Villach: NS-Devotionalien, Waffen, Drogen
Wien, NÖ, B, K, OÖ, Sbg, Stmk: Razzien im Neonazimilieu
Landeck/T: Ermittlungen gegen Apotheker wegen gefälschter Impfzertifikate
Wels/OÖ und Graz: ein Schäfer mit Vergangenheit & Kornblumen in Graz
Villach: NS-Devotionalien, Waffen, Drogen
Nazi-Tattoos, die er auf Facebook präsentiert hatte, sind einem 44-jährigen Villacher zum Verhängnis geworden. Glücklicherweise für die Allgemeinheit, denn im Zuge einer Hausdurchsuchung sind neben vielen NS-Devotionalien auch Waffen sicher gestellt worden.
Was die Cobra und das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Anfang November in besagtem Villacher Wohnhaus entdeckte, hat selbst den Stadtpolizeikommandanten überrascht: „Neben NS-Devotionalien – darunter ein Helm mit Hakenkreuz – fanden wir zahlreiche verbotene Waffen wie Schlagringe, Pistolen, Gewehre und Munition. Auch Cannabis sowie diverses Drogenzubehör wurden sichergestellt.“ (Kronen Zeitung, 17.11.21, S. 24)

Der Mann und seine Ehefrau (37) wurden auf freiem Fuß nach dem Verbots‑, Waffen- und Suchtmittelgesetz angezeigt.
Wien, NÖ, B, K, OÖ, Sbg, Stmk: Razzien im Neonazimilieu
Am 16. November, dem „Nationalen Joint Action Day Against Hate Crime“, rückte die Polizei gleich in sieben Bundesländern aus, um 20 teilweise untereinander vernetzten Neonazis einen nicht angekündigten Besuch abzustatten. Dabei traf es sieben Personen aus Wien, sieben aus Niederösterreich, zwei aus dem Burgenland und jeweils eine aus Kärnten, Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark.
Wieder wurden auch Waffen sichergestellt. Insgesamt 20 Schusswaffen und zahlreiche andere Waffen, wie ein Dolch mit SS-Runen, vier Samuraischwerter, fünf Sportbogen, drei Nunchakus (auch Würgeholz genannt) und ein Butterflymesser, zudem wurden elektronische Datenträger und NS-Devotionalien eingezogen. (derstandard.at, 18.11.21)
Alle besuchten Neonazis wurden auf freiem Fuß angezeigt.
Landeck/T: Ermittlungen gegen Apotheker wegen gefälschter Impfzertifikate
So richtig aufgefallen war der Apotheker aus Landeck bereits im September 2017, als Markus Wilhelm Fotos vom Nazi-Schrott aus dessen Haus veröffentlicht hatte. Es folgte sein Rücktritt aus dem FPÖ-Landesvorstand und schließlich der Parteiausschluss wegen „Gefahr in Verzug“. Noch im Dezember 2017 stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Hochstöger ein.
Nun gibt’s wieder Troubles: Es steht der Vorwurf im Raum, dass seitens der Apotheke unrichtige Impfzertifikate ausgestellt worden seien.
Auf der Intensivstation des Krankenhauses Hall in Tirol liegt ein Patient, der angibt, geimpft zu sein, dessen entsprechender Impfeintrag im elektronischen Gesundheitsakt (Elga) jedoch gefälscht sein soll. (…) Das mutmaßlich gefälschte Zertifikat soll laut dem ORF-Bericht aus einer Apotheke in Landeck stammen, wo „mehrere Dutzend Personen” ein solches Zertifikat erhalten hätten, ohne geimpft worden zu sein. Die Tirol Kliniken selbst sagen zu dem Fall: „Wir haben auf der Intensivstation im Landeskrankenhaus Hall einen Covid-Patienten, der angibt, dass es im Tiroler Oberland bei der Durchführung, Dokumentation oder Zertifizierung von Covid-Impfungen zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei. Da der Anschein besteht, dass dies in mehreren Fällen vorgekommen sein könnte, haben wir uns wegen einer möglichen Gefährdung der öffentlichen Gesundheit entschlossen, eine Mitteilung an die Gesundheits- und Ermittlungsbehörden zu richten.” Dass es sich beim Zertifikat des Mannes um eine Fälschung handle, wird nicht bestätigt. (derstandard.at, 18.11.21)
Der Apotheker selbst weist die Vorwürfe zurück, die Ärztin, die in der Apotheke Impfungen vorgenommen hat, meint, „sie könne sich allerdings nicht erklären, wie und warum es zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist: ‚Das würde mich ehrlich gesagt selber interessieren.‘“ (derstandard.at)
Wels/OÖ und Graz: ein Schäfer mit Vergangenheit & Kornblumen in Graz
In Wels ist am 8. November mit Ralph Schäfer ein Stadtrat angelobt wurde, der 2009 ein Verfahren wegen Wiederbetätigung am Hals hatte, das mit einer Diversion endete. Laut MKÖ hatte Schäfer Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß als „Märtyrer“ glorifiziert. (mkoe.at, Fall 30)
In Graz ist hingegen die gesamte FPÖ-Truppe zur Angelobung am 17. November mit einer angesteckten Kornblume erschienen. In der Grazer Stadtpartei hat sich personell unfreiwillig einiges geändert, mit dem Tragen des Erkennungszeichens der illegalen Nazis ist die Fraktion der Parteitradition allerdings treu geblieben – auch, dass mit Alexis Pascuttini wieder ein Korporierter (Corps Vandalia Graz) zum Klubchef gewählt wurde.
