Wien: Antisemitische Parolen vor Ländermatch
Am Rande des freundschaftlichen Fußball-Länderspiels zwischen Österreich und Bosnien am 31. März haben zuvor am Stephansplatz bei einer propalästinensischen Demo bosnische Fans antisemitische Parolen gerufen. Auf einem YouTube-Video ist der Ruf „Ubi, ubi židove“ („Töte,töte Juden”) zu hören. Die bosnischen Fußballfans haben sich offensichtlich zu den Demonstrierenden gemischt und die Parolen skandiert.
Salzburg: Neue Neonazi-Schmiererei
In der Nacht auf 1. April haben unbekannte Täter einmal die Zahl „88” und elf Mal die Zahl „14” auf die Fassade beim Pegasus-Brunnen im Mirabellgarten geschmiert. Die Zahlenkombinationen stehen für ‚Heil Hitler‘ und den dümmlich rassistischen Satz aus 14 Wörtern von dem US-Neonazi David Eden Lane. Vermutlich die gleichen Täter haben auch etliche Mülltonnen aus der Verankerung gerissen und Bänke umgeworfen.
Salzburg: Ein Jahr für antisemitische Hetze und Nazi-Posting
Er postete den gleichen Spruch wie der Welser Friseur, der zunächst vom Vorwurf der Wiederbeitätigung freigesprochen wurde. Bei dem 30-jährigen Einzelhandelskaufmann aus Schwarzach im Pongau kam noch ein zweites Posting zur Anklage: „Hurensöhne, Heil Hitler, 88″ hat er zu einem Foto geschrieben, auf dem eine israelische und eine US-Flagge verbrannt werden. Auf seinem Handy fanden die Ermittler noch weiteren Nazi-Schrott. Dem Gericht erklärte der Angeklagte auf die Frage, was er sich dabei gedacht habe, dass er sich eigentlich nichts dabei gedacht habe. Auf die Frage, was er gegen Juden habe, antwortete er: „Nichts, ich kenne keinen einzigen.” (Standard, 3.4.2015) Die toten Zivilisten im Gazastreifen hätten ihn an den Bürgerkrieg in seiner früheren Heimat Bosnien erinnert, wo Teile seiner Familie ermordet wurden. Die Geschworenen befanden den Angeklagten bei der Verhandlung am Salzburger Landesgericht am 2. April für schuldig. Das Urteil, ein Jahr bedingt, ist bereits rechtskräftig.
Strache schon wieder beschwert
Mittlerweile hat man den Eindruck, Strache fühlt sich schon beschwert, wenn sein Name erwähnt wird. In der ORF-Serie „Vorstadtweiber“ war nur in der untertitelten Version für Hörbehinderte folgende Passage zu lesen: „In Deutschland der Westerwelle oder dieser Berliner Bürgermeister. Oder bei uns der Strache. Die sind doch alle schwul und stehen dazu.” – „Der Strache?” – „Nein, den mein ich gar nicht. Der Kärntner da. – Da kommen einige in Frage.” Diese Passage empörte den FPÖ-Parteivorsitzenden so, dass er Beschwerde gegen die „Vorwahl-Diffamierungskampagne“ bei der Aufsichtsbehörde KommAustria einbrachte. Die kam zu einem für Strache tröstlichen Ergebnis und verwarf deshalb seine Beschwerde: „Wortlaut und Abfolge des Dialogs lassen in ihrer Gesamtheit keinerlei Zweifel daran offen, dass sich die Behauptung einer homosexuellen Lebensweise gerade nicht auf den Beschwerdeführer bezieht, sondern auf einen – nicht näher bezeichneten – Kärntner“, heißt es im Bescheid.
Strache will es aber auch noch gerichtlich bestätigt wissen, dass er nicht schwul ist. Beim Landesgericht Wien hat er den ORF auf Entschädigung, Schadenersatz und Widerruf geklagt. Die Verhandlung findet am 24. April statt. Jetzt sind wir irritiert: Was will der Strache nach dem Bescheid der Medienbehörde KommAustria eigentlich widerrufen wissen?
St.Gallenkirch (Vbg): Der Pfarrer und Hitlers Zölibat
Im Pfarrblatt seiner Gemeinde nahm der Pfarrer von St. Gallenkirch, Eberhard Amann, zum Zölibat Stellung. Dass der als sehr konservativ bekannte Priester (85) den Zölibat verteidigen würde, war nicht überraschend. Dass er sich dabei zustimmend auf Adolf Hitler beziehen würde, schon. Die Passage aus dem Pfarrblatt im Wortlaut: „In ‚Mein Kampf’ nimmt Hitler den Cölibat zum Vorbild. Er heirate nicht, weil er wie die Priester für ihr Pfarrgemeinde so auch er ganz nur für das deutsche Volk da sein will!“
Auch der Kontext der Hitler-Würdigung ist nicht ohne. Demnach sei es die Absicht der „Neomarxisten“, nicht nur den „Cölibat“ zu zerstören, sondern auch die „Einehe“, ja die Familie insgesamt: „Es geht um die Schleifung des Bollwerkes: die sakramentale unauflösliche Einehe, das Abbild er Liebe Christi zu seiner Kirche. Es geht um die Zerstörung der Familie und der Mutterschaft, die als eine überholte Fessel abgeschüttelt werden muß!“
Die Diözese Feldkirch betrachtet die Äußerungen des Pfarrers als „grobe Verfehlung” und will das Gespräch suchen. Dafür sieht der Pfarrer keine Notwendigkeit: Er habe seinen Standpunkt schon über E‑Mail erklärt und außerdem sei er „selbstständig, für sich selbst verantwortlich und lasse sich nicht gern bevormunden“, zitiert ihn die APA (10.4.2015). Uwe Sailer, der Linzer Kriminalpolizist, hat den Pfarrer wegen des Verdachtes der NS-Wiederbetätigung angezeigt.
Bericht und Kommentar auf Vorarlberg Online.
Wien: Grünes Licht für Wilders im Parlament?
Der niederländische Islam-Hetzer Geert Wilders war am 27. März auf Einladung der FPÖ in Wien, um gegen den Islam „als Bedrohung für unsere Gesellschaft“ zu hetzen. Im bzw. aus dem Parlament! Die FPÖ bzw. der freiheitliche Parlamentsklub hatten nämlich zu einer Pressekonferenz in die Räumlichkeiten des FPÖ-Parlamentsklubs eingeladen. Schlimm genug! Dass aber auch noch die Säulenhalle des Parlaments kurzfristig gesperrt wurde, weil Wilders den FPÖ-Klub aufsuchte, ist ein starkes Stück. Dieter Brosz, Abgeordneter der Grünen, stellte deshalb eine parlamentarische Anfrage an die Präsidentin des Nationalrats.