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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Mélange KW 47–48/24 (Teil 1): Hitlergruß, Neonazi-Sticker und Tod einer Neonazi-Ikone

Ein 35-Jäh­ri­ger konn­te sich nicht erklä­ren, war­um er den Hit­ler­gruß gezeigt und Nazi-Paro­len gegrölt hat­te. In Graz tau­chen ver­mehrt frau­en­feind­li­che Sti­cker im NS-Style auf. Die 96-jäh­ri­ge Neo­na­zi-Iko­ne und noto­ri­sche Holo­caust­leug­ne­rin Ursu­la Haver­beck ist gestor­ben. Auch aus Öster­reich folg­ten zahl­rei­che Trauerkundgebungen.

2. Dez. 2024
Rückblick Diverses
Rückblick Diverses

Tennengau-Salzburg: Gefilmter Hitlergruß
Wien: Polizistin und Polizist nach Verbotsgesetz angezeigt
Graz: Frauenfeindliche Sticker im NS-Style
D: Neonazi-Ikone Haverbeck tot

 

Tennengau-Salzburg: Gefilmter Hitlergruß

Ein 35-jäh­ri­ger Kroa­te wur­de am 25. Novem­ber am Lan­des­ge­richt Salz­burg zu sechs Mona­ten beding­ter Haft ver­ur­teilt, nach­dem er sich im Dezem­ber 2023 vor sei­ner ehe­ma­li­gen Lebens­ge­fähr­tin wie­der­be­tä­tigt hatte.

Kon­kret las­te­te Staats­an­walt Mar­cus Neher dem 35-jäh­ri­gen Ange­klag­ten an, im Dezem­ber 2023 im Ten­nen­gau gegen­über sei­ner dama­li­gen Lebens­ge­fähr­tin mehr­mals den Hit­ler­gruß gezeigt und „Heil Hit­ler!” geschrien zu haben. Zudem habe er gegen­über der nun­meh­ri­gen „Ex”, mit der er sich damals schon lan­ge im hef­ti­gen Tren­nungs­streit befun­den hat­te, übels­te anti­se­mi­ti­sche Wort­mel­dun­gen abge­son­dert. Nach­satz des Staats­an­walts: „Der Ange­klag­te for­der­te die nun­meh­ri­ge Ex-Part­ne­rin damals sogar auf, das alles zu fil­men. Damit sie es den Leu­ten vom Jugend­amt vor­spie­len kann.” (sn.at, 25.11.24)

Der Ange­klag­te zeig­te sich vor Gericht reu­mü­tig und distan­zier­te sich von sei­nen Taten, die er als „Rie­sen­blöd­sinn“ bezeich­ne­te, und behaup­te­te, er kön­ne sich nicht erklä­ren, war­um er sich auf die­se Wei­se ent­la­den habe. Er war aber bereits 2018 wegen eines ähn­li­chen Delik­tes ver­ur­teilt wor­den. Damals war er mit 13 ande­ren jun­gen Män­nern, alle ehe­ma­li­ge Mit­glie­der einer rech­ten Fuß­ball­fan ‑Grup­pie­rung von „Dina­mo Zagreb“, wegen der Ver­wen­dung des Ustaša-Gru­ßes ange­klagt worden.

Das bereits rechts­kräf­ti­ge Urteil erging als Zusatz­stra­fe zu zwei offe­nen beding­ten Ver­ur­tei­lun­gen – näm­lich wegen ver­such­ter Kör­per­ver­let­zung in ande­rem Kon­text und wegen fort­ge­setz­ter Gewalt gegen die Ex-Part­ne­rin. (sn.at, 25.11.24)

Wien: Polizistin und Polizist nach Verbotsgesetz angezeigt

Die Bun­des­dis­zi­pli­nar­be­hör­de hat im Fall jener zwei Ange­hö­ri­gen der Wie­ner Poli­zei, die Nazi-Chats ver­brei­tet haben sol­len, die im Okto­ber aus­ge­spro­che­ne vor­läu­fi­ge Sus­pen­die­rung bestä­tigt. Zudem wur­de Anzei­ge nach dem Ver­bots­ge­setz erstattet.

Die Ermitt­lun­gen began­nen beim Lan­des­amt Staats­schutz und Extre­mis­mus­be­kämp­fung Bur­gen­land, das im Auf­trag der Staats­an­walt­schaft Eisen­stadt ein Han­dy aus­wer­te­te, auf dem belas­ten­de Inhal­te gefun­den wur­den. Die führ­ten zu einer Mit­ar­bei­te­rin der LPD Wien, was zur Sus­pen­die­rung der Poli­zis­tin am 20. Okto­ber führ­te. Ein wei­te­rer Poli­zist ist eben­falls invol­viert. (Quel­le: orf.at, 26.11.24)

Graz: Frauenfeindliche Sticker im NS-Style

In Graz tau­chen auf Haus­mau­ern und Toi­let­ten ver­mehrt Sti­cker auf, die im Stil von NS-Pro­pa­gan­da anti­fe­mi­nis­ti­sche Bot­schaf­ten ver­brei­ten. „‚Weib­lich­keit statt Femi­nis­mus‘ steht in Frak­tur­schrift auf brau­nem Hin­ter­grund. Dar­un­ter eine Frau­en­fi­gur, sie trägt blon­de Zöp­fe, rote Lip­pen, ein weiß-blau-gepunk­te­tes Kleid und hebt ein blon­des Klein­kind hoch.“ (kleinezeitung.at, 28.11.24)

Neonazi-Ikone Haverbeck tot

Die deut­sche Neo­na­zi-Iko­ne Ursu­la Haver­beck-Wet­zel ist im Alter von 96 Jah­ren ver­stor­ben. Haver­beck behaup­te­te über Jahr­zehn­te hin­weg, der mil­lio­nen­fa­che Mord an Jüdin­nen und Juden durch die Natio­nal­so­zia­lis­ten sei nicht bewie­sen, womit sie in rechts­extre­men Krei­sen zur Hel­din und Gali­ons­fi­gur empor­ge­ho­ben wur­de; 2019 wur­de die damals inhaf­tier­te Haver­beck von der rechts­extre­men Par­tei „Die Rech­te“ als Spit­zen­kan­di­da­tin für die Euro­pa­wahl 2019 aufgestellt.

Ohne zu über­trei­ben, kann man sagen: Ursu­la Haver­beck-Wet­zel hat ihr Leben dem Leug­nen der Sho­ah gewid­met. Bis zum Ver­bot 2008 lei­te­te sie das rechts­extre­me Schu­lungs­zen­trum „Col­le­gi­um Huma­n­um“ im ost­west­fä­li­schen Vlo­tho. Danach tin­gel­te sie als Vor­trags­red­ne­rin wei­ter durchs Land, ver­öf­fent­lich­te ein Video nach dem ande­ren und ver­kün­de­te stur die immer sel­be Bot­schaft: dass der mil­lio­nen­fa­che Mas­sen­mord der Nazis an den Jüdin­nen und Juden Euro­pas nicht bewie­sen sei. Äußer­lich die freund­li­che Oma, ideo­lo­gisch von unver­gleich­li­cher Ver­bohrt­heit. (endstation-rechts.de, 7.6.24)

Haver­beck war mehr­fach wegen Volks­ver­het­zung vor Gericht und wur­de in meh­re­ren Pro­zes­sen ver­ur­teilt. Von 2018 bis 2020 ver­büß­te sie eine Gefäng­nis­stra­fe in Bie­le­feld. Im Jahr 2022 wur­de sie in Ber­lin erneut zu einem Jahr Frei­heits­stra­fe ohne Bewäh­rung ver­ur­teilt. Noch im Juni die­ses Jah­res war sie in einem wei­te­ren Pro­zess in Ham­burg zu einem Jahr und vier Mona­ten Haft ver­ur­teilt wor­den, die sie jedoch nicht mehr antrat. Haver­beck nutz­te die Gerichts­ver­hand­lun­gen, um ihre Pro­pa­gan­da zu ver­brei­ten, und wur­de dabei regel­mä­ßig von zahl­rei­chen Unterstützer*innen begleitet.

Haver­becks Bei­set­zung könn­te zu einem Schau­lau­fen der rechts­extre­men Sze­ne wer­den. In den Sicher­heits­be­hör­den rech­net man mit gro­ßem Zulauf Rechts­extre­mer. Dass das nicht aus der Luft gegrif­fen ist, zei­gen die Trau­er­be­kun­dun­gen aus der Sze­ne: Neben diver­sen deut­schen Rechts­extre­mis­ten mel­de­ten sich auch ver­schie­de­ne euro­päi­sche Grup­pen mit Stel­lung­nah­men. (spiegel.de, 21.11.24)

Auch aus der öster­rei­chi­schen rechts­extre­men bzw. Neo­na­zi-Sze­ne (v.a. rund um die ehe­ma­li­ge Alpen-Donau-Gar­de) wur­den in den sozia­len Medi­en zahl­rei­che Nach­ru­fe ver­öf­fent­licht. AUF1-Macher Ste­fan Magnet ver­kün­de­te, mit Haver­beck ein Inter­view ver­ein­bart zu haben, wenn sie die im Juni ver­häng­te Haft­stra­fe antre­ten hät­te müs­sen. „Ich woll­te als Jour­na­list jene 96-Jäh­ri­ge spre­chen las­sen, der gericht­lich das Spre­chen ver­bo­ten wur­de und die auf­grund der ihr attes­tier­ten Gefähr­lich­keit wie­der­holt ins Gefäng­nis soll­te. Mich beschäf­tigt die Fra­ge, die seit der Inqui­si­ti­on an Aktua­li­tät nicht ver­lo­ren hat.“ Über­setzt: Magnet bezeich­net die straf­recht­li­che Ver­fol­gung von Holo­caust­leug­nung als Sprech­ver­bot und „Inqui­si­ti­on“.

Stefan Magnet zum Tod der Neonazi-Ikone Ursula Haverbeck (Screenshot X 20.11.24) 96jährige Ursula Haverbeck verstorben — unmittelbar vor Haftantritt Haverbeck wurde zu einem Jahr Haft verurteilt, weil sie laut Gericht "Volksverhetzung begangen" habe. Das Gericht warf ihr vor, den Holocaust zu leugnen. Jetzt ist Ursula Haverbeck tot. Sie verstarb, noch ehe sie die Haft antreten musste. Sie hatte mir ein Interview zugesagt, es hätte unmittelbar vor Haftantritt stattfinden sollen. Es sollte bei dem Interview nicht um verbotene Inhalte oder Geschichte gehen. Ich wollte als Journalist jene 96-Jährige sprechen lassen, der gerichtlich das Sprechen verboten wurde und die aufgrund der ihr attestierten Gefährlichkeit wiederholt ins Gefängnis sollte. Mich beschäftigt die Frage, die seit der Inquisition an Aktualität nicht verloren hat: Warum schwört der als Ketzer verfolgte nicht ab, um sein Leben zu retten? Warum setzte sich die als „Nazi-Oma“ (so titelte „Der Stern“) verspottete Frau dieser Verfolgung in vollem Bewusstsein aus? Haverbeck sagte schon 2007 vor dem Landgericht in Dortmund: „Wir leben gar nicht in einer echten Demokratie, was man schon daran erkennen kann, daß alle Angst haben. Die Herrscher haben vor dem Volk Angst, deshalb gibt es Maulkorbgesetze, und das Volk hat vor den Regierenden Angst, deshalb wagt es nicht zu sagen, was es denkt.“ Wie sehr die Justiz instrumentalisiert ist, sieht man auch daran, dass in anderen Fällen unverständliche Milde angewandt wird. Etwa bei Vergewaltigern, Mördern... oder beim Hamburger Cum-ex-Bankier Christian Olearius. Er soll einen Steuerschaden von 280 Millionen Euro verursacht haben. Das Gericht stellte das Verfahren einfach ein, weil der Mann zu hohen Bluthochdruck hätte.... bei Haverbeck war man nicht so gnädig. Ich wollte herausfinden, warum? Jetzt kann sie nicht mehr für sich sprechen und das Gericht kann beruhigt die Akten schreddern.
Ste­fan Magnet zum Tod der Neo­na­zi-Iko­ne Ursu­la Haver­beck (Screen­shot X 20.11.24)

Das DÖW (Okto­ber 2008) ver­merk­te, dass Haver­beck 2008 für die „43. Poli­ti­sche Aka­de­mie“ der neo­na­zis­ti­schen AFP im ober­ös­ter­rei­chi­schen Offen­hau­sen als Red­ne­rin ange­kün­digt war. Älte­re Ver­bin­dun­gen zu Öster­reich gab es über Haver­becks Mann, Wer­ner Georg Haver­beck. Der ehe­ma­li­ge SS-Unter­sturm­füh­rer war zwi­schen 1974 und 1982 Prä­si­dent des mit nazis­ti­schen Frag­men­ten durch­setz­ten „Welt­bund zum Schut­ze des Lebens“ (WSL), der von dem Öster­rei­cher Gün­ther Schwab gegrün­det wor­den war.

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Schlagwörter: Antifeminismus/Sexismus/Maskulinismus | AUF1 | Hitlergruß | Holocaustleugnung | Neonazismus/Neofaschismus | Salzburg | Steiermark | Verbotsgesetz | Weite Welt | Wiederbetätigung | Wien

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