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Kreuz.net: Hetzen wie der „Stürmer“

Als der Schau­spie­ler und Enter­tai­ner Dirk Bach (51) am 1. Okto­ber starb, ver­fass­te der Blog „Kreuz.net“ einen het­ze­ri­schen Nach­ruf, der zur Anzei­ge und straf­recht­li­chen Ermitt­lun­gen führ­te. „kreuz.net“ ist ein anony­mer Hass-Blog, der seit 2004 online ist. Der Bru­no Gmün­­der-Ver­­lag hat jetzt eine Beloh­nung für Infor­ma­tio­nen über „kreuz.net“ aus­ge­setzt. Homo­pho­be Het­ze auf „Kreuz.net” Seit Jah­ren verspritzt […]

17. Okt 2012


Homo­pho­be Het­ze auf „Kreuz.net”

Seit Jah­ren ver­spritzt der Blog kreuz.net anti­se­mi­ti­sche, krass homo­pho­be und mus­lim­feind­li­che Inhal­te. Als Ziel­pu­bli­kum hat kreuz.net ähn­lich wie kath.net kon­ser­va­ti­ve tra­di­tio­na­lis­ti­sche Katho­li­ken. Ver­tre­ter der katho­li­schen Kir­che haben sich zwar schon des öfte­ren von kreuz.net distan­ziert, aber bis­her auch kei­ne offen­si­ve Rol­le bei der Aus­for­schung der Macher von kreuz.net über­nom­men. Der Bru­no Gmün­der-Ver­lag ver­sucht jetzt über einen „Offe­nen Brief“, die Deut­sche und die Öster­rei­chi­sche Bischofs­kon­fe­renz aktiv in die Aus­ein­an­der­set­zung mit kreuz.net ein­zu­be­zie­hen. Auch wenn zu ver­mu­ten ist, dass der Kle­rus nicht reagie­ren wird, die Aus­set­zung der Prä­mie hat bereits zu etli­chen Hin­wei­sen geführt, sodass die Staats­an­walt­schaft mitt­ler­wei­le eine Raz­zia gegen mut­maß­li­che Betrei­ber von kreuz.net überlegt.

Auf kreuz.net aktiv war natür­lich der Ende Juli 2011 ver­stor­be­ne Rechts­extre­mist und selbst­er­nann­te „Por­no-Jäger“ Mar­tin Humer. Aber auch ande­re öster­rei­chi­sche Autoren sind auf kreuz.net als Autoren aktiv. So z.B. der „Lebens­schüt­zer“ Andre­as Kirch­mair aus der Stei­er­mark, der im April 2012 auch einen Gast­kom­men­tar in der „Pres­se“ ver­öf­fent­li­chen durf­te. kreuz.net beschimpf­te „Die Pres­se“ dafür als heuch­le­risch und bezeich­ne­te sie als „men­schen­ver­ach­ten­des Homo- und Abtrei­bungs­blatt“.


Wer­ner Königs­ho­fer, ein Autor von „kreuz.net”

Wer­ner Königs­ho­fer, der aus der FPÖ aus­ge­schlos­se­ne Ex-Abge­ord­ne­te, ist ein wei­te­rer Autor von kreuz.net, der dort dar­über sin­nie­ren durf­te, ob er bes­ser „Schwein“ statt „Land­tags­sch­wuch­tel“ zu einem „auf­dring­lich schwu­len Grün-Poli­ti­ker“ sagen hät­te sol­len. Ein wei­te­rer Autor, Karl Scho­ber, fällt durch sei­ne Ver­tei­di­gung von Mar­tin Graf und durch häu­fi­ge Links zu unzensuriert.at auf. Alfons Adam, Rechts­an­walt und Grün­der der Christ­li­chen Par­tei Öster­reichs, war eben­so nament­lich als Autor auf dem Blog tätig wie der radi­ka­le „Lebens­schüt­zer“ Josef Preßl­may­er, der über sei­nen Hun­ger­streik vor der Nun­tia­tur auf kreuz.net mehr­mals berich­te­te und sich dabei selbst als „Gebär­mut­ter-Schleim­haut-Akti­vis­ten“ bezeichnete.


Josef Preßl­may­er beim „Gebets­fas­ten”

Wal­ter Mari­no­vic scheint nicht als Autor von kreuz.net auf, wird aber von dem Blog als „größ­ter Kul­tur­kämp­fer Öster­reichs“ gefei­ert. Nach­dem der Bun­des­rat der Grü­nen, Mar­co Schreu­der (gemein­sam mit den Bun­des­rä­ten Eli­sa­beth Kersch­baum und Efga­ni Dön­mez) am 9.10. eine par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge (pdf) an die Innen­mi­nis­te­rin zu kreuz.net ein­ge­bracht hat, wur­de er auf dem Blog als „Kir­chen­has­ser, Stu­di­en­ab­bre­cher und Kot­ste­cher“ vor­ge­führt. Der Kom­men­ta­tor ver­schanz­te sich in die­sem Fall hin­ter sei­ner Anony­mi­tät, ist aber Österreicher.

Mit der wüs­ten Hass-Orgie zu dem ver­stor­be­nen Schau­spie­ler Dirk Bach hat kreuz.net hof­fent­lich den Bogen über­spannt. Der Blog Watch-kreuz–net berich­tet, umfang­rei­ches Mate­ri­al über den kreuz.net –Mail­ver­kehr erhal­ten zu haben, das jetzt ana­ly­siert wird.

Wei­te­re Blogs, die sich mit kreuz.net beschäftigen:

Kreuts.net
Stopptkreuznet
Kreuznetmythen