Braunau (OÖ): Neonazis grenzüberschreitend aktiv

Im Dezem­ber 2013 wurde am Salzburg­er Kom­mu­nal­fried­hof das Mah­n­mal der „Opfer für Frei­heit und Men­schen­würde“ mit dem Schriftzug „Horst Wes­sel“ beschmiert, jet­zt im Feb­ru­ar wur­den in Brau­nau bzw. auf der gegenüber­liegen­den Seite des Inns, in Sim­bach, Kreuze im Gedenken an das Nazi-Idol angelegt.

Dass die stram­mdeutschen Neon­azis häu­fig Schwierigkeit­en mit der deutschen Sprache haben, ist all­ge­mein bekan­nt. Dass sie auch Prob­leme mit den Grun­drech­nungsarten haben, hat sich noch nicht so herumgesprochen.

Auf der Neon­azi-Seite „alter­me­dia“, wo das Beken­ner­schreiben zu der Horst-Wes­sel-Aktion in Brau­nau und Sim­bach veröf­fentlicht wurde, war jeden­falls zu lesen:

„Um an diese Vor­bildsper­son an seinem 81. Todestag zu gedenken, stell­ten junge Nation­al­is­ten am 23. Feb­ru­ar 2014 Kreuze an Gedenkstät­ten in Sim­bach am Inn und Brau­nau am Inn auf…..“.

Der Nazi Horst Wes­sel starb am 23. Feb­ru­ar 1930. Wenn 2014 an seinem Todestag sein­er gedacht wird: der wievielte Todestag ist es dann, ihr dum­men jun­gen Nation­al­is­ten? Jet­zt nehmt mal eure Fin­ger und zählt durch!

Schon im Okto­ber 2013 trieben sich bay­erische und öster­re­ichis­che Neon­azis am Sol­daten­fried­hof in Braunau/Haselbach herum, um des ger­ade ver­stor­be­nen Nazi-Kriegsver­brech­ers Erich Priebke zu gedenken. Fried­höfe üben offen­sichtlich eine beson­dere Anziehungskraft auf die Jung­nazis aus: im Novem­ber 2012 fand etwa in Hohen­ems (Vorarl­berg) am Fried­hof eine gemein­same Aktion („Heldenge­denken“) der Nationalen Aktion Vorarl­berg mit dem Freien Netz Süd statt.


Nazi bei der Fes­t­nahme von ZivilistIn­nen für die soge­nan­nte „Süh­ne­maß­nahme”. Für jeden gefal­l­enen Deutschen soll­ten zehn ital­ienis­che ZivilistIn­nen ermordet wer­den. Die Hin­rich­tun­gen in den Ardea­tinis­chen Höhlen dauerte fünf Stun­den. 335 ital­ienis­che ZivilistInnenen wur­den ermordet. Erich Priep­ke, dem die Neon­azis gedacht­en, war ein­er der Haupttäter
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Hin­ter dieser und ähn­lichen Aktio­nen in Brau­nau, Salzburg usw. ste­hen ver­mut­lich Ver­suche vom Freien Netz Süd, die etwas brustschwachen Neon­azi-Struk­turen im öster­re­ichis­chen Gren­z­land durch pro­pa­gan­dis­tis­che Inter­ven­tio­nen zu stärken und sich selb­st dabei zu insze­nieren. Im Herb­st 2013 wur­den braune Stick­er aus Deutsch­land in Lochen (Bezirk Brau­nau) gek­lebt und schon im März dieses Jahres fand ein „Heldenge­denken“ bay­erisch­er Neon­azis in der Brau­nauer Stadtp­far­rkirche statt. 

Einige der Neon­azis, die für das Freie Netz Süd die öster­re­ichis­chen Gren­zre­gio­nen abklap­pern, sind übri­gens seit Jahren bekannt.

Das Bünd­nis „Brau­nau gegen rechts“, das über die braune Gruftak­tion berichtet, ruft deshalb für 19. April zu der jährlichen antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion auf, die dies­mal unter dem Mot­to stat­tfind­et: “Wir ste­hen auf: Schön­er leben ohne Nazis!“.