Den Februar können wir uns weitgehend erklären. Wir haben darüber informiert, dass Strache sein plumpes Hetzbeispiel mit dem Vergleich der Einkünfte einer Asylwerberfamilie kontra Facharbeiterfamilie von der braunen AfP übernommen hat, wir haben das Beispiel dann korrekt gerechnet und wir haben auch dann noch nachgerechnet, als Strache seine braune Milchmädchenrechnung gegen ein anderes Beispiel aus Wien ausgetauscht hat. Wieder mit falschen Zahlen!
Was lässt sich daraus lernen?
Es macht Sinn, mit Fakten der Hetze zu kontern – keine Frage! Es war auch beeindruckend, dass viele, viele PosterInnen auf Straches Facebook-Account der Hetze gekontert haben.
Richtigstellungen, die sich nur auf die skandalös niedrigen Einkünfte (Grundversorgung) einer Asylwerberfamilie beziehen und die ebenfalls sehr niedrigen Einkünfte der fiktiven österreichischen Facharbeiterfamilie außer Acht bzw. „rechts“ liegen lassen, halten wir für problematisch. Die rechten Ängste finden genau darin ihr Nährsubstrat.
Ernüchternd ist andererseits, dass die Hetzbeispiele von Strache, im besonderen das braune AFP-Beispiel, das einfach nur Hetze bzw. erlogen ist, nach wie vor im Netz kursieren. Mit seinen falschen Rechnungen hat Strache den Erregungsfaktor beträchtlich gesteigert. Völlig unabhängig von der Faktenlage wollen die Strache-Fans einfach glauben, dass es so sein könnte und daher tatsächlich so ist. Strache braucht sich nicht einmal entschuldigen, seine Fans fressen ihm jedes Krümel aus der Hand und bedanken sich dafür, selbst wenn es Gift ist.
Auch ein Teil unserer LeserInnenschaft
Ähnlich funktioniert es mit den Mail-Botschaften, die seit Jahren kursieren. Egal, ob es die „besorgte Lehrerin aus Oberösterreich“ ist, die sich gegen das angebliche „Grüß Gott“-Verbot empört oder der „besorgte Bürger“, der dagegen wettert, dass sich die „Ausländer“ in Österreich einfach niederlassen und fette Pensionen kassieren können: diese Botschaften werden ohne Skrupel viral verbreitet und finden nach dem Schneeball-Prinzip immer wieder Adressaten, die in voller Absicht oder Ahnungslosigkeit bzw. Empörung darüber, dass es ja möglich wäre, dass es so sein könnte, weil man ja die Mail von Bekannten erhalten hat, weitere Bekannte damit zumüllen und den Virus multiplizieren.
Wir haben auch besorgte Zuschriften erhalten, in denen wir gebeten werden, nicht nur auf Fakten und rationale Argumente zu setzen, sondern neue Strategien gegen die simplen Kommunikationsmuster der Rechten zu überlegen. Dem können wir viel abgewinnen, nur fühlen wir uns damit auch überfordert. Wir betreiben eine ziemlich einfach gestrickte Webseite, ein Informationsmedium, das zwar schon einige Erfolge verbuchen, aber nicht für alles herhalten kann. (Apropos Informationsmedium: Natürlich freut es uns, wenn sich andere Medien – die „Großen“ – an unseren Infos bedienen. Noch mehr freuen wir uns über Quellenangaben oder Links zu unserer Seite.)
Für uns ist die Debatte um politische Strategien gegen Rechtsextremismus und Rassismus jedenfalls nicht abgeschlossen; wir werden uns mit den Anregungen und der Kritik unserer LeserInnen in Zukunft verstärkt auseinandersetzen und hoffen auch weiterhin auf Unterstützung!
↳ Infos zu Hatemail Pensionen, auch ↳hier, zu ↳ Invaliditätspensionen.
↳ Infos zu Hatemail „Grüß Gott – Verbot an Schulen“.
Infos zu Hatemail Asylwerberfamilie:
↳ Fakten statt Hetze (I)
↳ Fakten statt Hetze (II): Strache lügt!
↳ Die AfP, Strache und die AsylwerberInnen – eine Nachbesprechung
↳ Die FPÖ und ihre unendliche Lügengeschichte