Für den 30.1. hat Jennifer Klauninger, die auf Social Media als Jenny Klaus unterwegs ist, ihre eigene Demo angekündigt. Das wäre nicht außergewöhnlich, denn Jenny hat schon viele Kundgebungen, Protestmärsche und Demonstrationen angemeldet und organisiert. Eigentlich ist sie bei fast allen Veranstaltungen der Corona-Protestler*innen in Wien dabei. Meist ganz vorne, mit Megaphon, die Fußtruppen anfeuernd.
Das Problem der Großkundgebung vom 30.1. ist, dass am 31.1. die nächste Großkundgebung in Wien folgen soll. Die am Samstag von und mit Jenny, die am Sonntag von und mit ihren bisherigen Mitstreitern Martin Rutter, Hannes Brejcha und dem „Wochenblick“ und „unszensuriert“ als Mitveranstalter. Schon bei der Demo am 16.1. in Wien zeigten sich die Probleme ganz offen. Hannes Brejcha in einem FB-Posting vom 23.1.21:
„… leider wurde ich und Martin an diesen Tag von meiner Anmelderin gelegt , Sie mit drei anderen Personen aus der Gruppe haben Uns aus Unserer eigenen Demo ausgeladen .…. eigentlich eine ” Freundin ” .…. alles Selbstdarsteller .…. Jenny Sissi Jasmina Yasin haben Uns verarscht .….Ok Martin und ich legten gleich den Schalter um und machten aus der Not eine Tugend, und machten kurzfristig visa a vie am Maria Theresienplatz eine zweite Demo .…. obwohl nur provisorisch waren Wir denoch erfolgreicher als die Spalter am Heldenplatz…“
Da ist sie wieder – die nächste Spaltung. Und Jenny mittendrin! Wie schon bei der ersten Spaltung, als „Fairdenken“ „Querdenken“ ablöste und in die Bedeutungslosigkeit in Ostösterreich drängte. Das war im September des Vorjahres, als Klauninger mit dem Satanismus-„Experten“ Manuel Mittas eine Regenbogenfahne auf der Demo-Bühne zerriss, weil sie in ihr ein Symbol der Kinderschänder erblickte.
Die „Querdenker“ aus dem Westen distanzierten sich von der Aktion und auch im Osten gärte es. Gabriele W. postete damals bei Brejcha: „Es ist alles so unnötig wie ein Kropf, nehmts der Jenny das Mikrophon weg in Zukunft und aus. Die hat so eine unsympathische und verbissene Ausstrahlung, da sagen die Leute dann zurecht, was sind das für Irre.“ Brejcha, der noch „Querdenken“ weiterführen wollte, hielt damals zu Jenny mit den pathetischen Worten: „Wer frei von Sünde ist werfe den ersten Stein.“
Klauninger war da schon weg, hielt mit Harald Schmidt von der rechtsextremen „Corona-Querfront“ ein unterirdisches Pressegespräch ab, in dem „hochrangige Organe des Staates, darunter auch Richter und Staatsanwälte“ von Schmidt pädophiler Umtriebe beschuldigt wurden.
Die erste Spaltung geht also auf das Konto von Jenny. Und die zweite jetzt, die „Fairdenken“ zerreißt? Klauninger übt sich in Zurückhaltung, fordert mit der Spaltung Unzufriedene aus den Bundesländern auf, doch an beiden Tagen zur Demo zu gehen und sich dafür ein Zimmer zu organisieren: Airbnb oder ein Hotel am Flughafen wird von ihr genannt.
Für Klauninger stellt das alles kein Problem dar, denn sie hat eine Mission, die sie jetzt schon einige Jahre auf Trab hält. Anfänglich waren es die Flüchtlingsbewegungen 2015, die sie mit den üblichen Lügen über Asylsuchende, die ein Begrüßungsgeld von 2.800 Euro, neue iPhones und Bekleidungsgeld erhalten hätten, kommentierte.
Ob sie damals wirklich, wie der „Kurier“ vom 20. Jänner 21 meldete, die rechtsextreme „Partei des Volkes“ (PdV) gründete? Wir haben keine Belege dafür gefunden, aber denkbar wäre es, denn Jenny passt ganz gut zum politischen Profil dieser rechtsextremen Sekte, die schon längst wieder das Zeitliche gesegnet hat.
2015 eröffnete Klauninger ein Konto auf vkontakte (vk.com). Es war die Zeit, wo Rechtsextreme aller Schattierungen inkl. FPÖ zu dieser digitalen Migrationsbewegung aufriefen, weil sie nicht länger die FB-Sperren wegen ihrer Hetzpostings hinnehmen wollten. Klauninger postete damals Martialisches wie „ Niemand liebt die Krieger, bis der Feind vor den Toren steht“ und Verschwörerisches wie ein obskures Video über „Millionen Tote bis 2025“, die laut den Verfassern nur die „Weißen“ betreffen würden.
2016 stellte Jenny ihre Aktivitäten auf vk.com wieder ein. 2020 kam dann der Turbo-Kick für Jennys Verschwörungsphantasien durch Corona. Im Juli phantasierte sie vom Bevorstehen „medialer Lebensmittelknappheit“, „Straßenschlachten“ und von Aufständen der Antifa und Black Lives Matter. Im November dann ein Appell zur US-Präsidentschaftswahl mit der Parole von QAnon: „WWG1WGA Trump“
Klauninger ist keine Frau der großen Worte und Erklärungen. Was sie sieht bzw. sehen will, das ist quasi selbsterklärend. Und wer es nicht verstehen will, ist schon verdächtig. Für die „Entlarvung“ der Regenbogenfahne setzt sie sogar die Mathematik ein. In den meisten Fällen ist es aber viel einfacher. Die „Neue Weltordnung“? Sie ist voll im Gang, und der verstorbene David Rockefeller und George Soros betreiben sie. „Da geht’s um viel,viel mehr!“, raunt Jenny einer verstörten Posterin zu. In bester antisemitischer Verschwörungserzählung weiß sie: „Illuminaten, Freimaurer, Bilderberger alles eine Sippe“ – und „erklärt“ das mit einigen Symbolen.
Im Juli 20 arbeitet sich Jenny an der Raute als Handhaltung ab: „Zufall oder doch eine Sippe?“, fragt sie (die Antwort kennen wir ja schon) und entlarvt sie alle: „Hofer, Gudenus, Kogler, Merkel. Erdogan und viele mehr….“ Da kennt sie auch bei Kickl keine Gnade: „Ich habe sie erwischt wie sie die Raute machten, sie eingeweihter der Böses Elite.. jetzt sind sie entlarvt!“ (Das finden wir ja auch, aber dazu brauchen wir keine Raute!)
Die von der „Sippe“ über die Raute zu entlarven, ist für die Jenny aber nur eine relativ einfache und vor allem schon sehr verbreitete Übung in der rechtsextremen und verschwörerischen Szene. Jenny hat da schon noch mehr im Repertoire: die „Hand in der Weste“! Man kennt sie seit Napoleon Bonaparte. Sie hat es sogar zu einem eigenen Wikipedia-Eintrag gebracht! Aber der Eintrag verschweigt natürlich das, was Klauninger auf den ersten Blick erkennt: „Freimaurer“! Die stecken dahinter, die geben sich so für Eingeweihte zu erkennen! Von Napoleon bis Karl Marx — eine „Sippe“! Aber pssst! Am besten: Nicht darüber sprechen!
Wir wiederholen uns: Man kann das alles als die unbedeutenden Auswürfe eines verwirrten Menschen interpretieren und die Ansicht vertreten, dass man mit Menschen wie ihr einen Dialog suchen müsse. Wir teilen diese ehrenwerte Ansicht nicht. Wir widersprechen auch entschieden der Ansicht, dass man doch trotz solcher Positionen wie der von Jenny mit ihr bzw. unter ihrer Führung gegen Corona-Maßnahmen demonstrieren könne!
➡️ Teil 1: Hannes Brejcha. Vom Great Reset zum Mannesafter
➡️ Teil 3: Martin Rutter. Viel Antisemitismus, Verschwörung, Fake-News und Großer Austausch
➡️ Teil 4: Daniel Stoica. Germanische Medizin & Staatsverweigerer
➡️ Teil 5: Jaroslav Belsky. Zwischen Corona- und Holocaustleugnung
➡️ Teil 6: Geri, der (Ver)Schwörer, Zecken, Faultiere, Ratten und türkises Ungeziefer