Salzburg: Nazi-Songs in Odins BarLesezeit: 2 Minuten

Die gute Nach­richt zuerst: gegen den Betrei­ber von Odins Bar in Salz­burg wur­de Anzei­ge wegen des Ver­dachts der NS-Wie­­der­­be­­tä­­ti­­gung erstat­tet. Bei der Aus­wer­tung der bei einer Haus­durch­su­chung im Okto­ber gefun­de­nen Musik­samm­lung wur­den rund 200 ver­bo­te­ne Musik­ti­tel gefun­den Die weni­ger gute Nach­richt: Die Haken­kreuz­fah­ne, die die Ermitt­lun­gen ins Lau­fen gebracht hat­te, ist ver­schwun­den. Am 20. April, […]

31. Jan 2013

Am 20. April, für Neo­na­zis ein Datum, an dem sie beson­ders ein­schlä­gig aktiv wer­den, wur­de das Lokal eröff­net. Irgend­wann im Herbst erhielt die Poli­zei die Mit­tei­lung, dass in der Bar eine Haken­kreuz­fah­ne auf­ge­hängt sei. Schon zuvor, am 22. Sep­tem­ber 2012 ist es nach einer Schlä­ge­rei im Lokal zu einem Poli­zei­ein­satz gekom­men. Als die Poli­zei die Gäs­te kon­trol­lier­te, soll der Betrei­ber Andre­as Z. ali­as „Andy Pip­kin“ wäh­rend der Amts­hand­lung „Heil Hit­ler“ geru­fen haben.

Am 25.10. gab es dann die Haus­durch­su­chung, bei der ins­ge­samt 21.000 Musik­ti­tel sicher­ge­stellt wur­den. Eine Aus­wer­tung durch den Ver­fas­sungs­schutz hat mitt­ler­wei­le erge­ben, dass rund 200 davon dem NS-Lied­gut zuzu­ord­nen sind. Die Songs wur­den in der Bar auch gespielt. Was aber ist mit der Nazi-Fah­ne? Die APA, die jetzt die Anzei­ge durch den Ver­fas­sungs­schutz mel­de­te, hat­te in ihrer ers­ten Mel­dung noch berich­tet: „Die Haken­kreuz­fah­ne gab es, sie war aber nicht im öffent­li­chen Raum ange­bracht“, so ein Spre­cher der Poli­zei. Die Poli­zei kor­ri­gier­te die­se Mel­dung spä­ter dahin­ge­hend, dass sich der ursprüng­li­che Ver­dacht auf eine Haken­kreuz­fah­ne nicht bestä­tigt habe: „Laut Ermitt­lungs­akt sei kei­ne Fah­ne gefun­den wor­den, so ein Spre­cher der Polizei.”

Nun ja, viel­leicht taucht sie noch anders­wo auf? Unter den Freun­den der Bar gäbe es sicher etli­che, die sich sowas ger­ne an die Wand nageln. Die Bar ist in der kur­zen Zeit ihres Bestehens ein Anlauf­punkt für die rechts­extre­me bzw. neo­na­zis­ti­sche Sze­ne Salz­burgs, Bay­erns und Ober­ös­ter­reichs gewor­den: qua­si eine Art „Objekt 21“ im städ­ti­schen Bereich. Auch Kon­tak­te zu den Neo­na­zis von „Objekt 21“ las­sen sich dokumentieren.

APA/derstandard.at — Wie­der­be­tä­ti­gung: Ille­ga­le Musik­ti­tel sichergestellt

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