Linz: Treffen von rechtsextremen Putinisten und Verschwörungsmurmlern mit Kickl

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Wer hät­te sich jemals vor­stel­len kön­nen, dass Her­bert Kickl in einer Run­de den fast schon seriö­sen Rech­ten gibt? Anders her­um gefragt, was macht der Gene­ral­se­kre­tär der FPÖ in einer Run­de von Ver­schwö­rungs­murm­lern und rechts­extre­men Puti­nis­ten? Das „Euro­päi­sche Forum“ in Linz, das von „Info-Direkt“ und „unzen­su­riert“ medi­al unter­stützt wird und Ende Okto­ber statt­fin­den soll, hat sei­ne Refe­ren­tIn­nen­lis­te ver­öf­fent­licht. Heftig!


Euro­päi­sche Forum Linz

Die Refe­ren­tIn­nen (neben Kickl):
Jür­gen Elsäs­ser - Nach­dem er so ziem­lich alle Schat­tie­run­gen der deut­schen Lin­ken durch­lebt hat, ist er mit sei­nen homo­pho­ben und ras­sis­ti­schen Posi­tio­nen rechts­au­ßen ange­langt. Der Chef­re­dak­teur der stramm rech­ten Zeit­schrift „Com­pact, für die auch Susan­ne Win­ter tätig wer­den soll, unter­stützt pro­pa­gan­dis­tisch die AfD, Pegi­da und Putin.

Felix Men­zel - Chef­re­dak­teur der „neu­rech­ten“ Zeit­schrift „Blaue Nar­zis­se“, bei der auch der unglück­li­che Pegi­da-Ex-Spre­cher Georg Imma­nu­el Nagel regel­mä­ßi­ger Mit­ar­bei­ter ist. Men­zel ist Bur­schen­schaf­ter (pen­na­le Bur­schen­schaft Theo­dor Kör­ner zu Chem­nitz), Sym­pa­thi­sant der Iden­ti­tä­ren und mit Götz Kubit­schek ein selbst­er­nann­ter Ver­tre­ter der „Neu­en Rech­ten“ und Bewun­de­rer der ita­lie­ni­schen Neo­fa­schis­ten von Casa Pound.

Maram Sus­li - Gebo­ren in Syri­en, auf­ge­wach­sen in Aus­tra­li­en. Selbst Wiki­pe­dia weiß nicht viel über Maram Sus­li. Sie wird auch „Syri­an Girl“, „Mimi Al Laham“ und „Kar­da­shi­an Look-Ali­ke“ genannt. Poli­tisch tritt sie als bedin­gungs­lo­se Apo­lo­ge­tin des syri­schen Regimes bzw. von Bas­har al Assad auf. Ebo­la ist für sie eine Bio­waf­fe des US-Mili­tärs. Den Ein­satz von che­mi­schen Waf­fen in Damas­kus mit hun­der­ten Toten schreibt sie der Oppo­si­ti­on zu, das Mas­sa­ker von Hula dem bri­ti­schen Geheim­dienst. Klar, dass sie auch Putin unter­stützt. Damit passt sie wun­der­bar zu den rest­li­chen Ver­schwö­rungs­murm­lern in Linz.

Björn Höcke - Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Alter­na­ti­ve für Deutsch­land (AfD) in Thü­rin­gen und der Rechts­au­ßen die­ser rech­ten Par­tei. Wiki­pe­dia schreibt über ihn noch sehr zurück­hal­tend: „Von Sozi­al­wis­sen­schaft­lern, Poli­to­lo­gen und Jour­na­lis­ten als auch teil­wei­se inner­halb der AfD wer­den Höcke offen ras­sis­ti­sche The­sen und man­geln­de Distanz zu rechts­extre­men, ins­be­son­de­re völ­ki­schen Mit­glie­dern sowie Posi­tio­nen der NPD und der Neu­en Rech­ten, mit­un­ter auch Nähe zu natio­nal­so­zia­lis­ti­schem Gedan­ken­gut bescheinigt.“

Phil­ip Stein - Bur­schen­schaf­ter der rechts­extre­men Ger­ma­nia Mar­burg, Autor im Ver­lag der „Blau­en Nar­zis­se“, war gemein­sam mit Mar­tin Sell­ner von den Iden­ti­tä­ren an der Kam­pa­gne „Ein Pro­zent“, einer weit­ge­hend fik­ti­ven Wahl­be­ob­ach­tungs­ak­ti­on in Deutsch­land beteiligt.

Eva-Maria Bar­ki — Rechts­an­wäl­tin. 2010 fun­gier­te sie als Anmel­de­rin für einen para­mi­li­tä­ri­schen Auf­marsch von unga­ri­schen Rechts­extre­mis­ten in Ober­wart. 2013 inter­ve­nier­te Bar­ki gegen die Aus­stel­lung der Künst­le­rin Mari­ka Schmiedt in Linz „Die Gedan­ken sind frei“. Der Publi­zist Karl Pfei­fer ent­hüll­te 2015 in einem Gast­kom­men­tar für die „Pres­se“, dass Bar­ki den Mei­nungs­ter­ror“ in Öster­reich für schlim­mer hält als den Kom­mu­nis­mus.

Mari­an­na Öry - Che­fin der Aus­lands­re­dak­ti­on der ziem­lich rech­ten und regie­rungs­na­hen unga­ri­schen Tages­zei­tung Magyar Hír­lap. Der rechts­extre­me und anti­se­mi­ti­sche Hass­pu­bli­zist Zsolt Bay­er schreibt in die­ser Zeitung.

Roland Hof­bau­er - Chef­re­dak­teur des rech­ten Ver­schwö­rer­ma­ga­zins „alles roger?, das von Ron­nie Seunig her­aus­ge­ge­ben wird. Hof­bau­er ist auch bekannt als Ex von Bar­ba­ra Kar­lich, der er nach der Tren­nung aus­rich­ten ließ, dass er sei­nen „Schä­del“ lie­ber in einen „Hex­ler“ (gemeint ist Häcks­ler) hal­ten oder sich einen fünf­stün­di­gen Ein­lauf mit dem Kär­cher geben wür­de als sei­ne „bös­ar­ti­ge Exfrau“ noch ein­mal ken­nen­zu­ler­nen. Hof­bau­er ist sicher eine Berei­che­rung für die­sen Kongress!


Ras­sist Alex­an­der Dugin und Aktivs­ten der Bewe­gung des Eura­sis­mus, Bild­quel­le: anton-shekhovtsov.blogspot.co.at

Natha­lie Holz­mül­ler - Bis­her war sie eher als Orga­ni­sa­to­rin des Rus­si­schen Balls in der Wie­ner Hof­burg und als Chef­re­dak­teu­rin des weit­ge­hend unbe­kann­ten Blätt­chens „Art & Busi­ness“ bekannt. Aber dann fand 2014 das Geheim­tref­fen der eura­si­schen Rechts­extre­men im Palais Liech­ten­stein statt: mit dem rechts­extre­men Chef­ideo­lo­gen Alex­an­der Dugin, HC Stra­che, Wolen Side­row (Ata­ka Bul­ga­ri­en), Mari­on Maré­chal-Le Pen und Ayme­ric Cau­pra­de (bei­de Front Natio­nal) – alle Putin-Fans bzw. Ver­tre­te­rIn­nen einer eura­si­schen Ach­se. Holz­mül­ler hat die­se Geheim­ta­gung orga­ni­siert, das Geld kam von dem rus­si­schen Olig­ar­chen Kon­stan­tin Mal­o­fe­jew. Es darf ver­mu­tet wer­den, dass Frau Holz­mül­ler beim „Euro­päi­schen Forum Linz“ nicht zufäl­lig anwe­send ist.