Objekt 21: Wotan wollte wieder wüten

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Das schaf­fen nur weni­ge: In der Haft wegen Wie­der­be­tä­ti­gung eine neue Wie­der­be­tä­ti­gung set­zen! Dar­an ist zu erken­nen, dass es sich um einen ech­ten Neo­na­zi han­delt. Bei Wotan hat­ten wir da nie Zwei­fel. Er gehör­te zur Stamm­be­leg­schaft von Objekt 21, wur­de im Juli 2015 wegen Wie­der­be­tä­ti­gung, Mit­glied­schaft in einer kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gung und ille­ga­lem Waf­fen­be­sitz zu drei Jah­ren Haft ver­ur­teilt und hat­te in der Haft mög­li­cher­wei­se einen Rück­fall, berich­ten die OÖN.

Wotan (wir haben sei­nen Vor­na­men gering­fü­gig ver­än­dert) war zu Zei­ten von Objekt 21 ein wah­rer Freund von Waf­fen. Eine Kalasch­ni­kow, viel dazu pas­sen­de Muni­ti­on und Faust­feu­er­waf­fen waren damals zeit­wei­se in sei­nem Besitz, was einen ordent­li­chen Minus­punkt beim Geschwo­re­nen­pro­zess im Juli 2015 bewirk­te. Drei Jah­re Haft, davon ein Jahr unbe­dingt, das muss man fast so inter­pre­tie­ren, dass die Geschwo­re­nen weder an die Unschuld von Wotan glaub­ten noch an eine bal­di­ge Resozialisierung.

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Das „Überzeugungstäter”-Shirt aus dem Neonazi-Versand

Wie wei­se! Mit eini­ger Sor­ge haben wir näm­lich beob­ach­ten müs­sen, dass sich Wotan auch nach der Spren­gung des Objekt 21 im Jän­ner 2013 mun­ter wie ein Frosch in den brau­nen Sümp­fen wei­ter­be­weg­te. Wotan, der sich auf Face­book als „ver­steck­ter Arbeits­lo­ser“ prä­sen­tiert, pfleg­te nicht nur zu den thü­rin­gi­schen Neo­na­zis von der Kame­rad­schaft Jona­s­tal eif­rig Kon­tak­te, son­dern bemüh­te sich auch dar­um, in sei­nem Hei­mat­land Ober­ös­ter­reich nicht den Anschluss zu ver­lie­ren. So mel­de­te er sich bei­spiels­wei­se für den nicht wirk­lich geglück­ten ers­ten Pegi­da-Spa­zier­gang in Linz am 8. Febru­ar 2015 an und war dort auch als Ord­ner behilflich.

Jetzt wirft ihm die Staats­an­walt­schaft neu­er­lich Wie­der­be­tä­ti­gung vor, und er muss sich des­halb am 19. Okto­ber vor einem Geschwo­re­nen­ge­richt ver­ant­wor­ten. „Der Beschul­dig­te woll­te in der Jus­tiz­an­stalt Ried Klei­dung mit offen­sicht­lich neo­na­zis­ti­schem Auf­druck tra­gen”, erklär­te der Spre­cher der Staats­an­walt­schaft Ried den OÖN.

Anschei­nend woll­te Wotan mit Klei­dung mit dem Auf­druck „88, Über­zeu­gungs­tä­ter” oder „White Resis­tance” (OÖN) in der Haft­an­stalt auf­zu­mar­schie­ren. Die Lei­tung der Jus­tiz­an­stalt war offen­sicht­lich auf­merk­sam, kon­fis­zier­te die Klei­dungs­stü­cke und mach­te eine Meldung.

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