Graz: Bundesheerrekrut in Mr. Bond-Supportgruppe
Wien: Identitärer Garde-Soldat
FPÖ OÖ: Gemeinderat ruft zu Bürgerkrieg auf
Graz: Bundesheerrekrut in Mr. Bond-Supportgruppe
Während in Wien am letzten Donnerstag Philip H. aka „Mr. Bond“ zu einer zehnjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde (zweiteiliger Prozessbericht) wurde knapp vor dem Prozess bekannt, dass der Grazer Bundesheerrekrut Manuel S. unter dem Nazicodenamen „14“ in einer neonazistischen Mr. Bond-Unterstützungsgruppe selbst einschlägig gepostet hat.
Der neonazistische Charakter des Chats ist nicht zu verkennen: „Ein Massengrab voller Juden ist ein Spielplatz für uns Weiße”, schreibt ein User aus Finnland. Einem Mann aus den USA, der das „Führerland” besuchen will meldet S. gleich zurück: „Melde dich, wenn du in Österreich bist.” Ein anderer User schreibt: „Stellt euch vor, es hätte den Holocaust wirklich gegeben. Wie toll wäre das denn?” Indes steigt Manuel S. zum Übersetzer im Chat auf, hilft mutmaßlich bei schriftlichen Anfragen der Unterstützer aus den USA an das Gefängnis in Wien. Er verbreitet die Postadresse des Inhaftierten Philip H. unter Neonazis, sodass dieser Post von Gleichgesinnten in Haft bekommt. (derstandard.at, 28.3.22)
User „14“ platzierte in der Gruppe auch drei Fotos von einer Bundesheer-Übung auf der Seetaler Alpe in der Steiermark. Nachdem der „Standard“ eine Anfrage ans Verteidigungsministerium gerichtet hatte, wurde gegen S. ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Dessen Ausgang wird allerdings nicht kommuniziert, das Verfahren unterliegt der Verschwiegenheit.
Wien: Identitärer Garde-Soldat
Die Identitären agieren mittlerweile unter diversen, sich wechselnden Decknamen. Unter „Eisenfaust — Nonkonforme Ästhetik“ verteilten einige Personen rassistische Flyer in der Wiener U6. Ein Beteiligter wurde identifiziert: Es handelt sich um einen Angehörigen der Garde des Bundesheers.
Kurzmeldung
Vor kurzem trat die Identitäre Bewegung, die nun unter dem Decknamen „Eisenfaust. Nonkonforme Ästhetik” operiert, mit einer wüst rassistischen Medienaktion wieder in Erscheinung: In der Wiener U‑Bahn-Linie U6 wurden rassistische Hetz-Flyer verteilt und aufgehängt.
— Österreich Rechtsaußen (@oerechtsaussen) March 26, 2022
„Das Dienstverhältnis endet Ende März. Wir hatten den Mann schon länger unter Beobachtung“, sagt Bundesheer-Sprecher Michael Bauer. Man habe sich geeinigt, das Dienstverhältnis einvernehmlich aufzulösen. „Die Flyer waren nicht der Auslöser“, betont Bauer. (Kurier, 29.3.22, S. 18)
FPÖ OÖ: Gemeinderat ruft zu Bürgerkrieg auf
Die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs, dass der Lockdown für Ungeimpfte verfassungskonform war, hat den FPÖ-Gemeinderat Andreas Dambachmair (FPÖ Strohheim) so erzürnt, dass er sich veranlasst fühlte, in einer MFG-Telegram-Gruppe „Auf in den Bürgerkrieg“ zu posten. Ob und wie die FPÖ darauf reagiert hat, ist nicht bekannt, was darauf hinweisen könnte, dass es keine Reaktion gegeben hat. Die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz fordert den Rücktritt des Gemeinderats mit Gewaltphantasien.