Gut vernetzt: Porno-Humer und Ludwig Reinthaler

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Sei­ne Home­page ist nicht mehr ganz funk­ti­ons­tüch­tig, er selbst sieht sich schon noch so: Mar­tin Humer, der selbst­er­nann­te Por­no­jä­ger aus Ober­ös­ter­reich, wütet noch immer gegen alles, was nach Unzucht, Zer­stö­rung sei­nes Fami­li­en­mo­dells und ähn­li­chem riecht.

Sei­ne natür­li­chen Ver­bün­de­ten fin­det er nicht nur bei weit rechts ste­hen­den christ­li­chen Sek­tie­rern und der anti­se­mi­ti­schen Inter­net­platt­form „kreuz.net“, son­dern auch bei den „ech­ten“ Rechts­extre­mis­ten, Alt- und Neo­na­zis. Humer hat des­halb auch die „ 5 jun­gen Leu­te“ um den Bund Frei­er Jugend (BFJ), die 2008 wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung vor Gericht stan­den, in Schutz genom­men. 2006 war „Por­no-Humer” sogar bei einer Demons­tra­ti­on des BFJ dabei und ver­teil­te sei­ne Flugblätter.

Vor weni­gen Mona­ten hat Humer ein Flug­blatt in Umlauf gebracht, das vor­gibt, auf die aktu­el­len Miss­brauchs­fäl­le in der Katho­li­schen Kir­che ein­zu­ge­hen, die für Humer natür­lich nur Vor­wür­fe sind, die von Frei­mau­rern und „lin­ken Schä­chern“ in Umlauf gebracht wur­den. Unter dem Titel „Die Nazis hät­ten Euch oxy­diert“ endet das Schrei­ben mit einer wider­li­chen Tirade:

Vie­le von Euch wären sogar den „Nazi” zu schlecht gewe­sen, die hät­ten Euch ein­ge­sperrt und „oxy­diert”, obwohl Ihr die­sel­ben Gene habt und das glei­che „nar­ri­sche” Blut.

Lie­be „Brav­lin­ge” der ÖVP und Genossen!
Scha­de, daß es Euch nicht schon frü­her gege­ben hat.
Mit Euch Gesin­del hät­te der Hit­ler nicht ein­mal einen Krieg füh­ren können.
Das wäre für die Mit­welt ein gro­ßer Vor­teil gewesen.

Ver­mut­lich war es die­ses Schrei­ben, das Humer eine Anzei­ge nach § 3g Ver­bots­ge­setz ein­ge­bracht hat. Jeden­falls hat die Staats­an­walt­schaft Wels Ermitt­lun­gen nach § 3g ver­an­lasst, und zwar über das Lan­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz OÖ bzw. die Sicherheitsdirektion.

Lud­wig Rein­th­a­ler, der Wel­ser Rechts­extre­mist („Die Bun­ten“), der ein Geis­tes­ver­wand­ter von Humer sein könn­te, hat die­ses Schrei­ben der Staats­an­walt­schaft Wels fak­si­mi­liert über sei­nen Ver­tei­ler („doku­zen­trum“) in der rechts­extre­men Sze­ne und bei Medi­en ver­brei­tet und sich dar­über mokiert, dass aus dem Schrei­ben nicht her­vor­ge­he, ob Humer ein Alt- oder ein Neo­na­zi sei.

Das ist aber nicht das Pro­blem, son­dern die Fax­ken­nung auf dem Schrei­ben. Aus ihr geht her­vor, dass die Sicher­heits­di­rek­ti­on das Schrei­ben der Staats­an­walt­schaft am 18.10.2010 um 15h42 offen­sicht­lich am Mar­tin Humer wei­ter­ge­faxt hat. Wozu? Lei­tet Humer die Ermitt­lun­gen gegen sich? Jeden­falls hat Humer umge­hend das Schrei­ben der Staats­an­walt­schaft an Lud­wig Rein­th­a­ler wei­ter­ge­faxt, der es sogleich in Umlauf gebracht hat.

Am 21.10. fand eine Beschul­dig­ten­ver­neh­mung von Humer statt, deren Ori­gi­nal­pro­to­koll auf „Alpen-Donau“ wie­der­ge­ge­ben wird. Zwi­schen Humer, Rein­th­a­ler, Alpen-Donau und dem LVT OÖ scheint es gute Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge zu geben.