Hausdurchsuchungen bei Neonazis: drei Anfragen, einige Antworten, Ungereimtheiten und noch mehr Fragen

Die Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ten Alma Zadić (Lis­te Jetzt) und Sabi­ne Schatz (SPÖ) haben in den letz­ten Mona­ten eine Rei­he von par­la­men­ta­ri­schen Anfra­gen zur rechts­extre­men Sze­ne und deren Netz­wer­ke in Öster­reich gestellt. Wir fas­sen hier jene zusam­men, die sich auf die 32 Haus­durch­su­chun­gen vom 9. April 2019 bezie­hen und füh­ren die Ant­wor­ten mit unse­ren Hin­wei­sen zusam­men. Quint­essenz: Eini­ges bleibt unklar, teil­wei­se sogar wider­sprüch­lich. Und: Die Ermitt­lungs­ver­fah­ren sind durch die „man­gel­haf­te Arbeits­wei­se“ (Jablo­ner) des zustän­di­gen Staats­an­walts bedeu­tend ver­zö­gert worden.

18. Juni 2019

Mélange KW 19/19

Der künst­le­risch eini­ger­ma­ßen unbe­kann­te, aber im völ­ki­schen Milieu umso belieb­te­re Maler Odin Wie­sin­ger soll in den ober­ös­ter­rei­chi­schen Kul­tur­bei­rat ein­zie­hen, wenn es nach dem Wil­len der Lan­des-FPÖ geht, und es wird wohl so gehen. Am 8. Mai gab’s nicht nur das „Fest der Freu­de“, son­dern auch eine Beschmie­rung des rus­si­schen Denk­mals am Schwar­zen­berg­platz und einen Bur­schi­bum­mel samt „Hel­den­ge­den­ken“ an der Ram­pe der Uni Wien mit einer Rede, die kei­ne bräun­li­chen Wün­sche offen­ließ. Reak­ti­on der Uni? Kei­ne! Und ÖVP/FPÖ haben im Bun­des­rat gegen einen Sperr­ver­merk für Iden­ti­tä­re im öffent­li­chen Dienst votiert. Deren Wider­lich­keit (© Sebas­ti­an Kurz) ist also für die Tür­kis-Blaue Mehr­heit kein Grund, Kon­se­quen­zen für eine Zulas­sung zum Staats­dienst zu ziehen.

13. Mai 2019

„Führerbunker‘“ ist offline

Da war doch was? 32 Haus­durch­su­chun­gen im Neo­na­zi-Bereich, eine über­has­te­te, aber mit viel Tra­ra ein­be­ru­fe­ne Pres­se­kon­fe­renz der Gene­ral­se­kre­tä­re von Innen- und Jus­tiz­res­sort, kei­ne ein­zi­ge Fest­nah­me. Hef­ti­ge Beteue­run­gen der bei­den Gene­ral­se­kre­tä­re, dass der Staat voll hand­lungs­fä­hig sei gegen Rechts­extre­mis­mus und die Akti­on kein Ablen­kungs­ma­nö­ver von den Iden­ti­tä­ren. Das könn­te tat­säch­lich ein Pro­blem werden.

16. Apr. 2019

Mélange KW 12/19

Neben einem nicht rechts­kräf­ti­ger Schuld­spruch in der Cau­sa einer FPÖ-Ex-Gemein­de­rats­kan­di­da­tin, auf deren Face­book-Account „ein Volk ein Reich ein Füh­rer” als Lieb­lings­zi­tat pran­ger­te und der IGGÖ, die Vize­kanz­ler Stra­che wegen des Ver­dachts auf Ver­het­zung zur Anzei­ge brach­te, beschäf­ti­gen uns dies­mal meh­re­re Par­la­men­ta­ri­sche Anfra­gen, deren Ant­wor­ten aus dem Hau­se Moser und Kickl uns ver­blüfft haben.

25. März 2019

Mélange KW 45/18

Wie­der ein­mal, dass sich ein FPÖ-Mit­glied vor Gericht ver­ant­wor­ten muss­te. Dies­mal Frau Chris­ti­ne G. aus Eich­gra­ben wegen Ver­het­zung. In der letz­ten Woche gab es eine Rei­he von Pro­zes­sen wegen Wie­der­be­tä­ti­gung, dazu auch meh­re­re Anzei­gen und ein Kon­zert mit der rechts­extre­men fin­ni­schen Band Hor­na in Wien. „Das rech­te Wort der Woche“ ist dies­mal ein wort­lo­ses, näm­lich jenes Nichts, das uns Stra­che zum 9./10. Novem­ber hin­ter­las­sen hat.

12. Nov. 2018