Es ist bereits einige Jahre her, es war mitten in der Flüchtlingskrise, dass Gottfried Jarolin, Obmann der FPÖ Gänserndorf und Kandidat für die kommende Gemeinderatswahl, das Foto eines mit schweren Waffen ausgerüsteten Jeeps postete: „Wenn das bei uns so weiter geht wird das mein neuer “ Peter Offenbeck kommentierte: „da können wir die Kanaken verjagen“ Hier ist der Immobilienhändler Peter Offenbeck erstmals aufgefallen.

Im Juni 2018 teilte Offenbeck in die Chronik des Facebook-Accounts „Ro Bitzinger“ eine Videomontage. Die Abfolge von hasstriefenden Fotos und Videoclips mit schwarzen Menschen sind mit dem Song „Ist uns doch egal, ob der N.… [N‑Wort; abgekürzt SdR] verreckt“ der Neonazi-Band „Erschießungskommando“ unterlegt. Der an und über die Grenzen des Erträglichen gehende Hassgesang ist Teil eines Albums, das mit unmissverständlichen Titeln wie etwa „Sieg Heil“, „Ab in den Ofen“ und „Hail C18“ (C18 als Abkürzung für Combat 18) aufwartet.

In der Beantwortung einer Anfrage im Deutschen Bundestag an die Bundesregierung aus dem Jahr 2020 über die vorliegenden Erkenntnisse zur Musikgruppe „Erschießungskommando” wird festgestellt:
Bei allen CDs sah die BPjM [Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien] ebenfalls strafrechtlich relevante Textinhalte als gegeben. Demnach enthalten etliche Texte bzw. Textpassagen den Nationalsozialismus verherrlichende und zum Rassenhass sowie zur Gewalttätigkeit aufrufende Passagen. (…) Das BfV nahm eine Sichtung/Auswertung der Liedtexte der CDs vor. Dabei wurden eindeutig rechtsextremistische, insbesondere gewaltbefürwortende, rassistische, NS-verherrlichende und zum Teil antisemitische Aussagen festgestellt. Die Einschätzung und Bewertung durch der BPjM hinsichtlich einer vermutlichen Strafbarkeit einiger Texte bzw. Textpassagen teilt das BfV.
Eiernockerl an Hitlers Geburtstag
Knapp ein Jahr später, am 20. April 2019, ließen Peter und Gisela Offenbeck via Facebook gleich auf zwei Accounts die Welt wissen, dass es „Eiernockerl mit Salat“ genießt. „Heute schmecken sie am besten“, fügte Peter Offenbeck beim Posting seiner Ehefrau an, die den Kommentar ihres Ehemanns likt. Wir haben verstanden: „Heute“, also an Hitlers Geburtstag, an dem Fotos von Eiernockerl, Hitlers angebliche Lieblingsspeise, sehr oft ins Internet finden und bereits häufig vor Gericht verhandelt wurden.

Auf der Liste der FPÖ Gänserndorf
Peter und Gisela Offenbeck wohnen in Gänserndorf. Beide kandidieren für die lokale FPÖ: Sie auf Platz 1, er auf Platz 4. Die Offenbecks sind in der niederösterreichischen FPÖ gut vernetzt. Unzählige Postings zeigen das Ehepaar mit blauen Spitzenpolitikern, von Herbert Kickl über Udo Landbauer abwärts bis zum Bezirksparteiobmann Dieter Dorner. Das war nicht immer so. Zwischendurch sind beide „fremdgegangen“ und folgten dem nach Ibiza und dem Bekanntwerden seiner Spesengebarung aus der FPÖ katapultierten Heinz-Christian Strache zum „THC“. Aus dieser Ära stammt auch ein Kommentar von Peter Offenbeck zum damaligen Gesundheitsminister Rudi Anschober: „Ab in die Gaskammer, wir sind das freie Volk“ – lesbar bis heute in der Facebook-Gruppe „Liste HC-Strache“. Nach Straches politischem Scheitern mit seiner Liste, wandten sich die Offenbecks wieder der FPÖ zu.

2021, ebenfalls am 20.4., ging’s mit einem öffentlich verlautbarten Eiernockerl-Schmaus weiter. Gisela Offenbeck meinte inklusive Belegfoto: „Wer arbeitet muss auch essen .…heute bei uns Eiernockerl mit grünem Salat. Mahlzeit.“ Spätabends stimmte René Lorenz via Kommentar wohlwollend zu: „Hatten wir auch is ja Pflicht an so einen Ehrentag “ und erntet dafür mit Smileys u.a. von Peter und Gisela Offenbeck. Lorenz kandidiert in Gänserndorf auf Platz 7 der blauen Liste.

Im letzten Jahr, logischerweise wieder am 20. April, war es erneut so weit. Da postete „Ro Bi“ ein Foto mit Eiernockerl und dem Text: „Darf man das heute “. Peter Offenbeck“ reagierte mit „Mahlzeit“ und einem Sticker, während seine Frau mehr zu bieten hatte. Sie konterte mit einem eigenen Eiernockerl-Foto und dem Kommentar: „Mahlzeit Ronny,- gab’s heute bei uns auch ..vegetarisch“

Die Facebook-Accounts „Ro Bi“ und „Ro Bitzinger“ sind mutmaßlich Ronald Bitzinger zuzuordnen. Der kandidiert – wenn auch an hinterer Stelle – für die FPÖ Deutsch Wagram.


„Stoppt die Rechten“ hat eine Anzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft eingebracht. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gilt die Unschuldsvermutung!
Alle Postings sind gerichtstauglich gesichert.
➡️ Bericht im „Standard” (22.1.25): Eiernockerl, rassistisches Video und Neonazi-Musik: Niederösterreichische FPÖ-Kandidaten angezeigt
➡️ Bericht im Ö1-Morgenjournal (22.1.25): Nazi-Postings: Ermittlungen gegen FPÖ-Funktionäre