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SOS Mitmensch: Rechtsextremen-Ball hat in Hofburg nichts verloren

Burg­haupt­mann­schaft will rech­ten Het­zern am Holo­­caust-Geden­k­­tag Fei­er in der Hof­burg gestat­ten. Wien (OTS) — Am 27. Jän­ner 2012 will der berüch­tig­te Wie­ner Kor­po­ra­ti­ons­ring einen Ball in den Fest­sä­len der Wie­ner Hof­burg abhal­ten. Die Burg­haupt­mann­schaft hat die­se Ver­an­stal­tung geneh­migt, obwohl dem Wie­ner Kor­po­ra­ti­ons­ring zahl­rei­che rechts­extre­me Bur­schen­schaf­ten ange­hö­ren. Was ohne­hin schon ein Skan­dal ist, gewinnt zusätz­li­che Brisanz […]

10. Jan 2012

Wien (OTS) — Am 27. Jän­ner 2012 will der berüch­tig­te Wie­ner Kor­po­ra­ti­ons­ring einen Ball in den Fest­sä­len der Wie­ner Hof­burg abhal­ten. Die Burg­haupt­mann­schaft hat die­se Ver­an­stal­tung geneh­migt, obwohl dem Wie­ner Kor­po­ra­ti­ons­ring zahl­rei­che rechts­extre­me Bur­schen­schaf­ten ange­hö­ren. Was ohne­hin schon ein Skan­dal ist, gewinnt zusätz­li­che Bri­sanz durch die Tat­sa­che, dass der 27. Jän­ner der Tag der Befrei­ung von Ausch­witz und in vie­len Län­dern offi­zi­el­ler Holo­caust-Gedenk­tag ist.

Der Wie­ner Kor­po­ra­ti­ons­rings (WKR) ver­langt von sei­nen Mit­glie­dern „ein Bekennt­nis zum ange­stamm­ten Volks­tum im Rah­men der abend­län­di­schen Kul­tur­ge­mein­schaft”. Domi­niert wird der WKR von Orga­ni­sa­tio­nen, die weder eine aus­ge­präg­te Distanz zum Natio­nal­so­zia­lis­mus pfle­gen noch ras­sis­ti­sches Gedan­ken­gut ableh­nen. Der Ball des WKR wird auch als Ver­net­zungs­tref­fen für Rechts­extre­mis­ten aus ganz Euro­pa genützt.

„Dass eine rechts­extrem durch­setz­te Ver­ei­ni­gung am Holo­caust-Gedenk­tag in einem staats­tra­gen­den Gebäu­de wie der Hof­burg ein Fest abhält, ist uner­träg­lich. Das kommt einer Ver­höh­nung der Opfer des Holo­caust und der Opfer von rechts­extre­mer Gewalt gleich.”, so Alex­an­der Poll­ak, Spre­cher von SOS Mit­mensch. Und Poll­ak wei­ter: „Es ist ein Skan­dal, dass das offi­zi­el­le Öster­reich in Gestalt der Burg­haupt­mann­schaft, die dem Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um unter­stellt ist, eine sol­che Ver­an­stal­tung geneh­migt hat!”

SOS Mit­mensch for­dert die Burg­haupt­mann­schaft und das Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um dazu auf, umge­hend zu reagie­ren und den Wie­ner Kor­po­ra­ti­ons­ring wie­der aus der Hof­burg aus­zu­la­den. Rechts­extre­me Ver­ei­ni­gun­gen haben in der Hof­burg nichts ver­lo­ren. Und schon gar nicht darf der Holo­caust-Gedenk­tag zu einem vom offi­zi­el­len Öster­reich bewil­lig­ten Fest­tag für rech­te Het­zer werden.