Am 20. April, für Neonazis ein Datum, an dem sie besonders einschlägig aktiv werden, wurde das Lokal eröffnet. Irgendwann im Herbst erhielt die Polizei die Mitteilung, dass in der Bar eine Hakenkreuzfahne aufgehängt sei. Schon zuvor, am 22. September 2012 ist es nach einer Schlägerei im Lokal zu einem Polizeieinsatz gekommen. Als die Polizei die Gäste kontrollierte, soll der Betreiber Andreas Z. alias „Andy Pipkin“ während der Amtshandlung „Heil Hitler“ gerufen haben.
Am 25.10. gab es dann die Hausdurchsuchung, bei der insgesamt 21.000 Musiktitel sichergestellt wurden. Eine Auswertung durch den Verfassungsschutz hat mittlerweile ergeben, dass rund 200 davon dem NS-Liedgut zuzuordnen sind. Die Songs wurden in der Bar auch gespielt. Was aber ist mit der Nazi-Fahne? Die APA, die jetzt die Anzeige durch den Verfassungsschutz meldete, hatte in ihrer ersten Meldung noch berichtet: „Die Hakenkreuzfahne gab es, sie war aber nicht im öffentlichen Raum angebracht“, so ein Sprecher der Polizei. Die Polizei korrigierte diese Meldung später dahingehend, dass sich der ursprüngliche Verdacht auf eine Hakenkreuzfahne nicht bestätigt habe: „Laut Ermittlungsakt sei keine Fahne gefunden worden, so ein Sprecher der Polizei.”
Nun ja, vielleicht taucht sie noch anderswo auf? Unter den Freunden der Bar gäbe es sicher etliche, die sich sowas gerne an die Wand nageln. Die Bar ist in der kurzen Zeit ihres Bestehens ein Anlaufpunkt für die rechtsextreme bzw. neonazistische Szene Salzburgs, Bayerns und Oberösterreichs geworden: quasi eine Art „Objekt 21“ im städtischen Bereich. Auch Kontakte zu den Neonazis von „Objekt 21“ lassen sich dokumentieren.
⇒ APA/derstandard.at — Wiederbetätigung: Illegale Musiktitel sichergestellt