Salzburg: Zweiter Neonazi-Schmierer in Haft

Nach der Ver­haf­tung eines 20-jähri­gen Neon­azis Ende Okto­ber hat der Salzburg­er Ver­fas­sungss­chutz einen zweit­en Verdächti­gen festgenom­men. Auch er wird beschuldigt, an den zahlre­ichen neon­azis­tis­chen Schmier­ereien und Attack­en auf die Syn­a­goge, linke Vere­inslokale und andere Ein­rich­tun­gen beteiligt gewe­sen zu sein. Gegen weit­ere Beitragstäter wird ermit­telt.

Die Fes­t­nahme des zweit­en Verdächti­gen (21) erfol­gte Tage vor der Demon­stra­tion der „Plat­tform gegen Rechts“, die am 29. Novem­ber stat­tfand. Auch bei dieser Demo, an der rund 600 Men­schen teil­nah­men, ist es nach Angaben der Plat­tform auf Face­book zu neon­azis­tis­chen Pro­voka­tio­nen gekommen.

Auch der zweite ver­haftete Neon­azi stammt aus der Stadt Salzburg und wird eben­falls der recht­sex­tremen Szene zuge­ord­net. Seine Fes­t­nahme erfol­gte nach ein­er Haus­durch­suchung, bei der Beweis­ma­te­r­i­al sichergestellt wurde. Nach den bish­eri­gen Ermit­tlungsergeb­nis­sen sind die bei­den Neon­azis teil­weise gemein­sam unter­wegs gewe­sen, um ihre Attack­en auszuführen.


„Nationale Sozial­is­ten Salzburg”
-

Bei der Ver­haf­tung des ersten Verdächti­gen wurde zunächst bekan­nt­gegeben, dass bei den Schmier­ereien zwei männliche (18/20) und zwei weib­liche Jugendliche(16/17) beteiligt waren bzw. „Schmiere“ ges­tanden hat­ten. Jet­zt, nach der Ver­haf­tung des zweit­en Verdächti­gen, hat die Polizei bekan­nt­gegeben, dass drei weit­ere Kom­plizen angezeigt wur­den. Bei­de Verdächtige sind übri­gens geständig: der erste hat 31 Schmier­ereien bei Stolper­steinen, 24 weit­ere Nazi-Schmier­ereien und 9 Attack­en auf Türschlöss­er zugegeben, der zweite war „zu bish­er mehr als 130 Fak­ten geständig“ (Salzburg­er Nachricht­en, 3.12.2013).

Der Salzburg­er Ver­fas­sungss­chutz geht nicht davon aus, dass eine organ­isierte Struk­tur hin­ter den Tat­en ste­ht: „Es gibt schon Ansprech­part­ner, welche frus­tri­erte und wütende junge Män­ner mit Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al ver­sor­gen. Aber eine organ­isierte Struk­tur, mit einem Ban­den­führer und Unter­führern, das haben wir in Salzburg nicht nach­weisen kön­nen“ (Salzburg­er Nachricht­en, 19.11.2013).

Ein­er dieser „Ansprech­part­ner“ dürfte in dem (ehe­ma­li­gen) Betreiber von „Odins Bar“, Andreas Z., zu find­en sein. „Odins Bar“ wurde mit­tler­weile geschlossen, aber Andreas Z., der mit­tler­weile schon etliche Nick­names für sein Face­book-Kon­to ver­braucht hat, ist nach wie vor aktiv und bestens mit der bayrischen („Freies Netz Süd“) und oberöster­re­ichis­chen Neon­azi-Szene („Objekt 21“) ver­net­zt. Auch die Kam­er­aden von der „Heimat­partei Öster­re­ich“, die die „Nationale Volkspartei“ beer­ben möchte, find­en sich in diesem Umfeld. Andreas Z. offen­bart seine Gesin­nung etwas ver­steckt mit einem Hitler-Tat­too, andere wie der FB-User „Nationale Sozial­is­ten Salzburg“ (20) — er hat sein FB-Kon­to schon vor län­ger­er Zeit gelöscht – sind da eindeutig.