Wochenschau KW 46/22

Nach wie vor flüchtig ist ein oberöster­re­ichis­ch­er Coro­na-Leugn­er, der Ende August bei einem Wieder­betä­ti­gung­sprozess vorge­laden war und nicht erschienen ist. In Fak­tenchecks wird belegt, wie die FPÖ mit Fake-Zahlen operiert, um den großen „Bevölkerungsaus­tausch“ her­beizure­den. Und wieder ein Atten­tat auf queere Men­schen, dies­mal in der US-amerikanis­chen Stadt Col­orado Springs.

Musau/T: Feuer­wehrhalle beschmiert
Puchenau/OÖ: Ver­schwun­den­er Corona-Leugner
FPÖ/RFJ: Iden­titär mit Fake-Zahlen
Col­orado Springs/USA: 23 Opfer nach einem Schussattentat

Musau/T: Feuer­wehrhalle beschmiert

Die Sym­bole sind ein­deutig: Hak­enkreuze und „HH“ und „88“, bei­des Codes für „Heil Hitler“. Damit wurde Ende Okto­ber die Feuer­wehrhalle im Tirol­er Ort Musa beschmiert. Pub­lik gewor­den ist es, weil’s nun einen weit­eren Vor­fall gegeben hat. „In der Nacht auf Son­ntag wurde ein Fen­ster eingeschla­gen, ein weit­eres zerkratzt und im Keller Papi­er angezün­det“, berichtet die TT (15.11.22). Die Polizei hat zwar keine Ahnung, wer dahin­ter­steck­en kön­nte, dafür aber schon eine Ver­mu­tung: „‚Schaut derzeit nicht so aus, als würde jemand mit Überzeu­gung hin­ter den Nazi-Graf­fi­tis steck­en, aktive rechte Szene ist uns keine bekan­nt‘, sagt Rober Specht, Kom­man­dant-Stel­lvertreter bei der Polizei in Reutte.“ (TT)

Puchenau/OÖ: Ver­schwun­den­er Corona-Leugner

Seit fast drei Monat­en ist der Coro­na-Leugn­er Flo­ri­an O. ver­schwun­den. Am 31. August hätte er sich vor Gericht wegen des Ver­dachts auf Wieder­betä­ti­gung ver­ant­worten müssen, ist aber nicht erschienen.

„Der Fam­i­lien­vater ist sei­ther unbekan­nten Aufen­thalts und vom Gericht zur Fah­n­dung aus­geschrieben“, schreibt die Kro­nen Zeitung (20.11.22).

FPÖ/RFJ: Iden­titär mit Fake-Zahlen

Dass die FPÖ inzwis­chen jegliche Dis­tanz zu den Iden­titären aufgegeben hat, ist bere­its vielfach belegt. Die let­zte Aktion ist vom Gen­er­alsekretär Michael Schnedlitz, der den erneuten Hon­ey­moon zwis­chen der recht­sex­tremen Truppe rund um Sell­ner und der Partei ein­geleit­et hat, präsen­tiert wor­den. Ein von den Jungfrei­heitlichen erstelltes Dash­board mit dem von den Iden­titären über­nomme­nen Namen „Bevölkerungsaus­tausch“, mit­tels dem belegt wer­den soll, dass Zuge­wan­derte in 32 Jahren in Öster­re­ich die Mehrheit bilden wür­den. Der „Stan­dard“ hat nun Demografie-Experten befragt.

Prob­lema­tisch an der Web­site sei nicht nur der Name selb­st, son­dern auch die Ver­wen­dung des Mod­ells, erk­lärt der Bevölkerungs­geograf und Pro­fes­sor an der Uni­ver­sität Wien, Karl Husa: „Die Annah­men und Begriffe, mit denen das Mod­ell verse­hen wurde, sind fraglich.” Auch die Sta­tis­tik Aus­tria, deren Dat­en für die Web­site ver­wen­det wur­den, bemän­gelt die Anwen­dung der Quellen und die Methodik des FPÖ-Tools. (derstandard.at)

Auch das „pro­fil“ hat das blaue Dash­board einem Fak­tencheck unter­zo­gen: „Wie sich die FPÖ einen ‚Bevölkerungsaus­tausch‘ herbeirechnet“

Die FPÖ-Rech­nun­gen basieren nach eige­nen Angaben auf der „Leslie-Matrix“ – einem math­e­ma­tis­chen Mod­ell zur Analyse des Bevölkerungswach­s­tums. Laut der Öster­re­ichis­chen Akademie der Wis­senschaften (ÖAW) erfol­gte die Anwen­dung jedoch auf „vol­lkom­men unzure­ichende Weise, die nicht die Kom­plex­ität von Bevölkerung­sprog­nosen bein­hal­tet“. Außer­dem seien die FPÖ-Annah­men zur Fer­til­ität­srate „mit Sicher­heit falsch“. (profil.at)

Wer würde nun weinen, wenn die blauen Rechenkün­stler aus­ge­tauscht wür­den? Wir nicht!

Col­orado Springs/USA: 23 Opfer nach einem Schussattentat

Fünf Tote und 18 Ver­let­zte hin­ter­ließ ein 22-jähriger US-Amerikan­er nach einem Schus­sat­ten­tat in der Queer-Bar „Club Q“ in Coro­dao Springs, wo am Sam­stag Abend eine Dragshow und eine Par­ty anlässlich des „Trans­gen­der Day of Remem­brance“ stattge­fun­den hat­te. Ein laufend aktu­al­isiert­er Bericht und eine Einord­nung ist hier zu finden.

Erst vor einem Monat erschoss ein Recht­ster­ror­ist zwei Men­schen bei einem Angriff auf eine Schwu­len­bar in Bratisla­va. Im Juni hat­te ein Atten­täter mit islamistis­chem Hin­ter­grund in einem queren Nacht­club in Oslo zwei Men­schen erschossen und weit­ere 21 verletzt.