Steffen M. war in der Hausgemeinschaft Jonastal aktiv. Die neonazistische Truppe, die sich auch als „Kameradschaft Jonastal” bezeichnet, hat sich 2011 in dem kleinen Ort Crawinkel (Thüringen) in einer ehemaligen Gaststätte eingenistet. Erst vor wenigen Wochen haben einige von der „Hausgemeinschaft” an einem brutalen Überfall auf eine (geschlossene) Faschingsveranstaltung in Ballstädt teilgenommen.
Steffen M. ist ein Hardcore-Neonazi. Er agitiert für den verstorbenen Altnazi Rudolf Hess („Kein Vergeben-kein Vergessen“) genauso wie für Ralf Wohlleben, den im NSU-Prozess Angeklagten.
M. war nicht der einzige Neonazi aus Thüringen, der mutmaßlich an den kriminellen Aktivitäten von „Objekt 21” beteiligt war. Warum er erst Ende August 2013 bei einer Razzia in der Hausgemeinschaft Jonastal verhaftet und anschließend nach Österreich ausgeliefert wurde, bleibt genauso ein Rätsel wie der Umstand, dass es anscheinend keine Anklagen gegen weitere bundesdeutsche Objekt-21-Söldner gibt, sieht man von Andreas P. aus Gotha ab, der schon im November 2012 verhaftet wurde.
Ob der Prozess gegen Steffen M. dazu beitragen wird, die Beziehungen zwischen den bundesdeutschen und den österreichischen Neonazis rund um „Objekt 21” offenzulegen, darf bezweifelt werden. Auffällig ist jedenfalls, dass einige aus dem Kern von „Objekt 21” nach wie vor beste Kontakte zu den Thüringer Neonazis rund um die Hausgemeinschaft Jonastal pflegen.