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Burschenschafterball: Kevin kommt wieder!

Seit eini­gen Jah­ren sind die Orga­ni­sa­to­ren des Bur­­schen­­schaf­­ter- bzw. „Akademiker“-Balls in der Hof­burg sehr bedacht, ihre illus­tren Ehren­gäs­te nicht früh­zei­tig bekannt­zu­ge­ben. Vor­bei die Zei­ten, in denen man mit rechts­extre­men Grö­ßen schon im Vor­feld des Bal­les glänz­te? Nicht ganz, denn Kevin kommt wie­der! Es ist ja nicht so ein­fach für die Orga­ni­sa­to­ren! Die inter­na­tio­na­le Rechts­pro­mi­nenz verglüht […]

24. Jan 2014

Es ist ja nicht so ein­fach für die Orga­ni­sa­to­ren! Die inter­na­tio­na­le Rechts­pro­mi­nenz ver­glüht schnell wie­der oder stellt sich dann doch eher als wenig vor­zeig­ba­res Schmud­del­kind her­aus. Stich­wort Jörg Häh­nel, brau­ner Bar­de aus Ber­lin und NPD-Funk­tio­när. Oder auch Alex­an­der Dugin, der rus­si­sche Anti­se­mit und Ideo­lo­ge einer eura­si­schen Alli­anz. Und schließ­lich waren die ande­ren Ball-Pro­mis von Mat­thi­as Faust, Ingo Knop und Patrick Brink­mann bis hin zu Enri­que Ravel­lo, Bru­no Goll­nisch, Jean Marie Le Pen und Kent Ekeroth ja auch nicht gera­de her­zeig­bar. Fast kei­ner von ihnen außer­dem ein gestan­de­ner Burschenschafter!


“Ber­gi­sche Stim­me“ zu Kevin Hauer

Da ist Kevin Gareth Hau­er schon aus einem ande­ren Holz geschnitzt. Ers­tens ist er Bur­schen­schaf­ter – und was für einer! Kevin ist Mit­glied der Alten Bres­lau­er Bur­schen­schaft Rac­zeks zu Bonn, die sich inner­halb der Deut­schen Bur­schen­schaft für die Erhal­tung und Rein­heit des „deut­schen Stamms“ „in Zei­ten fort­schrei­ten­der Über­frem­dung“ ein­ge­setzt hat. Die Bon­ner Rac­zeks und die rechts­extre­men Münch­ner Danu­ben bil­den mit der anti­se­mi­ti­schen Wie­ner Teu­to­nia außer­dem das ‚ost­deut­sche Kar­tell‘ – da haben sich die Rich­ti­gen gefunden!

Zwei­tens war der Kevin schon im Vor­jahr beim Ball, ja sogar mit Mar­tin Graf durf­te er spre­chen, wie er danach stolz ver­kün­de­te. Er ist also einer, der rich­tig dank­bar ist dafür, von den FPÖ-Pro­mis wahr­ge­nom­men zu wer­den. Dann hat er auch noch die zum Ball-Publi­kum pas­sen­den Ansich­ten: Der Tag der Befrei­ung vom Natio­nal­so­zia­lis­mus ist für ihn der „Beginn der Besat­zungs­herr­schaft“ und jetzt die Zeit gekom­men, „das auf­ge­zwun­ge­ne Büßer­ge­wand end­lich abzu­strei­fen“.


„Ber­gi­sche Stim­me“ über Pro NRW

Schließ­lich hat sich Hau­er schon im Vor­jahr als Ver­mitt­ler zwi­schen Geert Wil­ders aus den Nie­der­lan­den und Stra­che ange­bo­ten bzw. betä­tigt. Für den stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zen­den der rechts­extre­men Pro NRW-Sek­te eine ech­te Herausforderung!

Für heu­er hat er sein neu­er­li­ches Kom­men schon öffent­lich ange­kün­digt und will sich auch den Demons­tran­tIn­nen gegen den Bur­schen­schaf­ter­ball mutig „ent­ge­gen­stel­len“. Ob auch noch ande­re Zwer­ge aus der sieb­ten Rei­he wie etwa die Jugend­funk­tio­nä­re der Schwe­den­de­mo­kra­ten, die im Vor­jahr anwe­send waren, antan­zen und so die eher mager gefüll­ten Ball­sä­le in der Hof­burg durch ihren Glanz zum Strah­len brin­gen werden?