Objekt 21: Prozess gegen zwei Frauen

Nach län­ger­er Pause fand diese Woche wieder ein Prozess gegen Objekt 21-Mit­glieder statt. Dies­mal stand die weib­liche Abteilung vor dem Lan­des­gericht Wels: In der „Kro­nen­zeitung“, die als einzige Zeitung über diesen Prozess berichtete, wur­den die bei­den angeklagten Frauen (23 und 21) als „Fre­undin­nen der Bosse“ vorgestellt. Das stimmt zwar, beschreibt aber nicht wirk­lich die Rolle der bei­den Frauen.

Angeklagt waren sie wegen Teil­nahme an ein­er krim­inellen Vere­ini­gung, Dieb­stahl, gefährlich­er Dro­hung, Sachbeschädi­gung und Ver­stößen gegen das Waf­fenge­setz. Da wird schon deut­lich, dass die bei­den nicht ein­fach nur „Teenag­er“ waren, die jet­zt „ein biss­chen klein­laut“, wie die „Kro­ne“ (19.3.2015) meint, vor dem Welser Richter sitzen und heute „von rechter Ide­olo­gie und Gewalt nichts mehr wis­sen“ wollen.

Aber die bei­den haben nicht nur während der Blütezeit von Objekt 21 eine wichtige Rolle gespielt, son­dern auch nach­her – bei der Betreu­ung der Inhaftierten und der Kom­mu­nika­tion nach außen. Lisa, die eine der zwei „Teenag­er“, war an Anschlä­gen beteiligt, die andere, Vik­to­ria, hat Geld gesam­melt. Bei­de waren schon in der Zeit vor Objekt 21 poli­tisch in extrem recht­en Kreisen aktiv, und sie sind es nach wie vor. Das aber spielte in der Ver­hand­lung vor dem Welser Lan­des­gericht kaum eine Rolle- zumin­d­est, wenn’s nach dem Bericht in der „Kro­ne“ geht: „Sie waren noch Teenag­er, als sie sich in die – inzwis­chen zu mehrjähri­gen Haft­strafen verurteil­ten – Objekt-21-Bosse, Jür­gen Windis­chhofer und Manuel Spindler, ver­liebten und zu deren Helferin­nen wurden.“

Der Richter ver­suchte zumin­d­est in sein­er Erk­lärung Strenge zu zeigen: „Sie waren in die Organ­i­sa­tion einge­bun­den. Das Objekt 21 hat viel Schaden angerichtet, deshalb bedarf es ein­er stren­gen Strafe.“ (Kro­ne) Gewor­den sind es dann ein Jahr Haft, bed­ingt und pro Per­son. Aus dem Bericht geht nicht her­vor, ob das Urteil schon recht­skräftig ist.