Walser/Steinhauser: Rechtsextreme zeigen heute ihre hässliche Fratze

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Grü­ne for­dern kon­se­quen­te­res Ein­schrei­ten gegen rechts­extre­me Szene.

Wien (OTS) — „Die Zunah­me von rechts­extre­men Akti­vi­tä­ten zeigt just am heu­ti­gen Tag der Befrei­ung ihre häss­li­che Frat­ze”, kom­men­tie­ren die Grü­nen Abge­ord­ne­ten Harald Wal­ser und Albert Stein­hau­ser den soeben bekannt gewor­de­nen Angriff auf die Web­site der KZ-Gedenk­stät­te Maut­hau­sen: „Und dass heu­te auch noch ein neo­na­zis­ti­sches Kon­zert in Wien statt­fin­den kann, legt den Hand­lungs­be­darf, den wir haben, scho­nungs­los offen.”

Vor 70 Jah­ren war mit dem Ende des Zwei­ten Welt­kriegs und der Befrei­ung vom Natio­nal­so­zia­lis­mus der wohl wich­tigs­te und erfreu­lichs­te Tag in Öster­reichs jün­ge­rer Geschich­te. Die Grü­nen haben sich immer für eine bedin­gungs­lo­se Auf­ar­bei­tung des Natio­nal­so­zia­lis­mus und der öster­rei­chi­schen Ver­bre­chen mit allen not­wen­di­gen Kon­se­quen­zen, die dar­aus bis in die Gegen­wart zu zie­hen sind, ein­ge­setzt. Umso mehr Ent­set­zen herrscht ange­sichts der Tat­sa­che, dass heu­te im Wie­ner Sze­ne­lo­kal „Escape” ein Kon­zert mit vier Bands aus der natio­nal­so­zia­lis­tisch gepräg­ten Black Metal-Sze­ne statt­fin­den kann. Die­se Bands sei­en, so Albert Stein­hau­ser, Jus­tiz­spre­cher der Grü­nen, ein­schlä­gig bekannt: „Von ‚Shatraug’, einem Mit­glied der heu­te auf­tre­ten­den Band ‚Hor­na’, wur­den Aus­sa­gen öffent­lich wie: ‚Mei­ner Ansicht nach bedeu­tet der Natio­nal­so­zia­lis­mus, stolz auf sein eige­nes Erbe und sein eige­nes Land zu sein, an die Waf­fen­brü­der zu glau­ben.’ Ich bewer­te es als bewuss­te Pro­vo­ka­ti­on, dass aus­ge­rech­net am heu­ti­gen Tag der Befrei­ung hier in Wien eine ideo­lo­gi­sche Gegen­ver­an­stal­tung geplant ist.” Über sein Label „Grie­van­tee Pro­duc­tions” ver­treibt „Shatraug” Ton­trä­ger von Bands wie „Aryan Blood”, „End­lö­sung”, „Holo­caus­t­us” und wei­te­ren neo­na­zis­ti­schen Musik­grup­pen. Im Jahr 2006 ist ein Ton­trä­ger beim Label „Zyklon-B-Pro­duc­tions” erschienen.

Auch wenn es zwi­schen dem Angriff auf die Web­site der KZ-Gedenk­stät­te Maut­hau­sen und dem Kon­zert kei­nen Zusam­men­hang gibt, zeigt es doch auf, dass der Staat kon­se­quen­ter gegen die rechts­extre­me Sze­ne auf­tre­ten muss. „Einer­seits muss Innen­mi­nis­te­rin Mikl-Leit­ner rechts­extre­men Akti­vi­tä­ten viel mehr Auf­merk­sam­keit schen­ken und vor allem dage­gen stär­ker vor­ge­hen und ande­rer­seits ist auch in der Bil­dungs­ar­beit noch sehr viel zu tun”, for­dern Stein­hau­ser und Walser.