Platz 20: Stefan Tüchler
Platz 23: Reinhard Wansch
Platz 36: Jan Staudigl
Platz 37: Leo Gabriel Kohlbauer
Platz 49: Bernd Saurer
Platz 60: Gregor Amhof
Platz 74: Robert Podany
Platz 88: Hubert Erhart
Platz 20: Stefan Tüchler
Beschäftigt bei den Wiener Linien; Arbeiterkammerrat Freiheitliche Arbeitnehmer in Wien
2017 postet Andreas P. eines der Eiernockerl-Postings zu Hitlers Geburtstag am 20.4.: „Gerade leckere Eiernockerl mit grünen (sic!) Salat gegessen“ und erhält dafür ein Like von Stefan Tüchler.
Platz 23: Reinhard Wansch
Burschenschafter, Mitarbeiter FPÖ Wien (EDV/IT)
Für den 27. Juni 2020 lud die deutlich rechtsextreme Burschenschaft Olympia „deutsche Frauen“ und „deutsche Männer“ mit einem Wehrmachtsbild zur Junibowle. Einer der eingeladenen „deutschen“ Männer war Reinhard Wansch, der bei der Burschenschaft Olympia aktiv ist.
Platz 36: Jan Staudigl
Freiheitliche Jugend und Identitärer
Staudigl war oder ist Obmann des RFJ Landstraße und laut einem rechtsextremen Magazin im Vorstand des RFJ Wien. Er tritt regelmäßig bei identitären Veranstaltungen/Demos auf.
Am 28.4.23 fand in den Räumlichkeiten der Freiheitlichen Jugend eine vom Presseservice Wien dokumentierte Feier mit dem Retro-Chauvi-Motto „Straight Kings statt Drag Queens“ statt, an der neben Mitgliedern der neonazistischen „Tanzbrigade“ auch Staudigl teilnahm.
Am 29. Juli 2023 trat Staudigl in Wien bei einer rechtsextremen Demo, an der auch etliche verurteilte Neonazis teilnahmen, als identitärer Bannerträger auf. Im Skandalvideo der Freiheitlichen Jugend von letztem Sommer spielte Staudigl eine prominente Rolle: In einer Großeinstellung ist er neben anderen als Schwarzhemdler zu sehen.
Am 14.3.24 bei der FPÖ-Veranstaltung in Favoriten war Staudigl einer jener, die den Puls24-Kameramann physisch angegangen sind, was in einem Video des Presseservice Wien deutlich zu sehen ist.
Platz 37: Leo Gabriel Kohlbauer
Bezirksparteiobmann FPÖ Mariahilf
Kohlbauer war zwischen 2017 und 2020 Landtagsabgeordneter der FPÖ Wien und ist derzeit im Rathausklub der Wiener FPÖ beschäftigt.
2018 verdächtigen er und der damalige Klubobmann der FPÖ, Johann Gudenus, einen Lehrling, der als Asylwerber aus Syrien nach Österreich gekommen war, ein Sympathisant der Terrormiliz Hisbollah gewesen zu sein und zeigen ihn beim Verfassungsschutz an. Der plumpe Kriminalisierungsversuch misslang zwar, hatte aber einen pikanten Hintergrund. Eigentlich sollte damit dem Präsidentschaftskandidaten Alexander Van der Bellen ans Zeug geflickt werden, weil der gemeinsam mit dem damaligen oberösterreichischen Integrationslandesrat Anschober den Betrieb des Lehrlings besucht und den Lehrling als gelungenes Beispiel für Integration gelobt hat.
Kohlbauer ist schon seit Jahren ein großer Fan des rechtsautoritären ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und seiner Politik. Als 2022 die EU-Kommission Ungarn wegen dessen Gesetz gegen Homosexualität verklagt, schafft es Kohlbauer, Gesetze gegen Homosexualität mit Gesetzen für Kinderschutz zu verbinden und die Position der Kommission als Schande zu bezeichnen.
Kohlbauer hatte auch in früheren Jahren keine Berührungsängste mit außerparlamentarischen Rechtsextremen wie den Identitären oder auch mit dem Chef der deutschen Neonazis von der NPD, Frank Franz, den er gerne bei Witzen (etwa über „Zecken“) likte, der aber auch ihn likte.
Kohlbauer ist auch ein erklärter Rassist.
Platz 49: Bernd Saurer
Klubjurist im Rathausklub FPÖ Wien
Saurer ist Kassier im Freiheitlichen Bildungsinstitut Osttirol, das die Goldbarren-Pension „Enzian“ in St. Jakob betrieben hat. Von 2018 bis 2021 sollen laut Rechnungshof vom Bundeskanzleramt Millionen an Akademie-Förderungen nicht an das FBI im Bund, sondern an das FBI Osttirol überwiesen worden sein. Eine Klärung der Angelegenheit steht aus.
Saurer war zwischen 2016 und 2018 nichtamtsführender Stadtschulratsvizepräsident. Bei seinem Amtsantritt versprachen Strache und Gudenus, dass Saurer „das Amt mit Leben füllen“ werde. Danach war von Saurer nichts mehr zu hören.
Platz 60: Gregor Amhof
Referent in der Freiheitlichen Akademie Wien, Bezirksrat in Wien-Alsergrund
„profil“ (30.9.10) schrieb über Amhof:
Ein Schuss Antisemitismus ist offenbar auch kein Schaden. Gregor Amhof etwa hatte sich mit Aussagen „gegen privilegierte NS-Opfer, deren am Judenplatz gedacht wird, während man Kriegstoten und Toten an der Heimatfront öffentliche Aufmerksamkeit verweigert“, hervorgetan. Strache hatte damals von einer „unglücklichen Formulierung“ gesprochen.
Hans Henning Scharsach schreibt in seinem Buch „Strache. Im braunen Sumpf“ (S. 249) über Gregor Amhof:
In einer Kolumne zum ‚Gedenkjahr‘ in der Bezirkszeitung setzt er Kriegstote mit NS-Opfern gleich. Diese werden von ihm in dreister Geschichtsfälschung mit 80.000 statt der historisch verbürgten sechs Millionen beziffert und nicht als Ermordete, sondern als „in der Kriegszeit als Lager- oder Justizopfer“ Umgekommene bezeichnet.
Platz 74: Robert Podany
Am 15.11.22 fand ein Wiederbetätigungsprozess gegen den Neonazi Peter J.S. statt, der zu 24 Monaten bedingt verurteilt wurde. Im Prozess kam zur Sprache, dass er vom Neonazi-Häuptling Küssel eine Mail mit Einladung zu einem „Heldengedenken“ mit Vortrag eines alten SS-Mannes erhalten und diese an Robert Podany weitergeschickt habe.
Am 9.11.19 war Podany „teilweise vermummt“ beim alljährlichen Aufmarsch von Rechtsextremen und Neonazis am Grab des Nazi-Fliegers Walter Nowotny. Er hat zumindest auch 2017 und 2018 an dem Neonazi-Aufmarsch teilgenommen.
„FPÖ Fails“ dokumentierte 2018 ein Posting von Podany, in dem er – wie andere aus der FPÖ – ein Foto aus der Netflix-Serie „Dogs of Berlin“, das eine Konfrontation zwischen einem Polizisten und einem Mann mit dunklerem Teint simuliert, für bare Münze nahm und zu dem hetzerischen Kommentar „Die Zukunft wird sein das Polizei und Bundeswehr unterwandert wird und sich dann gegen uns stellt…” antwortete: „mei red“.
Die Watchdog-Gruppe „Heimat ohne Hass“ recherchierte 2015 intensiv zu Robert Podany, der damals Bezirksrat der FPÖ in Wien-Donaustadt war und widmete ihm einen ausführlichen Beitrag. Podany bekundete etwa damals schon aktives Interesse an die Identitären und kündigt Teilnahme an deren Demo (6.6.15) an. Dokumentiert wurden auch intensive Kontakte zur deutschen Neonazi-Gruppe „Die Rechte Dortmund“.
Als 2015 ein Solidaritätskonzert für Geflüchtete mit den Toten Hosen, Seiler & Speer, Soap & Skin usw. stattfand, kommentierte das ein altbekannter Rechtsextremer auf Facebook mit „Schande“ und erhielt dafür ein einziges Like: von Robert Podany.
Podany fungierte als Platzsprecher des FC Hellas Kagran in der Zeit, als Martin Graf und andere den Verein auf Rechts trimmten.
Platz 88: Hubert Erhart
FPÖ-Parlamentsklub, Burschenschafter
Erhart war Mitglied der neonazistischen VAPO (Volkstreue Außerparlamentarische Opposition) des Gottfried Küssel, die in den 1990er-Jahren zerschlagen wurde. Erhart ist Mitglied der deutlich rechtsextremen Burschenschaft Teutonia, die damals einige VAPO-Aktivisten stellte. In einem Gespräch mit der APA 2017 distanzierte er sich von seinen damaligen Aktivitäten: „Das ist 30 Jahre her” – und seitdem würden ‚keine Kontakte‘ mehr mit dieser Szene bestehen.“ (APA zit. nach derstandard.at, 21.12.17)
Ganz so ist das allerdings nicht. Seine Firma „Strahlwerk“, mit der er noch immer aktiv ist, inserierte 2015 in der rechtsextremen Zeitschrift „Info-Direkt“ ganzseitig. Auf Facebook blitzt immer wieder eine ewiggestrige Haltung durch: als er etwa am 24. Dezember 2016 mit einem Wehrmachtssujet „Frohe Weihnachten“ wünschte. Distanz sieht anders aus!
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