„Stoppt die Rechten“ bietet das größte kostenlos zugängliche Online-Archiv Österreichs zum Thema „Rechtsextremismus“.

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Graz: Urteil gegen Susanne Winter wegen Verhetzung bestätigt

Die FPÖ-Abge­ord­ne­te Susan­ne Win­ter ist mit ihrer Beru­fung geschei­tert. Sie muss 24.000 Euro Stra­fe bezah­len, weil sie unter ande­rem den Pro­phe­ten Moham­med als Kin­der­schän­der bezeich­net hat. Es gibt kei­ne wei­te­ren Rechts­mit­tel. (Die Presse)

Klagenfurt: Hetze gegen Zeugen auf „Alpen-Donau“

Der Pro­zess gegen den Alt­na­zi Her­bert Schwei­ger hat ein Nach­spiel: Ein Zeu­ge fühlt sich von der Neo­na­zi-Web­site („Alpen-Donau“) bedroht, die sein Foto und den vol­len Namen ver­öf­fent­licht hat – neben wüs­ten Beschimpfungen.

Damit noch nicht genug: Auf der Nazi-Sei­te fin­den sich auch Bil­der des Staats­an­walts, des Rich­ters und der Geschwo­re­nen, die als „blö­de oder mani­pu­liert” bezeich­net wer­den. „Wer soll sich ange­sichts des­sen noch für ein Geschwo­re­nen­ge­richt zur Ver­fü­gung stel­len?”, fragt ein Rich­ter­ver­tre­ter. Aus dem Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um hieß es dazu, dass der Jus­tiz die Hän­de gebun­den sei­en, weil der Ser­ver der Web­site in den USA lie­ge. (Klei­ne Zeitung)

Gramatneusiedl (NÖ): Rassistischer Übergriff und Verdacht der NS-Wiederbetätigung

Der ras­sis­ti­sche Über­griff vor ein­ein­halb Wochen bei dem drei Jugend­li­che eine Frau ver­letzt hat­ten – sie muss­te im Kran­ken­haus Möd­ling unter ande­rem wegen einer gebro­che­nen Rip­pe behan­delt wer­den – bewegt noch immer die Gemüter.

Ein Bur­sche der Grup­pe, ein 18-jäh­ri­ger aus Gra­mat­neu­siedl, hat­te mit­ten in der Nacht ein Auto beschä­digt und natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Sym­bo­le mit einem Stein in den Lack gekratzt. Die Auto­be­sit­ze­rin bemerk­te den Vor­fall und wur­de zusam­men­ge­schla­gen. Schon vor­her war es zur Sach­be­schä­di­gung an einem ande­ren PKW gekom­men. Ermit­telt wird nicht nur wegen Sach­be­schä­di­gung, son­dern auch wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung. (NÖN)

Klagenfurt: Altnazi erhält 2 Jahre unbedingt

Der beken­nen­de Alt­na­zi und SS-Mann Her­bert Schwei­ger (85) aus der Stei­er­mark, in der Nazi­sze­ne Öster­reichs und Deutsch­lands seit Jah­ren ver­ehrt und als Akti­vist und Refe­rent tätig, wur­de in Kla­gen­furt zu zwei Jah­ren unbe­dingt wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung ver­ur­teilt. Sät­ze wie „Der Feind ist und bleibt der Jude“ fan­den sich im Reper­toire von Schwei­ger. Als Ver­tei­di­ger agier­te auch in die­sem Pro­zeß Her­bert Schal­ler, der erst vor kur­zem den Holo­caust-Leug­ner Gerd Hon­sik ver­tei­digt und selbst mehr­fach die Exis­tenz von Gas­kam­mern bezwei­felt hat­te. Das Urteil ist noch nicht rechts­kräf­tig. (News)

Ebensee (OÖ): Urteile gegen „Kampfverband Oberdonau“

Mit mil­den Schuld­sprü­chen ende­te der Pro­zess im Lan­des­ge­richt Wels gegen vier wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung Ange­klag­te aus dem Raum Eben­see, denen unter ande­rem vor­ge­wor­fen wur­de, einen „Kampf­ver­band Ober­do­nau“ gegrün­det zu haben. Wei­ter…

Wien: Nazi-Schmiereien neben „Tel Aviv” am Donaukanal

Seit eini­gen Tagen sind Haken­kreuz­schmie­re­rei­en am Schüt­zen­haus von Otto Wag­ner am Leo­pold­städ­ter Donau­ka­nal zu sehen. Das Schüt­zen­haus befin­det sich in unmit­tel­ba­rer Nähe des „Tel Aviv-Stran­des”. ( Kurier, Die Jüdische)

Hartberg (Steiermark): Nazi-Propaganda auf Wahlplakaten

Pla­kat­stän­der von SPÖ, ÖVP und Grü­nen wur­den von Unbe­kann­ten mit der Auf­for­de­rung beklebt, der „natio­na­len Alter­na­ti­ve“ (gemeint war die FPÖ) die Stim­me zu geben. Unter­halb fan­den sich Web-Adres­sen von Neo­na­zi-Sei­ten. Der FPÖ-Stadt­chef distan­zier­te sich von der Akti­on: „Die FP hat damit nichts zu tun.” Für Par­tei­mit­glie­der als Täter wür­de er den Aus­schluss bean­tra­gen. Ob es zu Anzei­gen gekom­men ist, ging aus dem Bericht nicht her­vor. (Klei­ne Zei­tung, 4.6.09)

Linz: Nazispruch im Kindergarten

Nach einer Neo­na­zi-Schmie­re­rei auf der Tür eines Lin­zer Kin­der­gar­tens hat die grü­ne Klub­ob­frau Ger­da Len­ger Anzei­ge wegen Wie­der­be­tä­ti­gung erstat­tet. „Was fürn Vater der Jud, ist für uns die Mos­lem­brut“, ist zu lesen. Das Lan­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz und Ter­ro­ris­mus­be­kämp­fung hat die Ermitt­lun­gen auf­ge­nom­men. (Salz­bur­ger Nach­rich­ten, 3.6.09)

Pachfurth (NÖ): Raubmord mit 2 Toten und einer Schwerverletzten

Das Gast­wirts­ehe­paar Chris­toph und Moni­ka T. wur­de bei einem Über­fall auf ihr Heu­ri­gen­lo­kal kalt­blü­tig erschos­sen, ihre 21-jäh­ri­ge Toch­ter, die zu Hil­fe eilen woll­te, schwer ver­letzt. Die Beu­te betrug ca. 1.500 Euro. Der bru­ta­le Mord ging als „Heu­ri­gen­mord“ in die Medi­en ein und wur­de im Novem­ber 09 vor Gericht ver­han­delt. Vor Gericht stand Cve­tan R., der in einem bul­ga­ri­schen Ort Chef der rechts­extre­men Par­tei „Ata­ka“ ist.

➡️ „Ataka“-Funktionär als Heu­ri­gen­mör­der verurteilt

Grünau (OÖ) : Nazi ‑Konzert für Neonazi-Geburtstagskind

In Ober­ös­ter­reich sorg­ten am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de schon wie­der Neo­na­zis für Auf­re­gung. In Grün­au im Alm­tal fand ein als Geburts­tags­fei­er getarn­tes Kon­zert einer Nazi-Band aus der BRD statt. An die 100 Neo­na­zis hat­ten sich in einem Gast­haus ver­sam­melt, Nazi-Paro­len und Nazi-Lie­der gegrölt. Als die Poli­zei ein­traf, waren die meis­ten Teil­neh­men­den schon geflüch­tet. Die Anwe­sen­den waren so betrun­ken, dass sie nicht mehr befragt wer­den konn­ten. Das „Geburts­tags­kind“ war jeden­falls ein bekann­ter und bereits ein­schlä­gig ver­ur­teil­ter Neo­na­zi, der sich offen­sicht­lich weni­ge Tage vor sei­nem nächs­ten Pro­zess noch ein­mal wie­der betä­ti­gen woll­te. ( Stan­dard, ORF)

Salzburg: Neonazi als Türsteher in der Disco

In der Salz­bur­ger Dis­ko „Cave Club“ sind vor allem bei einer bestimm­ten Ver­an­stal­tungs­rei­he immer wie­der ein­schlä­gig Uni­for­mier­te auf­ge­taucht. Auf einem Screen­shot der Web­site des Clubs ist ein 25-jäh­ri­ger Öster­rei­cher in SS-Uni­form zu sehen, der in Deutsch­land schon wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung ver­ur­teilt wor­den war. Der merk­wür­di­ge Gast soll in der Dis­co mehr­mals auch als Tür­ste­her gear­bei­tet haben. Das LVT ermit­telt. (Kro­ne, SN)

Graz: Hitlergruß bei Strache –Kundgebung

Bei einer Kund­ge­bung der FPÖ haben Teil­neh­men­de den rech­ten Arm zum Hit­ler­gruß erho­ben, was auch auf Vide­os und Fotos fest­ge­hal­ten wur­de. Wie aus der Benat­wor­tung einer par­la­men­ta­ri­schen Anfra­ge her­vor­geht, wur­den zwei Ver­däch­ti­ge aus­ge­forscht und nach dem NS-Ver­bots­ge­setz ange­zeigt. Der stei­ri­sche FPÖ-Obmann erklär­te, dass die jun­gen Män­ner – einer davon soll ein RFJ-Shirt getra­gen haben – kei­ne Par­tei­mit­glie­der sei­en. Im August 2009 teil­te die Staats­an­walt­schaft Graz mit, dass das Ver­fah­ren ein­ge­stellt wor­den sei, da „kein straf­ba­res Ver­hal­ten“ fest­ge­stellt wer­den konn­te. (Klei­ne Zei­tung, 7.8., 13.8.09)

Wien: Neonazis machen mobil Aktion gegen Moschee

Die Bür­ger­initia­ti­ve „Damm­stra­ße“ (deren Web­sei­te „moschee-ade“ heißt) rief am 14. Mai 2009 dazu auf, gegen ein Kul­tur­zen­trum in der Damm­stra­ße zu demons­trie­ren. 700 Men­schen folg­ten den Auf­ruf zur Demons­tra­ti­on, an der auch Heinz Chris­ti­an Stra­che und der wegen Ver­harm­lo­sung des Holo­caust ver­ur­teil­te, John Gude­nus teilnahmen.

In einer Rede sag­te die offi­zi­el­le Orga­ni­sa­to­rin des Marschs, Han­ne­lo­re Schus­ter: „Wenn sie uns dau­ernd ‚Neo­na­zis’ nen­nen, wird das jetzt zum Ehren­ti­tel.“ (Quel­le: derstandard.at)