AfP: Brauner Dreck breit verteilt

Die neon­azis­tisch ori­en­tierte Aktion­s­ge­mein­schaft für Poli­tik (AfP) betreibt ein Peri­odikum, die „Kom­mentare zum Zeit­geschehen“, das sich immer wieder durch üble Het­ze her­vor­tut. Das war zulet­zt so, als die Einkün­fte ein­er 8‑köpfigen Asyl­wer­ber­fam­i­lie mit denen ein­er 5‑köpfigen Fachar­beit­er­fam­i­lie ver­glichen und mit völ­lig falschen Zahlen dargestellt wur­den. Auch das neueste Beispiel mit einem Nige­ri­an­er ist braune Hetze!

In der Nr. 523 vom Juni 2014 war in den „Kom­mentaren“ unter dem Titel „Eine Meis­ter­leis­tung“ fol­gen­des zu lesen:



AfP-Kom­men­tar plus FB-Hetze
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Soweit die Het­zbotschaft der AfP, die auf Face­book von einem braunen Het­zer (er wird uns in näch­ster Zeit noch beschäfti­gen) online gestellt und bin­nen kurzem 500mal geteilt wurde. Eine rel­a­tiv kurze Recherche ergibt fol­gende Fakten:

  • Es han­delt sich nicht um einen Vor­fall aus jüng­ster Zeit, son­dern aus den Jahren 2007 ‑2011
  • Der von den 2 namentlich bekan­nten Per­so­n­en verur­sachte Schaden bei den Steuer- und Sozial­be­hör­den in Eng­land beträgt 87.000 Pfund. Die von der AfP genan­nte Schadenssumme von „mehreren Mil­lio­nen Euro“ ist defin­i­tiv falsch!
  • Falsch ist auch die Behaup­tung, dass Abim­bo­la Abi­o­la „unter 1400 ver­schiede­nen Namen“ in der gesamten EU, „auch in Öster­re­ich“ Sozial­hil­fe bezo­gen habe.
  • Falsch ist auch die Darstel­lung, dass Abi­o­la in Großbri­tan­nien „2954 weit­ere For­mu­la­re“ aus­ge­füllt habe. Richtig ist, dass Thomas Ade­o­la und Abim­bo­la Abi­o­la, ver­mut­lich unter Beteili­gung weit­er­er unbekan­nter Per­so­n­en, in den Jahren 2007 bis 2011 ver­sucht haben, unter 1400 ver­schiede­nen Namen in 2495 (nicht 2954 !) Antrags­for­mu­la­ren die britis­chen Steuer- und Sozial­be­hör­den zu prellen.
  • Falsch ist die ziem­lich absurde Behaup­tung, dass es keinen Prozess gegeben habe, weil der zu „aufwendig und teuer“ gewe­sen wäre. Der Prozess gegen die bei­den Hauptverdächti­gen fand Ende Sep­tem­ber 2012 in Lon­don statt und endete mit zwei Schuld­sprüchen (sieben bzw. zweiein­halb Jahre Haft)
  • Falsch ist auch der Halb­satz, wonach das Geld längst in Nige­ria gelandet sei. Die 87.000 Pfund wur­den unter anderem ver­wen­det für Design­er-Klam­ot­ten und einen über­großen Plasma-Fernseher.
  • Zusam­men­fassend: die Het­zer von der AfP waren zu blöd oder unwillig, die diversen Medi­en­berichte zu dem Prozess kor­rekt zu über­set­zen. Da hät­ten sie näm­lich bemerkt, dass der von ihnen als einziger Täter apos­tro­phierte Abim­bo­la Abi­o­la gar kein Mann, son­dern eine Frau und auch nicht der Haupt­täter ist. Wo sie den Hin­weis auf die ange­bliche „Haftempfind­lichkeit“ aufgeschnappt haben wollen, ist völ­lig unklar. Aus den britis­chen Medi­en­bericht­en geht her­vor, dass Thomas Ade­o­la nach seinen sieben Jahren Haft jeden­falls abgeschoben wird, während die dies­bezüglichen Aus­sagen zu Abim­bo­la Abi­o­la wider­sprüch­lich sind.
  • Fakt ist: mit den erlo­ge­nen und het­zerischen Behaup­tun­gen wird ein rel­a­tiv unbe­deu­ten­den Betrugs­fall in Eng­land zu einem mil­lio­nen­schw­eren Betrug aufge­blasen, der diverse Län­der der EU, darunter auch Öster­re­ich betr­e­f­fen soll.


    „sowas gehört getötet”
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    Eine Mix­tur, die – zusam­men mit der Herkun­ft der bei­den – eine ras­sis­tis­che Stinkbombe ergibt. Eingeschleust auf Face­book wurde die Mel­dung aus den braunen „Kom­mentaren“ über ein FB-Pro­fil, das im frei­heitlichen Umfeld ange­siedelt ist und von dort fleißig weit­er­ver­bre­it­et (geteilt) wurde.


    FPÖ ist mitdabei
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    Britis­che Medienquellen
    Dai­ly Mail
    Metro (U‑Bahn-Zeitung)
    Dai­ly Telegraph