Bei den Treffen im Bezirk Bruck ging es festlich zu: Die Gäste wurden mit Füherstandarte, Hakenkreuzfahne und einschlägigen Liedern empfangen. Ein Brüderpaar hatte im elterlichen Schuppen in Prellenkirchen ein Nazi-Nest, von „heute“ „Führerbunker“ genannt, eingerichtet. Jetzt standen deshalb fünf Angeklagte vor dem Schwurgericht in Korneuburg.
Was die fünf in ihrem Nazi-Nest neben dem Brüllen von Nazi-Parolen, den einschlägigen Armbewegungen und der „Präsentation von NS-Devotionalien“ (NÖN,29.1.2013) sonst noch gemacht haben, geht aus der spärlichen Berichterstattung zu dem Prozess nicht hervor. Jedenfalls sind ihre Treffen am 6. und 21. März 2012 gut dokumentiert – die haben sieauf Videos mit Tonspur festgehalten und der Staatsanwaltschaft damit Beweismaterial geliefert. Ob an den Treffen im Nazi-Schuppen über die fünf Angeklagten hinaus noch weitere Personen teilgenommen haben, bleibt ebenfalls unklar.
Die fünf Angeklagten, das Brüderpaar aus Prellenkirchen (19 und 21), ein Gemeindebediensteter aus Himberg (27), ein Burgenländer (21) aus Oberpullendorf und ein Oberösterreicher (32) standen jedenfalls 30.1. vor dem Schwurgericht in Korneuburg wegen NS-Wiederbetätigung. Bei einer Hausdurchsuchung hatte die Polizei auch noch verbotene Waffen (Schlagringe, Dolche, Stahlruten), rechtsextreme Literatur und Nazi-Songs gefunden.
Die Urteile gegen die geständigen Angeklagten (drei bis sechs Monate bedingte Haft für vier Angeklagte und ein Jahr bedingt für einen, so „heute”, „Problemburschen” sind noch nicht rechtskräftig.
Quellen: NÖN, 29.1.2013, heute (NÖ), 31.1.2013