Das NSPF hatte zu seinen besten Zeiten rund 70 Mitglieder. Die Moderatoren „Unduldsamer“ und „Mjölnir“ als sein Stellvertreter hatten die Aufgabe, das Forum „sauber“ zu halten. Im NSPF hieß das in erster Linie Säuberung, eine Aufgabe, die Mjölnir bienenfleißig und beinhart erfüllte: „Die Karteileichen Säuberungsaktion ist im vollen Gange und Ihre Auswirkungen werden alsbald Früchte tragen.” (22.1.07) Karteileichen, also User, die sich kaum an den Debatten beteiligten, wurden alle paar Monate rausgeworfen. Und weil die echten Nazis, als die sich die NSPF-User ja verstanden, für jegliche Säuberung vom „Unreinen“ sind, wurde auch kaum widersprochen. Auffällig ist jedenfalls, dass die zahlenmäßig im NSPF überrepräsentierten Österreicher die Säuberungswellen weitgehend unbeschadet überlebt haben. Dank Mjölnir?
Schon zu Beginn des NSPF waren Österreicher stark vertreten. Am 3.7.05 verkündete WPMP3, der Thiazi-Chef, die Fixstarter des Forums, unter ihnen Mjölnir natürlich, Prinz Eugen sowieso.
Im Lauf der Jahre wuchs die Zahl der Österreicher beträchtlich.
Simarek etwa, aus Wien, ein „alter Hund“, der gerne „Lichtscheibenhefte“ (CDs) mit Nazischriftgut zusammenstellt. „Ich freue mich, in der Nationalsozialistischen Elitegruppe des Skadi Forums aufgenommen worden zu sein“, jubelt er im April 2006 und fügt hinzu: „Ich bin und fühle mich als Nationalsozialist, das habe ich auch bereits in meiner Vorstellung für das allgemeine Skadi Forum festgestellt. Bin über alle Lügen dieses Systems aufgeklärt und Revionist [sic!].”
Zauk, seit Mai 2007 dabei, ist schon etwas konkreter in seiner Vorstellung:
Meine Lenze zählen schon über 36 und eilen im Laufschritt Richtung 40, was vielleicht manche Altersgenossen beunruhigt, doch mich lässt das kalt, da ich durch meine drei Kinder (16JU/15MÄ/1,5MÄ Jahre) ständig eine Verjüngungskur verpasst bekomme. Beruflich vertrete ich, auf der einen Seite eine aussterbende Zunft, auf der anderen Seite einen Beruf der von billigen Auslandskräften aufgerieben wird. Mit meiner zweiten Frau lebe ich an einem der schönsten Orte der Ostmark in einem Haus mit herrlichem Seeblick. Doch war das nicht immer so, es gab eine Zeit vor ca. 7 Jahren da hatte ich meinen Hauptwohnsitz im Altreich und gondelte damals Jahrelang beruflich durch halb Europa. Auf diese Art lernte ich große Teile des Altreiches kennen und schätzen.
Vänrikki Stool, aus Finnland nach Österreich zugewandert und seit 2006 im NSPF, präsentiert sich so: „Nur als Nationalsozialist kann man diesem Völkermordwahnsinn glaubwürdig gegenübertreten.”
Ustuf Konrad, der schon im Nickname seine SS-Gesinnung trägt (Untersturmführer), war bei seiner Aufnahme 2009 41 Jahre alt und sieht als sein Werkzeug nicht den PC, sondern die Waffe: „… auch wenn ich mehr der Landsknecht bin, so bin ich doch Nationalsozialist.” Er hat einen „großen Teil“ seines Lebens in der Bundeswehr verbracht, war dann am Balkan (offensichtlich als Söldner) und jetzt „auf der Suche nach einem Broterwerb in der Ostmark“. Zwei Jahre, schreibt er, war er „in Kriegsgefangenschaft“.
Seit 2006 war Werherr im Forum. Am 22.7. geboren, hat er 2007 sein „drittes Jahrzehnt abgeschlossen“ und schildert sich so:
Ich habe, für Österreich typisch, Grundschule und eine kaufmännische Ausbildung genossen. War dann bei einer Sparkasse beschäftigt, habe dann bei Väterchen Staat eine Arbeit gehabt und bin nun seit ca. 4 Jahren mit einem eigenen Unternehmen selbstständig – welches durchwegs gut läuft aber auch einiges an Arbeit, Zeit und Sorgen in Anspruch nimmt. Der Arbeitsbereich liegt im „verjudeten“ Finanz- und Geldbereich…. Ich widme mich meiner Familie und den Büchern die ich beide sehr liebe und schätze. Meine große Leidenschaft gilt dem Schaffen und den Reden Adolf Hitlers — den ich bedingungslos verehre‑, der nationalsozialistischen Bewegung und dem damaligen Wirtschaftsaufschwung — und Systems, den [sic!] Weltjudentum und seiner Propaganda und Verbrechen am deutschen Volk.
Weitere Leidenschaften von „Werherr“ sind Kraftsport und historische Waffen („ich bin auch stolzer Besitzer zweier Vorderladergewehre welche ich auch in meinem Schützenverein einzusetzen weiß“).
Reichskanzler, kommt aus Wien, ist mittlerweile 33 und seit 2007 im NSPF-Forum: „Ich bin überzeugter Nationalsozialist, auch wenn ich mich aus taktischen Gründen meiner Umwelt gegenüber natürlich nicht als solcher zu erkennen gebe.“
Panzerdivision (27), der sich immer „mit deutschem Gruße aus dem Gau Steiermark, nsdap” verabschiedet, bei seiner Aufnahme ins Forum 2007 seit sieben Jahren in einer Spedition gearbeitet hat, gibt als seine musikalische Vorliebe „Viking-Metal“ an und stellt sich eine Frage, die er auch gleich beantworten kann:
Bin ich Nationalsozialist? Ich befasse mich seit ungefähr einem Jahr ernsthaft damit, ich lese hier in dieser Gemeinschaft viel, ich lerne, fühle mich als Deutschen eines zerschlagenen großdeutschen Reiches und stehe bedingungslos hinter dem 25-Punkte-Programm der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei.
Grimur ist ein Spätberufener aus dem „Gau Tirol-Vorarlberg“. 2009 aufgenommen, erzählt er damals: „Ich zähle nun 28 Lenze, wovon ich derzeit schon rund die Hälfte Volk und Vaterland widmete“. Politisch verortet er sich so: “Im Prinzip bleibt einem in der Ostmark nur die Möglichkeit, FPÖ zu wählen. Auch wenn diese Partei durchaus auch eine Systempartei ist.“
Eispickel (34) aus Wien grüßt bei seiner Vorstellung 2008 so wie die meisten anderen natürlich mit „Heil Hitler!“. Schon 1992 mit 15 Jahren seien ihm „die akuten Probleme unseres Volkes und unseres Heimat bewusst“ geworden. Unseren LeserInnen ist er schon seit einiger Zeit als ein besonders übler Hetzer bekannt.
Eispickel plaudert seine privaten Daten aus
Es gibt noch weitere Menschen im NSPF mit deutlichem Österreich-Bezug: Ostmarkler etwa, der sich gern zu Hitlers Geburtstag etwas aus „Mein Kampf“ vorliest, Reinhard oder auch Kurt Eggers, der „Soldat des Führers“, der abwechselnd mit „Grüß Gott“ oder „Heil Hitler“ das Forum beehrte: „Wohl angemerkt sei aber, dass der Jude weder Rasse, noch Mensch ist — Er ist ein anpassungsfähiger Parasit.“
Dann hätten wir da noch Eisenkreuz, der für seine Beiträge ein halbes Jahr bedingt ausfasste und den Alpen Germanen, der zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt wurde. Im Vergleich zu Mjölnir, Prinz Eugen, Simarek, Kurt Eggers und anderen im NSPF waren sie kleine Fische.
Im NSPF waren überwiegend überzeugte Nationalsozialisten aktiv, die über die Wiederherstellung der NSDAP und der NS-Herrschaft diskutierten, sich gelegentlich auch zu Treffen verabredeten. Einige der Genannten sind noch immer bzw. schon wieder in den einschlägigen Kreisen und Foren aktiv.
➡️ Mjölnir, das unterschätzte Mauerblümchen (I)
➡️ Mjölnir, der Nationalsozialist (II)