Der „NSU“ und seine Verbindungen

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Immer mehr Per­so­nen – mitt­ler­wei­le sind es zwan­zig — wer­den ver­däch­tigt, zum Umfeld von NSU zu gehö­ren und sie unter­stützt zu haben. Wäh­rend das deut­sche Bun­des­kri­mi­nal­amt der Spur der Waf­fen, die bei dem Mord-Trio gefun­den wur­den, nach­geht und dabei zuletzt die Ces­ka 83, mit der 9 Per­so­nen erschos­sen wur­den, bis zu einem Schwei­zer Neo­na­zi zurück­ver­folgt hat, kon­zen­trie­ren sich die Anti­fa- Recher­chen auf die NSU- Netz­wer­ke. Die Neo­na­zis wie­der­um wer­den nach der ers­ten Schreck­se­kun­de fre­cher und machen Wer­bung für und mit „NSU“.

Mitt­ler­wei­le wur­de der fünf­te Ter­ror­hel­fer, Cars­ten S. , in Düs­sel­dorf ver­haf­tet. Cars­ten S. war in den 90ern beim Thü­rin­ger Hei­mat­schutz und auch Funk­tio­när der NPD-Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on Jun­ge Natio­nal­de­mo­kra­ten. Er steht unter dem Ver­dacht, Bei­hil­fe zu sechs Mor­den und einem ver­such­ten Mord des NSU geleis­tet zu haben. Cars­ten S. soll bis 2003 Kon­takt zum NSU unter­hal­ten, finan­zi­el­le Hil­fe geleis­tet und eine Schuss­waf­fe besorgt haben. S. hat­te sich schon vor sei­ner Ver­haf­tung über sei­nen Anwalt an die Öffent­lich­keit gewandt und beteu­ert, dass er seit dem Jahr 2000 kei­ne Kon­tak­te zur Nazi-Ter­ror­zel­le hatte .

Ob die Ermitt­ler über die Waf­fe, die er über Ralf Wohl­le­ben (schon vor­her ver­haf­te­ter Hel­fer und frü­he­rer NPD- Funk­tio­när) und wei­te­re Hel­fer an die NSU-Nazis über­mit­telt hat, auf Cars­ten S. gesto­ßen sind, ist unklar. Die Ces­ka 83, mit der die meis­ten Mor­de began­gen wur­den, stammt jeden­falls aus der Schweiz. Dort wur­de am 20.1. ein Ver­däch­ti­ger aus dem Ber­ner Ober­land vor­über­ge­hend festgenommen.

Obwohl die Ermitt­lun­gen noch weit von einer Klä­rung ent­fernt sind, scheint sicher, dass der NSU ein Umfeld von Mit­wis­sern und Hel­fern hat­te, das nicht nur Kader der NPD , son­dern auch sol­che von Blood & Honour umfass­te.

Das NSU-Trio dürf­te jeden­falls um 2000 geplant haben, sich nach Süd­afri­ka abzu­set­zen, was an der Wei­ge­rung von Bea­te Zsch­ä­pe, Deutsch­land zu ver­las­sen, geschei­tert ist. Als Kon­takt­adres­se für Süd­afri­ka wird Claus Nord­bruch genannt, der erst im Jahr 2011 in Wien über den „Macht­fak­tor Zio­nis­mus“ vor ein­schlä­gi­gem Publi­kum in Wien refe­rier­te.

Zu Gast bei Nord­bruch in Süd­afri­ka war im Jahr 2001 jener Tino Brandt, der nicht nur als Ver­fas­sungs­schutz­spit­zel fürst­lich bezahlt wur­de, son­dern auch flei­ßig Kon­takt zu den unter­ge­tauch­ten NSU-Leu­ten hielt .


Tino Brandt und Nordbruch
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Um die­se Zeit war auch ein Öster­rei­cher, den Brandt aus dem Thu­le-Netz kann­te, in Süd­afri­ka: Wil­helm Chris­ti­an A., der der­zeit wegen des Ver­dach­tes auf NS-Wie­der­be­tä­ti­gung im Zusam­men­hang mit Alpen-Donau in U‑Haft ist.

Fakt ist, dass etli­che öster­rei­chi­sche Neo­na­zis von Gott­fried Küs­sel bis Andre­as M. Kon­takt mit dem Umfeld des NSU hatten.

Mitt­ler­wei­le, nach den ers­ten Schreck­se­kun­den, in denen sich (fast) alle Neo­na­zis vom Ter­ror des NSU distan­zier­ten , wer­den die Sym­pa­thien für die Neo­na­zi-Mör­der in der Sze­ne immer deut­li­cher und schril­ler. Auf Face­book wur­de ein NSU-T-Shirt ange­prie­sen: “Nun kann auch jeder sei­ne Prie­se (sic!) Ter­ror auf die StraS­Sen tragen!“

Eine ziem­lich umfas­sen­de Doku zum NSU und sei­nen Ver­bin­dun­gen fin­det sich hier: dasdossier.de

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Die Nazi­sze­ne soli­da­ri­siert sich mit den Mor­den des NSU: