Wer im Kärntner Mölltal den gleichnamigen Radweg befährt, kommt direkt an einem Anwesen von zwei Ex-Politikern vorbei, dessen hölzernes Eingangstor mit drei deutlich sicht- und erkennbaren Runen, die auch als NS-Symbole dienten, verziert ist. Da deren Verwendung mutmaßlich strafbar ist, hat die Grüne Nationalratsabgeordnete Olga Voglauer Anzeige erstattet. Weiter…
„Stoppt die Rechten“ bietet das größte kostenlos zugängliche Online-Archiv Österreichs zum Thema „Rechtsextremismus“.
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Die Kleiderlaus und die Nazis
Was dem Hitler seine „Blondi“, das war dem Göring sein „Mucki“. Der Anschein, die beiden Obernazis wären zu zärtlichen Gefühlen für Mitmenschen fähig gewesen, trügt. „Blondi“ war Hitlers Schäferhündin, die er so innig liebte, dass er nach ihrem Tod noch weitere zwei Hündinnen nach ihr benannte. „Mucki“ war hingegen einer von den sieben Löwen, die in Görings Domizilen ihre Jugend verbringen durften. Das widersprüchliche Verhältnis der Nazis und des Nationalsozialismus zu Tieren, das ist das spannende, aber auch unterhaltsame Thema des Buches von Jan Mohnhaupt: „Tiere im Nationalsozialismus“ Weiter…
Zum Tod des Holocaust-Überlebenden Aba Lewit: Menschlich sein!
Aba Lewit ist erst sehr spät – 2014 beim „Fest der Freude“ am Heldenplatz – mit seinen Erinnerungen an den Holocaust, an die Jahre, die er in Konzentrationslagern erleiden musste, an die Öffentlichkeit gegangen. Viele der Opfer haben es nie getan. Er aber hatte sich persönlich durch die Diffamierungen in der „Aula“ so betroffen gefühlt, dass er neben seinem Engagement als Zeitzeuge beschloss, dagegen vorgehen zu wollen. Weiter…
Wochenschau KW 46/20 (Teil 2)
Teil 2 unseres diesmal voluminösen Rückblicks auf die letzte Woche: Wenn ein Rechtsextremer nicht nur unbehelligt, sondern sogar noch mit Polizeibegleitung in der Öffentlichkeit hetzen und die Bevölkerung verschrecken darf, von einem Bürgermeister, der in einer WhatsApp-Gruppe „versehentlich“ einen rassistischen Brief weiterleitet, von einer muslimischen Studentin, die ein Hakenkreuz auf dem Sattel ihres Fahrrads vorfindet und einer Amtstafel in Poysdorf mit Nazi-Schmierereien. Weiter…
Wochenschau KW 46/20 (Teil 1)
Seltsame Razzien im rechtsextremen Milieu, eine verbale Trauerkundgebung für Hitlers Hund „Blondi“ und abstruse Vorstellungen vom KZ Mauthausen als Freizeitcamp – das sind Splitter aus unserem Rückblick auf die letzte Woche. Weiter…
Gastbeitrag: Das unerbittliche Engelsgesicht
Wenn man sieht, wie Österreichs Politik die Gesellschaft spaltet, kann man guten Gewissens sagen, das Virus ist ein Lercherl dagegen. Lasst euch das von einem Risiko-Patienten gesagt sein: Fürchten muss man sich hierzulande vor der subtilen Unterwanderung der Demokratie durch rechtsextremes Gedankengut, rechts von Mitte-Rechts! Lest doch das biografische Buch von Reinhold Mitterlehner, „Haltung, 2019, Verlag Ecowin“! Es beschreibt die Geschichte einer auf den Kopf gestellten Königsmord-Tragödie, einer infernalischen Intrige. Ein Gastbeitrag von Lutz Elija Popper. Weiter…
Der Abgang eines Hetzers
Spät, aber doch hat es Walter E. erwischt. Das Landesgericht Wien hat am 4. November entschieden, den Betreiber der Website „hartgeld.com“, auf der seit Jahren gehetzt und gedroht und den Bürgerkrieg beschworen wird, in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher einzuweisen. Eine seiner letzten widerlichen Drohungen hatte Justizministerin Zadić gegolten, aber deswegen stand er nicht vor Gericht. Weiter…
Wochenschau KW 43–44-45/20 (Teil 2)
In der Rückschau auf die letzten drei Wochen: eine Hausparty mit Hakenkreuz und Hitler-Porträt, eine Corona-leugnende Polizistin und ein gegen Flüchtlinge hetzender Gymnasialdirektor, die beide mit ihrem Dienstgeber Probleme bekommen haben, Jugendliche aus diversen Regionen, gegen die nach dem Verbotsgesetz ermittelt wird, rassistische Aktionen wie die Verteilung von Schweinefleisch auf Parkbänken in Wels. Weiter…
Wochenschau KW 43–44-45/20 (Teil 1)
Wiederbetätigung ohne Hintergedanken, ich weiß nicht, als Kurzschlussreaktion – das sind Erklärungsversuche aus mehreren Prozessen nach dem Verbotsgesetz. Einer endete mit Freispruch, weil das Delikt vielleicht nicht in Österreich begangen worden ist. Einen Freispruch gab’s wegen des Verdachts auf Verhetzung, die aber nicht so gemeint war. Dafür fassten Mitglieder des „Staatenbunds Österreich“ in einer Neuauflage des Prozesses wie schon beim ersten Mal teilweise überaus hohe Strafen aus. Weiter…
Knödel, Jaffa-Torte oder deutscher Eintopf
Dass die Nazis jüdische Menschen um Immobilien, Vermögen, Schmuck und Kunstgegenstände gebracht haben, wird unter der Bezeichnung Arisierung zusammengefasst. Aber wie funktionierte die Arisierung eines Buches? Damit ist hier nicht die Aneignung, der Raub von Buchbeständen, von Bibliotheken jüdischer Menschen gemeint, sondern der geistige Diebstahl eines literarischen Werkes, dem dann natürlich auch die Verwertungserlöse folgten. Die Historikerin Karina Urbach beschreibt eine solche Arisierung am Beispiel des Kochbuchs ihrer Großmutter Alice. Weiter…
Marke „Strache“ und ein neues HC-Huldigungsmedium
Ganz ehrlich: Würden Sie auf die Idee kommen, ein Produkt, eine Location oder was auch immer mit „HC Strache“ zu benennen? Eher nein, nehmen wir an, es sei denn, man erlaubt sich einen Spaß. Aber: Sie dürften das auch nicht, denn Strache hat vorgesorgt. Ziemlich unbemerkt ist vor wenigen Monaten ein Strache-Huldigungsmedium online gegangen – bislang mit geringem Erfolg. Weiter…
Doku-Tipp: Aussteiger – Ein Ex-Neonazi packt aus
Viel wird nach dem Terrorattentat in Wien über Deradikalisierung und dem Ausstieg aus der extremen Szene – in dem Fall aus der islamistischen – geredet. Eine Deradikalisierung ist beim Attentäter von Wien nicht gelungen, aber wer denkt, dass so etwas innerhalb weniger Monate gelingen kann, ist auch naiv. Hier eine empfehlenswerte Doku über einen Rechtsextremen, dem der Ausstieg aus der Neonazi-Szene gelungen ist: „Aussteiger — Ein Ex-Neonazi packt aus“ Bemerkenswerter Satz des Aussteigers: „Wenn man dumm ist, dann weiß man nicht, dass man dumm ist.“
Freispruch für Adolf H?
Im Frühjahr veranstaltete McDonalds den Online-Wettbewerb „Mein Burger“, bei dem die Teilnehmer*innen aus verschiedenen vorgegebenen Zutaten einen Burger basteln, benennen und dazu auch noch voten können. Auf Platz 7 des Votings schaffte es zeitweise der User „Adolf H“ mit einem von ihm „Krusty Jew Flesh“ benannten Burger. Vor einigen Tagen musste er sich deswegen vor einem Geschworenengericht in Ried im Innkreis wegen des Verdachts der Wiederbetätigung verantworten. Weiter…
Steinhauser: Islamismus und Rechtsextremismus – mehr Gemeinsamkeiten als angenommen
Islamismus und Rechtsextremismus stehen sich scheinbar als politische Gegenspieler gegenüber: auf der einen Seite Rechtsextremismus und Rechtspopulismus, die den Islamismus und dessen Terror instrumentalisieren, um gegen den Islam zu mobilisieren, auf der anderen Seite der Dschihadismus, der antimuslimische Diskriminierungserfahrungen durch die Rechte als ein Rekrutierungsargument ins Treffen führt, um Jugendlichen zu beweisen, dass ‚der Westen‘ sie persönlich ablehnt. Weiter…
Herbstferien
Auch wir schalten für eine Woche in den Ferienmodus und kommen am 3. November mit dem nächsten Beitrag wieder.
Inzwischen: Stay save!
Euer SdR-Team