Am 11. Juni um 0h15 wurden Fahrgäste der Wiener Linien in der Stadion Donauinsel (U1, Richtung Zentrum) von vier an ihrer Kleidung erkennbaren Neonazis (drei Männer, eine Frau) angepöbelt und attackiert. (Quelle: Die Jüdische)
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Wien: Nazi-Schmiereien neben „Tel Aviv” am Donaukanal
Seit einigen Tagen sind Hakenkreuzschmierereien am Schützenhaus von Otto Wagner am Leopoldstädter Donaukanal zu sehen. Das Schützenhaus befindet sich in unmittelbarer Nähe des „Tel Aviv-Strandes”. ( Kurier, Die Jüdische)
Hartberg (Steiermark): Nazi-Propaganda auf Wahlplakaten
Plakatständer von SPÖ, ÖVP und Grünen wurden von Unbekannten mit der Aufforderung beklebt, der „nationalen Alternative“ (gemeint war die FPÖ) die Stimme zu geben. Unterhalb fanden sich Web-Adressen von Neonazi-Seiten. Der FPÖ-Stadtchef distanzierte sich von der Aktion: „Die FP hat damit nichts zu tun.” Für Parteimitglieder als Täter würde er den Ausschluss beantragen. Ob es zu Anzeigen gekommen ist, ging aus dem Bericht nicht hervor. (Kleine Zeitung, 4.6.09)
Linz: Nazispruch im Kindergarten
Nach einer Neonazi-Schmiererei auf der Tür eines Linzer Kindergartens hat die grüne Klubobfrau Gerda Lenger Anzeige wegen Wiederbetätigung erstattet. „Was fürn Vater der Jud, ist für uns die Moslembrut“, ist zu lesen. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung hat die Ermittlungen aufgenommen. (Salzburger Nachrichten, 3.6.09)
Vöcklamarkt (OÖ) : NS-Gedenkstein unter Alkoholeinfluß zerstört
Die Schändung des Euthanasie-Mahnmales in Vöcklamarkt ist geklärt. Die Polizei hat drei Jugendliche (17) ausgeforscht, die den Vandalenakt in der Nacht zum 23. Mai verübt haben sollen. ( Heute)
Pachfurth (NÖ): Raubmord mit 2 Toten und einer Schwerverletzten
Das Gastwirtsehepaar Christoph und Monika T. wurde bei einem Überfall auf ihr Heurigenlokal kaltblütig erschossen, ihre 21-jährige Tochter, die zu Hilfe eilen wollte, schwer verletzt. Die Beute betrug ca. 1.500 Euro. Der brutale Mord ging als „Heurigenmord“ in die Medien ein und wurde im November 09 vor Gericht verhandelt. Vor Gericht stand Cvetan R., der in einem bulgarischen Ort Chef der rechtsextremen Partei „Ataka“ ist.
Grünau (OÖ) : Nazi ‑Konzert für Neonazi-Geburtstagskind
In Oberösterreich sorgten am vergangenen Wochenende schon wieder Neonazis für Aufregung. In Grünau im Almtal fand ein als Geburtstagsfeier getarntes Konzert einer Nazi-Band aus der BRD statt. An die 100 Neonazis hatten sich in einem Gasthaus versammelt, Nazi-Parolen und Nazi-Lieder gegrölt. Als die Polizei eintraf, waren die meisten Teilnehmenden schon geflüchtet. Die Anwesenden waren so betrunken, dass sie nicht mehr befragt werden konnten. Das „Geburtstagskind“ war jedenfalls ein bekannter und bereits einschlägig verurteilter Neonazi, der sich offensichtlich wenige Tage vor seinem nächsten Prozess noch einmal wieder betätigen wollte. ( Standard, ORF)
Salzburg: Neonazi als Türsteher in der Disco
In der Salzburger Disko „Cave Club“ sind vor allem bei einer bestimmten Veranstaltungsreihe immer wieder einschlägig Uniformierte aufgetaucht. Auf einem Screenshot der Website des Clubs ist ein 25-jähriger Österreicher in SS-Uniform zu sehen, der in Deutschland schon wegen NS-Wiederbetätigung verurteilt worden war. Der merkwürdige Gast soll in der Disco mehrmals auch als Türsteher gearbeitet haben. Das LVT ermittelt. (Krone, SN)
Graz: Hitlergruß bei Strache –Kundgebung
Bei einer Kundgebung der FPÖ haben Teilnehmende den rechten Arm zum Hitlergruß erhoben, was auch auf Videos und Fotos festgehalten wurde. Wie aus der Benatwortung einer parlamentarischen Anfrage hervorgeht, wurden zwei Verdächtige ausgeforscht und nach dem NS-Verbotsgesetz angezeigt. Der steirische FPÖ-Obmann erklärte, dass die jungen Männer – einer davon soll ein RFJ-Shirt getragen haben – keine Parteimitglieder seien. Im August 2009 teilte die Staatsanwaltschaft Graz mit, dass das Verfahren eingestellt worden sei, da „kein strafbares Verhalten“ festgestellt werden konnte. (Kleine Zeitung, 7.8., 13.8.09)
Wien: Neonazis machen mobil Aktion gegen Moschee
Die Bürgerinitiative „Dammstraße“ (deren Webseite „moschee-ade“ heißt) rief am 14. Mai 2009 dazu auf, gegen ein Kulturzentrum in der Dammstraße zu demonstrieren. 700 Menschen folgten den Aufruf zur Demonstration, an der auch Heinz Christian Strache und der wegen Verharmlosung des Holocaust verurteilte, John Gudenus teilnahmen.
In einer Rede sagte die offizielle Organisatorin des Marschs, Hannelore Schuster: „Wenn sie uns dauernd ‚Neonazis’ nennen, wird das jetzt zum Ehrentitel.“ (Quelle: derstandard.at)
Ebensee: Hitlergruß und Schüsse im KZ
Eine Neonazi-Provokation, bei der es sogar zu einem tätlichen Angriff kam: Vier junge Männer mit Sturmhauben, Soft Guns und Plastikgewehren, die am vergangenen Samstag die Gedenkfeier im ehemaligen Konzentrationslager Ebensee durch Hitlergruß und Sieg-Heil-Rufe gestört haben, sollen eine französische Besuchergruppe mit Gummigeschoßen beschossen haben. (Die Presse, 12.5.09). Die Jugendlichen (mittlerweile fünf) haben auch eine italienische Besuchergruppe attackiert. Unklar ist, ob dabei auch Steine geworfen wurden. (Krone, 14.5.09)
Wiener Neustadt (NÖ): Neonazis aktiv
In der Nacht vom 7. auf den 8. Mai zogen rechte Aktivisten durch die Wiener Neustädter Innenstadt und platzierten – vor allem vor Schulen – Kreuze mit rechtsradikalen Botschaften. Außerdem wetterten die „Freien Aktivisten Wiener Neustadt“ auch auf Flugblättern gegen Ausländer, Kapitalismus und Demokratie. Die Polizei ermittelt. (meinbezirk.at)
Lienz (Osttirol) : Anzeige wegen Wiederbetätigung
Ein Flugblatt tauchte gestern in Osttirol auf Straßen und an Bäumen auf. „8. Mai 2009 — 64 Jahre…Fremdherrschaft” (mit drei Fliegerbomben verziert) stand da geschrieben, und als Impressum war eine Neonazi-Homepage angeführt. Die Lienzer Vizebürgermeisterin Blanik forderte eine Anzeige wegen Wiederbetätigung. (Quelle: Kleine Zeitung)
Leoben (Steiermark): 6 Schuldsprüche in Neonazi –Prozess
Vier Männer und zwei Frauen (18 bis 26) aus Leoben standen vor dem Schwurgericht Leoben und wurden wegen NS-Wiederbetätigung verurteilt. Der Hauptangeklagte, ein 26-Jähriger, erhielt 7 Jahre unbedingte Haft wegen mehrfacher Wiederbetätigung, schwerer Körperverletzung (in fünf Fällen) und gefährlicher Drohung. Er hatte mehrere Personen teilweise schwer verletzt, eine Migrantin zu Boden geschlagen und ins Gesicht getreten, einen anderen ebenfalls schwer verletzt. Einer seiner Gefolgsleute, der gerade in Haft ist, erhielt weitere 2 Jahre unbedingt wegen mehrfacher Wiederbetätigung. Vier weitere Angeklagte kamen mit bedingten Strafen zwischen vier und zwölf Monaten davon.
Wien: Holocaust-Leugner Honsik zu 5 Jahren Haft verurteilt
Der im Jahr 1992 anlässlich einer Verurteilung wegen NS-Wiederbetätigung nach Spanien geflohene Gerhard Honsik, der 2007 an Österreich ausgeliefert wurde, ist von einem Schwursenat des Wiener Landesgerichts zu fünf Jahren Haft wegen NS-Wiederbetätigung verurteilt worden. Honsik, der von der Nazi-Szene als „Freiheitsdichter“ verehrt wird, wollte vor Gericht auch den Beweis erbringen, dass Österreich 1945 nicht befreit worden sei. Der Verteidiger von Honsik, der 86-jährige Herbert Schaller, fiel bei seiner Rede einmal mehr dadurch auf, dass er auf „feine und anständige Ausländer“ hinwies, die als erste die Existenz von Gaskammern bezweifelt hätten. Der Richter ließ die Äusserungen Schallers protokollieren. Ob die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen Schaller wegen des Verbotsgesetzes einleitet, ist offen. (News)