor dem Lan­des­ver­wal­tungs­ge­richt Kärn­ten. (no-ustasa.at, 23.8.24)

Rust/B: Wieder ein Austritt bei den burgenländischen Blauen

Alex­an­der Rein­precht, bis­her Mit­glied der FPÖ, Gemein­de­rat in Rust und frei­heit­li­cher Arbei­ter­kam­mer­rat im Bur­gen­land, wech­selt zur „Initia­ti­ve Geza Mol­nar“. Rein­precht kri­ti­siert die FPÖ Bur­gen­land scharf und bezeich­net sie als „Fami­li­en­be­trieb“, der Man­da­te und Ver­trä­ge inner­halb eines engen Krei­ses verteilt.

Er bemän­gelt, dass es nicht mehr um Sach­the­men, son­dern um per­sön­li­che Befind­lich­kei­ten gehe, und kri­ti­siert die unkla­re Spit­zen­kan­di­da­tur für die Land­tags­wahl. Der Bun­des­par­tei wol­le er aber wei­ter­hin treu blei­ben. (Quel­le: burgenland.orf.at, 22.8.24)

Der Abgang von Rein­precht fügt sich in eine gan­ze Serie von Rück- und Aus­trit­ten inner­halb der bur­gen­län­di­schen FPÖ, bei der sich in den letz­ten Jah­ren auch meh­re­re Orts­grup­pen auf­ge­löst haben. Mol­nar selbst wur­de 2021 aus der FPÖ aus­ge­schlos­sen.

Leipzig/D: Der teuerste Hitlergruß der Geschichte

Weil sie 2022 bei einem Auf­tritt in Leip­zig mehr­mals den Hit­ler­gruß gezeigt hat­te, wur­de die deut­sche Bal­ler­mann-Sän­ge­rin Mela­nie Mül­ler (bür­ger­lich Mela­nie Blü­mer) des Ver­wen­dens von Kenn­zei­chen ver­fas­sungs­wid­ri­ger Orga­ni­sa­tio­nen schul­dig gespro­chen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Sän­ge­rin, die behaup­te­te, „mit Rechts­ra­di­ka­len oder natio­na­lis­ti­schem Gedan­ken­gut nichts am Hut“(derstandard.at, 23.8.24) zu haben, trat an besag­tem Abend vor einer rech­ten Rocker­grup­pie­rung auf. Neben ihren Hit­ler­grü­ßen kam es aus dem Publi­kum immer wie­der zu „Heil!“-Rufen und ande­ren rech­ten Parolen.

Zusätz­lich wur­de Mül­ler auch wegen des Besit­zes ille­ga­ler Betäu­bungs­mit­tel ver­ur­teilt. Soll­te das Urteil mit 80.000 Euro Geld­stra­fe hal­ten, wäre Mül­lers Ges­te der wohl teu­ers­te Hit­ler­gruß der Geschichte.

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Schlagwörter: Antisemitismus | Burgenland | FPÖ | Hitlergruß | Kärnten/Koroška | Neonazismus/Neofaschismus | Nötigung/gefährliche Drohung | Salzburg | Veteranentreffen | Weite Welt | Wiederbetätigung | Wien

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