„Stoppt die Rechten“ bietet das größte kostenlos zugängliche Online-Archiv Österreichs zum Thema „Rechtsextremismus“.

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Wien: Nazi-Schmiereien neben „Tel Aviv” am Donaukanal

Seit eini­gen Tagen sind Haken­kreuz­schmie­re­rei­en am Schüt­zen­haus von Otto Wag­ner am Leo­pold­städ­ter Donau­ka­nal zu sehen. Das Schüt­zen­haus befin­det sich in unmit­tel­ba­rer Nähe des „Tel Aviv-Stran­des”. ( Kurier, Die Jüdische)

Hartberg (Steiermark): Nazi-Propaganda auf Wahlplakaten

Pla­kat­stän­der von SPÖ, ÖVP und Grü­nen wur­den von Unbe­kann­ten mit der Auf­for­de­rung beklebt, der „natio­na­len Alter­na­ti­ve“ (gemeint war die FPÖ) die Stim­me zu geben. Unter­halb fan­den sich Web-Adres­sen von Neo­na­zi-Sei­ten. Der FPÖ-Stadt­chef distan­zier­te sich von der Akti­on: „Die FP hat damit nichts zu tun.” Für Par­tei­mit­glie­der als Täter wür­de er den Aus­schluss bean­tra­gen. Ob es zu Anzei­gen gekom­men ist, ging aus dem Bericht nicht her­vor. (Klei­ne Zei­tung, 4.6.09)

Linz: Nazispruch im Kindergarten

Nach einer Neo­na­zi-Schmie­re­rei auf der Tür eines Lin­zer Kin­der­gar­tens hat die grü­ne Klub­ob­frau Ger­da Len­ger Anzei­ge wegen Wie­der­be­tä­ti­gung erstat­tet. „Was fürn Vater der Jud, ist für uns die Mos­lem­brut“, ist zu lesen. Das Lan­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz und Ter­ro­ris­mus­be­kämp­fung hat die Ermitt­lun­gen auf­ge­nom­men. (Salz­bur­ger Nach­rich­ten, 3.6.09)

Pachfurth (NÖ): Raubmord mit 2 Toten und einer Schwerverletzten

Das Gast­wirts­ehe­paar Chris­toph und Moni­ka T. wur­de bei einem Über­fall auf ihr Heu­ri­gen­lo­kal kalt­blü­tig erschos­sen, ihre 21-jäh­ri­ge Toch­ter, die zu Hil­fe eilen woll­te, schwer ver­letzt. Die Beu­te betrug ca. 1.500 Euro. Der bru­ta­le Mord ging als „Heu­ri­gen­mord“ in die Medi­en ein und wur­de im Novem­ber 09 vor Gericht ver­han­delt. Vor Gericht stand Cve­tan R., der in einem bul­ga­ri­schen Ort Chef der rechts­extre­men Par­tei „Ata­ka“ ist.

➡️ „Ataka“-Funktionär als Heu­ri­gen­mör­der verurteilt

Grünau (OÖ) : Nazi ‑Konzert für Neonazi-Geburtstagskind

In Ober­ös­ter­reich sorg­ten am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de schon wie­der Neo­na­zis für Auf­re­gung. In Grün­au im Alm­tal fand ein als Geburts­tags­fei­er getarn­tes Kon­zert einer Nazi-Band aus der BRD statt. An die 100 Neo­na­zis hat­ten sich in einem Gast­haus ver­sam­melt, Nazi-Paro­len und Nazi-Lie­der gegrölt. Als die Poli­zei ein­traf, waren die meis­ten Teil­neh­men­den schon geflüch­tet. Die Anwe­sen­den waren so betrun­ken, dass sie nicht mehr befragt wer­den konn­ten. Das „Geburts­tags­kind“ war jeden­falls ein bekann­ter und bereits ein­schlä­gig ver­ur­teil­ter Neo­na­zi, der sich offen­sicht­lich weni­ge Tage vor sei­nem nächs­ten Pro­zess noch ein­mal wie­der betä­ti­gen woll­te. ( Stan­dard, ORF)

Salzburg: Neonazi als Türsteher in der Disco

In der Salz­bur­ger Dis­ko „Cave Club“ sind vor allem bei einer bestimm­ten Ver­an­stal­tungs­rei­he immer wie­der ein­schlä­gig Uni­for­mier­te auf­ge­taucht. Auf einem Screen­shot der Web­site des Clubs ist ein 25-jäh­ri­ger Öster­rei­cher in SS-Uni­form zu sehen, der in Deutsch­land schon wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung ver­ur­teilt wor­den war. Der merk­wür­di­ge Gast soll in der Dis­co mehr­mals auch als Tür­ste­her gear­bei­tet haben. Das LVT ermit­telt. (Kro­ne, SN)

Graz: Hitlergruß bei Strache –Kundgebung

Bei einer Kund­ge­bung der FPÖ haben Teil­neh­men­de den rech­ten Arm zum Hit­ler­gruß erho­ben, was auch auf Vide­os und Fotos fest­ge­hal­ten wur­de. Wie aus der Benat­wor­tung einer par­la­men­ta­ri­schen Anfra­ge her­vor­geht, wur­den zwei Ver­däch­ti­ge aus­ge­forscht und nach dem NS-Ver­bots­ge­setz ange­zeigt. Der stei­ri­sche FPÖ-Obmann erklär­te, dass die jun­gen Män­ner – einer davon soll ein RFJ-Shirt getra­gen haben – kei­ne Par­tei­mit­glie­der sei­en. Im August 2009 teil­te die Staats­an­walt­schaft Graz mit, dass das Ver­fah­ren ein­ge­stellt wor­den sei, da „kein straf­ba­res Ver­hal­ten“ fest­ge­stellt wer­den konn­te. (Klei­ne Zei­tung, 7.8., 13.8.09)

Wien: Neonazis machen mobil Aktion gegen Moschee

Die Bür­ger­initia­ti­ve „Damm­stra­ße“ (deren Web­sei­te „moschee-ade“ heißt) rief am 14. Mai 2009 dazu auf, gegen ein Kul­tur­zen­trum in der Damm­stra­ße zu demons­trie­ren. 700 Men­schen folg­ten den Auf­ruf zur Demons­tra­ti­on, an der auch Heinz Chris­ti­an Stra­che und der wegen Ver­harm­lo­sung des Holo­caust ver­ur­teil­te, John Gude­nus teilnahmen.

In einer Rede sag­te die offi­zi­el­le Orga­ni­sa­to­rin des Marschs, Han­ne­lo­re Schus­ter: „Wenn sie uns dau­ernd ‚Neo­na­zis’ nen­nen, wird das jetzt zum Ehren­ti­tel.“ (Quel­le: derstandard.at)

Ebensee: Hitlergruß und Schüsse im KZ

Eine Neo­na­zi-Pro­vo­ka­ti­on, bei der es sogar zu einem tät­li­chen Angriff kam: Vier jun­ge Män­ner mit Sturm­hau­ben, Soft Guns und Plas­tik­ge­weh­ren, die am ver­gan­ge­nen Sams­tag die Gedenk­fei­er im ehe­ma­li­gen Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Eben­see durch Hit­ler­gruß und Sieg-Heil-Rufe gestört haben, sol­len eine fran­zö­si­sche Besu­cher­grup­pe mit Gum­mi­ge­scho­ßen beschos­sen haben. (Die Pres­se, 12.5.09). Die Jugend­li­chen (mitt­ler­wei­le fünf) haben auch eine ita­lie­ni­sche Besu­cher­grup­pe atta­ckiert. Unklar ist, ob dabei auch Stei­ne gewor­fen wur­den. (Kro­ne, 14.5.09)

Wiener Neustadt (NÖ): Neonazis aktiv

In der Nacht vom 7. auf den 8. Mai zogen rech­te Akti­vis­ten durch die Wie­ner Neu­städ­ter Innen­stadt und plat­zier­ten – vor allem vor Schu­len – Kreu­ze mit rechts­ra­di­ka­len Bot­schaf­ten. Außer­dem wet­ter­ten die „Frei­en Akti­vis­ten Wie­ner Neu­stadt“ auch auf Flug­blät­tern gegen Aus­län­der, Kapi­ta­lis­mus und Demo­kra­tie. Die Poli­zei ermit­telt. (meinbezirk.at)

Lienz (Osttirol) : Anzeige wegen Wiederbetätigung

Ein Flug­blatt tauch­te ges­tern in Ost­ti­rol auf Stra­ßen und an Bäu­men auf. „8. Mai 2009 — 64 Jahre…Fremdherrschaft” (mit drei Flie­ger­bom­ben ver­ziert) stand da geschrie­ben, und als Impres­sum war eine Neo­na­zi-Home­page ange­führt. Die Lien­zer Vize­bür­ger­meis­te­rin Bla­nik for­der­te eine Anzei­ge wegen Wie­der­be­tä­ti­gung. (Quel­le: Klei­ne Zeitung) 

Leoben (Steiermark): 6 Schuldsprüche in Neonazi –Prozess

Vier Män­ner und zwei Frau­en (18 bis 26) aus Leo­ben stan­den vor dem Schwur­ge­richt Leo­ben und wur­den wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung ver­ur­teilt. Der Haupt­an­ge­klag­te, ein 26-Jäh­ri­ger, erhielt 7 Jah­re unbe­ding­te Haft wegen mehr­fa­cher Wie­der­be­tä­ti­gung, schwe­rer Kör­per­ver­let­zung (in fünf Fäl­len) und gefähr­li­cher Dro­hung. Er hat­te meh­re­re Per­so­nen teil­wei­se schwer ver­letzt, eine Migran­tin zu Boden geschla­gen und ins Gesicht getre­ten, einen ande­ren eben­falls schwer ver­letzt. Einer sei­ner Gefolgs­leu­te, der gera­de in Haft ist, erhielt wei­te­re 2 Jah­re unbe­dingt wegen mehr­fa­cher Wie­der­be­tä­ti­gung. Vier wei­te­re Ange­klag­te kamen mit beding­ten Stra­fen zwi­schen vier und zwölf Mona­ten davon.

Wien: Holocaust-Leugner Honsik zu 5 Jahren Haft verurteilt

Der im Jahr 1992 anläss­lich einer Ver­ur­tei­lung wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung nach Spa­ni­en geflo­he­ne Ger­hard Hon­sik, der 2007 an Öster­reich aus­ge­lie­fert wur­de, ist von einem Schwur­se­nat des Wie­ner Lan­des­ge­richts zu fünf Jah­ren Haft wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung ver­ur­teilt wor­den. Hon­sik, der von der Nazi-Sze­ne als „Frei­heits­dich­ter“ ver­ehrt wird, woll­te vor Gericht auch den Beweis erbrin­gen, dass Öster­reich 1945 nicht befreit wor­den sei. Der Ver­tei­di­ger von Hon­sik, der 86-jäh­ri­ge Her­bert Schal­ler, fiel bei sei­ner Rede ein­mal mehr dadurch auf, dass er auf „fei­ne und anstän­di­ge Aus­län­der“ hin­wies, die als ers­te die Exis­tenz von Gas­kam­mern bezwei­felt hät­ten. Der Rich­ter ließ die Äus­se­run­gen Schal­lers pro­to­kol­lie­ren. Ob die Staats­an­walt­schaft ein Ver­fah­ren gegen Schal­ler wegen des Ver­bots­ge­set­zes ein­lei­tet, ist offen. (News)