Eine Chronologie rechtsextremer Gewalt (2001–2013)

Diese Chronolo­gie recht­sex­tremer Gewalt ist unvoll­ständig. Wir ersuchen daher unsere Leserin­nen und Leser um Ergänzun­gen oder auch Korrekturen.

Mordkomplott gegen Schuldirektor und drei Lehrpersonen

Anfang April 2001 erstat­tete der Direk­tor des Poly­tech­nis­chen Lehrgangs in Neunkirchen (NÖ) Anzeige, weil drei Schüler durch Hak­enkreuzschmier­ereien und den Hitler-Gruß aufge­fall­en waren. Zwei Wochen später wur­den die Schüler in U‑Haft genom­men, nach­dem ihre Pläne für die Ermor­dung des Direk­tors und von drei weit­eren Lehrper­so­n­en aufge­flo­gen waren. Die Pläne „waren offen­bar bis zum geplanten Waf­fenkauf gediehen“ ( SN, 21.4.2001).

Über den weit­eren Ver­lauf der Ermit­tlun­gen bzw. einen Prozess gegen die drei Verdächti­gen haben wir den Medi­en nichts mehr ent­nehmen können.

Tod nach Faustschlag

Zu dem tragis­chen Tod von Dominik H. aus Ried im Innkreis (OÖ) find­en sich nur in Fußball-Foren Darstel­lun­gen, die der Gerichts-und Medi­en­ver­sion wider­sprechen. Die Gerichts- und Medi­en­ver­sion: sein „ungestümes Tem­pera­ment“ brachte Markus S. vor Gericht, nach­dem er in einem Rieder Lokal knapp vor Wei­h­nacht­en 2002 mit Dominik H. „in Stre­it ger­at­en“ war. Er ver­set­zte Dominik „einen so wuchti­gen Faustschlag“, dass dieser bewusst­los zu Boden stürzte und dann an Erbroch­en­em starb (OÖN, 15.9.2003). Die Ver­sion aus den Fußball-Foren berichtet von ein­er Gruppe recht­sex­tremer Jugendlich­er, die in dem Lokal pöbelte und dabei auf Dominik los­ging, der als „Skater“ galt. Der Rest der Geschichte ist ident.

Im Gerichtsver­fahren wurde die Öffentlichkeit aus­geschlossen. Es ist also nicht klar, ob eine recht­sex­treme Gesin­nung des Angeklagten über­haupt erörtert wurde. In der Urteils­be­grün­dung war nur davon die Rede, dass der Angeklagte mit­tler­weile in einem sta­bilen Umfeld lebe und ein Aggres­sion­strain­ing absolviere. Das Urteil selb­st: 18 Monate bed­ingt und eine Geldbuße.

Macheten-Attentat mitten in der Stadt

„Der Schlag gegen die junge Frau war als tödlich­er Stre­ich gedacht“, führte der Staat­san­walt im Prozess gegen den recht­sex­tremen Skin­head aus, der Ende Juli 2005 mit ein­er Machete zunächst einen Bekan­nten und dann eine völ­lig unbeteiligte Friseurin (17) attack­ierte. Nur die Abwehrbe­we­gung mit der Hand ret­tete dem Mäd­chen das Leben, die Machete durchtren­nte aber drei Fin­ger. Der mit der Machete bewaffnete Nazi-Skin (17) und sein Fre­und waren „auf der Suche nach Aus­län­dern“ (Neue Kärnt­ner Tageszeitung, 2.5.2006) gewe­sen. Der mit ein­er Eisen­stange bewaffnete Nazi-Skin wurde zu 3 Monat­en unbe­d­ingt, der Macheten-Atten­täter zu 8 Jahren Jugend­haft verurteilt.

Fast zu Tode geprügelt

Ende Juli 2005 kam es in Leib­nitz zu ein­er Auseinan­der­set­zung, bei der eine Gruppe Skin­heads zwei junge Män­ner (20 und 21) anpö­bel­ten und in der Folge den Zwanzigjähri­gen fast zu Tode prügelten:“Die Sau bewegt sich noch immer“ (Kro­ne, 26.11.2005). Das Opfer erlitt schw­er­ste Ver­let­zun­gen und lei­det sei­ther an epilep­tis­chen Anfällen und Sprach­störun­gen. Zunächst wur­den sechs Verdächtige ermit­telt, die wegen schw­er­er Kör­per­ver­let­zung und NS-Wieder­betä­ti­gung angezeigt wur­den. In der Folge wurde in Leib­nitz über die erstark­ende Neon­azi-Szene diskutiert.

Beim Schwurg­ericht­sprozess im Novem­ber 2005 waren es dann zwölf Angeklagte, die mit über­raschend milden Urteilen abge­fer­tigt wurden.

Ins Koma geprügelt

Die bei­den Vorarl­berg­er Skin­heads, die sich selb­st als „Nation­al­is­ten“ beze­ich­nen, hiel­ten den auf ein­er Park­bank schlafend­en Robert B. (20) für einen Punk und schlu­gen mit ihren Stiefeln auf seinen Kopf „mit unge­heuer­lich­er Bru­tal­ität“ ein. Infolge der schw­eren Ver­let­zun­gen, die dem Lehrling im August 2006 zuge­fügt wur­den, ist Robert B. kör­per­lich und geistig behin­dert, kann nicht selb­ständig gehen, muss fall­weise kün­stlich ernährt und gewindelt werden.

Im Sep­tem­ber 2007 wer­den die bei­den Nazi-Skins (20 und 23) zu neun bzw. acht Jahren Haft verurteilt (Kuri­er, 14.9.2007)

Sprengstoffattentat und versuchter Mord

Unmit­tel­bar­er Aus­lös­er war ein Nach­barschaftsstre­it: die Laut­stärke der etwa zehn bis 15 Jugendlichen vor seinem Haus war es, die den Lab­o­rarzt Gabor S. so störte, dass er im August 2007 Zuwan­der­erkinder aus Ex-Jugoslaw­ien als „Türken“ beze­ich­nete, beschimpfte und mit einem Pfef­fer­spray auf sie los­ging. Danach zog er sich wieder in sein Haus zurück. Die Jugendlichen forderten ihn auf, her­auszukom­men. Das tat er auch – bewaffnet mit ein­er Walther PPK mit 5 Patro­nen, die er auf die Jugendlichen abfeuerte:“ Das gehört euch Aus­län­dern“ (Kuri­er, 1110.2010).

Dino B. (17) wurde mehrfach getrof­fen und schw­er­stens ver­let­zt: Quer­schnit­tläh­mung. Gabor S. wird 2008 im Jän­ner zu 12 Jahren Haft verurteilt. In der Haft schreibt er eine ‚Lebens­be­ichte‘ und bege­ht danach einen Suizidversuch.

Die ‚Lebens­be­ichte‘ ist eine inter­es­sante Lek­türe: detail­liert beschreibt er in ihr einen Sprengstof­fan­schlag auf die Osman­li-Moschee in Wien-Her­nals im Novem­ber 2005 und „mehrere andere ras­sis­tis­che Straftat­en“( Kro­ne, 28.2.2008). Der Sprengstof­fan­schlag richtete damals erhe­blichen Sach­schaden an.

Die Polizei, die das Atten­tat damals nicht klären kon­nte, ging expliz­it nicht „von einem ter­ror­is­tis­chen Hin­ter­grund oder poli­tisch motiviertem Anschlag aus“ (Presse, 16.12.2005), son­dern verdächtigte zeitweise „Grup­pierun­gen aus Ex-Jugoslaw­ien“ , bzw. nan­nte krim­inelle Hin­ter­gründe in der lokalen Türken-Szene, per­sön­liche Rache-Motive oder Stre­it um Dro­gen-Reviere als Motiv!

In einem weit­eren Prozess wurde Gabor S. im Okto­ber 2008 wegen des Sprengstoff-Anschlags angeklagt und auch verurteilt – allerd­ings ohne Strafe! Das Gericht:“Er ist ges­traft genug!“(Heute, 15.10.2008).

Gabor S. selb­st beze­ich­nete sich in den Ein­ver­nah­men als türken­feindlich, Geg­n­er eines EU-Beitritts der Türkei und Mit­glied ein­er Organ­i­sa­tion „Neues Europa“. Weit­er Erken­nt­nisse über die recht­sex­tremen Hin­ter­gründe wurde nicht bekannt.

Mit Baseballschläger gegen Obdachlosen

Zwei Unbekan­nte haben im Mai 2008 im Kla­gen­furter „Park der Kärnt­ner frei­willi­gen Schützen“ einen ver­mut­lich obdachlosen Men­schen (28) niedergeschla­gen und schw­er ver­let­zt: „Bei­de Täter tru­gen Bomber­jack­en, Springer­stiefel und – eine Glatze.“ (ORF Kärn­ten, 13.5.2008)

Der Vor­fall ist in zweier­lei Hin­sicht bemerkenswert. Zum einen, weil es im Park der „frei­willi­gen Schützen“ zu dieser Zeit immer wieder zu bru­tal­en Attack­en – vor allem auf Obdachlose – gekom­men ist (z.B. Kro­ne, 12.6.2008 „Opfer liegt im Koma“). Zum zweit­en, weil die Kla­gen­furter Polizei heftig demen­tierte, dass es in Kla­gen­furt eine „rechte Szene“ geben würde: „Zwei­monatige Recherchen bracht­en in dieser Hin­sicht keine Ergeb­nisse.“ (ORF Kärn­ten, 13.5.2008) Die Recherchen haben mit der Real­ität wenig bis nichts zu tun: Im Sep­tem­ber 2009 wird eine Gruppe offen­sichtlich recht­sex­tremer Jugendlich­er wegen ver­schieden­er krim­ineller Delik­te, die sie 2008 in Kla­gen­furt und Umge­bung verübt haben, verurteilt. (Kärnt­ner Tageszeitung, 12.9.2009)

Ein Toter bei Brandanschlag

Im Juni 2008 gibt es in Kla­gen­furt auch einen fol­gen­schw­eren Bran­dan­schlag. Bei einem Brand in einem Asyl­heim kommt ein Afrikan­er zu Tode, als er in Tode­sangst aus dem Fen­ster springt. 19 weit­ere Insassen wer­den zum Teil schw­er ver­let­zt. Die Polizei ermit­telt schlampig und erk­lärt, dass Zigaret­ten­s­tum­mel die Bran­dur­sache waren. Der dama­lige Kärnt­ner Lan­deshaupt­mann Jörg Haider gibt sog­ar die Parole aus, eine Fehde zwis­chen Dro­gen­deal­ern habe zu dem Brand geführt.

Erst im Dezem­ber 2009 wird durch ein Sachver­ständi­gengutacht­en fest­gestellt, dass es sich ein­deutig um Brand­s­tiftung gehan­delt habe. In einem „Ersatzprozess“ wer­den der Flüchtlings­beauf­tragte des Lan­des Kärn­ten und der Heim­be­treiber wegen fahrläs­siger Gemeinge­fährdung vor Gericht gestellt und im Zweifel freige­sprochen. Die tat­säch­lichen Brand­s­tifter wur­den bis heute nicht aus­ge­forscht. Zum Tatzeit­punkt – während der Fußball-Europameis­ter­schaft 2008 – waren Neon­azis in Kla­gen­furt ziem­lich aktiv.

Kopf des Opfers zermalmt

In einem bru­tal­en Gewal­texzess schlug am 23. März 2009 der aus der Blood & Hon­our-Szene kom­mende, mehrfach wegen schw­er­er Kör­per­ver­let­zung vorbe­strafte Jür­gen Kasamas (23) in der Wiener Innen­stadt fak­tisch grund­los auf einen 53-Jähri­gen ein und zer­schmetterte mit Fußtrit­ten dessen Kopf zu Brei. Ein Ermit­tler sprach von „Übertöten“, weil das Opfer schon tot war und Kasamas noch immer Gewalt ausübte (Kuri­er, 11.9.2009).

Mit welch­er Wucht der 23-Jährige den Schädel seines Opfers zertrüm­mert hat, geben zwei Zeu­ge­naus­sagen wieder: „Er ist wie ver­rückt auf dem Kopf des Mannes herumge­hüpft”, erin­nert sich ein Tax­i­fahrer, der in der Nähe des Tatortes in seinem Wagen saß. Eine Anrainer­in, die Lärm auf der Straße ver­nahm und aus dem Fen­ster sah, nahm Fol­gen­des wahr: „Der Täter war offen­sichtlich mit sich sel­ber zufrieden. Er klatschte und freute sich wie ein Sportler nach dem Sieg.” (Kuri­er, 11.9.2009)

Im Som­mer 2009 ver­anstal­tete die recht­sex­treme Szene in einem Gasthaus in Wien-Leopold­stadt ein Sol­i­dar­ität­skonz­ert für den Mörder, der im Sep­tem­ber 2009 zu 20 Jahren Frei­heitsstrafe verurteilt wurde. Der recht­sex­treme bzw. neon­azis­tis­che Hin­ter­grund von Kasamas und seine Verbindun­gen in der Szene spiel­ten beim Prozess und in der öffentlichen Debat­te um den bru­tal­en Mord kaum eine Rolle.

Der Ataka-Funktionär als Heurigenmörder

Am Pfin­gst­mon­tag 2009 über­fällt Tsve­tan R. nach der Sperrstunde ein Heuri­gen-Lokal in Pach­furth (NÖ), erschießt den Gast­wirt und seine Frau. Die Tochter wird eben­falls niedergeschossen und über­lebt nur deshalb, weil sie der Mörder für tot hält. Die Beute beträgt 1.000 bis 1.500 Euro. Im Zuge der Ermit­tlun­gen und beim Prozess Ende Novem­ber stellt sich her­aus, dass der Angeklagte in seinem bul­gar­ischen Heima­tort Chef der recht­sex­tremen Ata­ka-Partei war. Tsve­tan R. wird wegen des Dop­pel­mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

Mit zahlreichen Messerstichen getötet

Richard (16) war nur einige Monate mit der 19-jähri­gen Bet­ty liiert, bevor es zur Tren­nung kam. Zunächst wollte er sein Leben been­den, dann besorgte er sich ein Küchen­mess­er und ging Ende März 2009 in die Woh­nung von Bet­ty, die er fes­selte und nach 30 Stun­den Geisel­nahme mit zig Messer­stichen ermordete. Die Berichter­stat­tung der Medi­en konzen­tri­ert sich auss­chließlich auf die Blut­tat eines jun­gen Liebe­spaares, nur der „Stan­dard“ (18.12.2009) lässt einen recht­sex­tremen Hin­ter­grund bei dem Angeklagten durchk­lin­gen: „Son­st zog er sich zwar Musikvideos mit recht­sradikalen Tex­ten rein, aber ‚Ich hab nicht mit allen Aus­län­dern Prob­leme’, sagt er“. Das Urtel: 13 Jahre Haft und Ein­weisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Der Grazer Neonazi-Schlägertrupp

Im Jän­ner 2010 marschierten sie mit Nazi-Sprüchen in ein Stu­den­ten­lokal in Graz ein, wo ger­ade eine Geburt­stags­feier stat­tfand, pöbel­ten und ver­let­zten mehrere Per­so­n­en, darunter das Geburt­stagskind, schw­er. Im Juni 2010 kam es zu ein­er weit­eren Schlägerei der Neon­azis, bei der wieder eine Per­son schw­er ver­let­zt wurde. Wegen schw­er­er Kör­per­ver­let­zung wur­den sechs der acht Angeklagten im April 2012 zu Haft­strafen zwis­chen 18 Monat­en und drei Jahren verurteilt (noch nicht recht­skräftig). (Stan­dard, 11.4.2012)

Einige von ihnen standen Wochen nach diesem Prozess auch wegen NS-Wieder­betä­ti­gung vor Gericht und fassten weit­ere Strafen aus (noch nicht rechtskräftig).

Der Breivik von Traun

Am 22. Juli 2011, als Anders Behring Breivik in Oslo bzw. Utoya zahlre­iche Men­schen ermordete, mordete auch Johann Neumüller (48) in Traun (OÖ) aus frem­den­feindlichen, ras­sis­tis­chen Motiv­en. Mit einem Kleinkalibergewehr erschoss er den 65-jähri­gen Alec­san­dr H. und ver­let­zte dessen Frau Olga (63) und deren Sohn Adri­an (37) schw­er. Ein Ermittler:“Unsere Recherchen haben ergeben, dass der Mann weit mehr Men­schen töten wollte, als er dann tat­säch­lich geschafft hat“ (OÖN, 28.10.2011). Erst nach dem Suizid von Neumüller Ende Okto­ber 2011 in sein­er Zelle stellte sich her­aus, dass nicht – wie lange kol­portiert – ein Nach­barschaftsstre­it, son­dern „ein auss­chließlich extrem frem­den­feindlich­es Motiv“ (OÖN, 28.10.2011) der Grund für den Mord (und die geplanten weit­eren Morde) war. Bis zu seinem Suizid hat­te Neumüller geglaubt „dass ihn aufrechte Öster­re­ich­er aus dem Gefäng­nis in Linz mit Waf­fenge­walt befreien wer­den, weil er qua­si der Ret­ter des Lan­des vor den Aus­län­dern ist“ (OÖN, 29.10.2011). Seine Morde soll­ten in sein­er Vorstel­lung dazu führen, dass sich „viele gle­ich­gesin­nte Öster­re­ich­er gegen die Aus­län­der im Land erheben wer­den“ (OÖN,29.10.2011).


Kundge­bung in Traun, vor dem Wohn­haus des recht­en Mörders

Selbstmorde mit rechtsextremen Hintergrund

  • Der frühere Funk­tionär der FPÖ-Alser­grund, Chris­t­ian B., ein Pro­po­nent der extremen Recht­en in der FPÖ, tötet sich am 13.3.1996 mit­tels Gewehrschuss nach hefti­gen Auseinan­der­set­zun­gen inner­halb der FPÖ.
  • Ein recht­sex­tremer Skin­head aus Bre­genz, der zusam­men mit zwei weit­eren Skins im August 1999 in Inns­bruck in U‑Haft genom­men wurde, erhängt sich wenige Stun­den nach sein­er Einlieferung.
  • Franz Fuchs, der recht­sex­treme „Briefbomben“-Attentäter, bege­ht im am 26.2.2000 in sein­er Haftzelle Selbstmord.
  • Am 27. Dezem­ber 2001 find­et eine Jog­gerin in einem Wald bei Tris­tach zwei Leichen, die an dün­nen Strick­en an einem Ast hän­gen. Daniel G. und Andreas A. haben sich in die selb­st­ge­bastel­ten Schlin­gen fall­en lassen, wie der Gerichtsmedi­zin­er fest­stellt. Auf ihre Glatzköpfe haben sie sich Hak­enkreuze gemalt, in der Woh­nung von Daniel G. wer­den später mit Lack­s­tift gemalte Ankündi­gun­gen des Selb­st­mordes („Wal­hal­la, wir kom­men!“) gefun­den (SN, 29.12.2001, News, 10.1.2002). Die bei­den, so die SN, hät­ten sich dem­nächst wegen Bran­dan­schlä­gen vom Mai 2001 vor Gericht ver­ant­worten müssen. Der tragis­che Selb­st­mord der bei­den ver­wirrten Jung­nazis wird von der Szene noch lange für neuer­liche Moti­va­tion aus­ge­beutet. 2010 wird ein Flug­blatt per Post in Ost­tirol in Umlauf gebracht, in dem zu Spenden auf das Kon­to des Dr. Horst Lud­wig (AfP) anlässlich eines Neon­azi-Prozess­es aufgerufen und der bei­den „jun­gen patri­o­tis­chen Burschen“, die „von der öster­re­ichis­chen Inqui­si­tion­sjus­tiz in den Tod getrieben wur­den“, gedacht wird. Die bei­den wer­den zu Helden hochstil­isiert, „die es gewagt hat­ten, sich gegen die schle­ichende Über­frem­dung in Tirol zur Wehr zu setzen“.
  • Der Selb­st­mord­ver­such von Gabor S. (siehe oben) wird im Jahr 2008 rechtzeit­ig entdeckt.
  • Johann Neumüller, der „Breivik von Traun“ bege­ht Ende Okto­ber 2011 in sein­er Zelle Selbstmord.

Eine Chronolo­gie recht­sex­tremer Gewalt (1990 ‑2000)
Ver­fas­sungss­chutzbericht 2013 (III): Recht­sex­treme Gewalt in Österreich