Meistgelesen im letzten Jahr: die 10 SdR-„Hits”

Ein Beitrag aus dem Mai 2020 hat im let­zten Jahr die größte Aufmerk­samkeit unser Leser*innen erregt: ein braunes Mut­tertagspost­ing des Oberöster­re­ich­ers Ste­fan Mag­net. Viel­ge­le­sen wur­den auch unsere Hin­ter­grund­beiträge zu den Akteur*innen aus der Coro­na-Maß­nah­men-Protest­szene. Hier die zehn SdR-„Hits” der let­zten zwölf Monate.

1. Ste­fan Mag­nets tief­braunes Hoch zum Muttertag
Der Wochen­blick-Autor Ste­fan Mag­net, einst Führungskad­er der bis 2007 aktiv­en Neon­azi-Truppe „Bund freier Jugend“, auch im Nazi-Wiki Meta­pe­dia mit einem Ein­trag vertreten, set­zt auf beson­dere Art Mut­tertags­grüße ab: mit einem Zitat eines Kom­paniechefs der berüchtigten 5. SS-Panz­er-Divi­sion „Wik­ing“.
2. Was wurde denn aus … Hel­mut Pilhar?
In unregelmäßi­gen Abstän­den wer­den wir unter diesem Titel über Per­so­n­en aus der recht­sex­tremen Szene bericht­en, die zwar aus der Öffentlichkeit ver­schwun­den oder abge­taucht, aber den­noch weit­er­hin aktiv sind. Wir begin­nen mit Hel­mut Pil­har (55), der als ein­er der glühend­sten Ver­fechter der anti­semi­tis­chen „Ger­man­is­chen Medi­zin“ durch die Lande zog und 2016 in der Reichs­bürg­er­szene, konkret beim „Staat Niederöster­re­ich“ seine „Lebend­mel­dung“ abgab.
3. Die Corona-Demo-Macher*innen (Teil 1): Hannes Bre­jcha. Vom Great Reset zum Mannesafter
Wer sind die Organisator*innen der diversen Coro­na-Demos? Wie tick­en sie? Wo sind sie poli­tisch zu verorten? Fra­gen, die gar nicht so ein­fach zu beant­worten sind, denn die Szene der Corona-Demonstrant*innen ist mit­tler­weile aufge­s­plit­tert in zahlre­iche kleine Struk­turen, die miteinan­der kooperieren, sich aber auch gegen­seit­ig mis­strauen. Wir begin­nen in Wien, obwohl einige Vorarl­berg­er zunächst mit „Quer­denken“ die öster­re­ichis­che Szene nach deutschem Vor­bild entwick­eln wollten.
4. Wer steckt hin­ter AUF1-TV? Teil 1: Brauner Untergrund
Das Logo hat schon mal Anlei­hen beim deutschen öffentlichen-rechtlichen „Das Erste“ genom­men, auch son­st kommt einiges bekan­nt daher beim neuen „TV“ des Ste­fan Mag­net, das am 31. Mai erst­mals gesendet hat. Es nen­nt sich „alter­na­tiv“ und „unab­hängig“ und rei­ht sich naht­los in das Medi­enge­bräu ein, das aus der recht­sex­tremen Ecke in das Inter­net flutet. Wer sind nun die Leute, die AUF1-TV machen? Ein Blick hin­ter die Kulisse.
Kohl, Klauninger (Foto: Presse Service Wien, 14.8.20)5. Die Corona-Demo-Macher*innen (Teil 2): Jen­nifer Klauninger. Krieger, Illu­mi­nat­en und die Raute
Jen­nifer Klauninger hat derzeit Hochbe­trieb. Von Demo zu Demo het­zt sie – ohne Maske und Abstand – in der Hoff­nung, das, was für sie und die meis­ten Demon­stri­eren­den Faschis­mus ist, aufzuhal­ten. Laut „Kuri­er“ war sie vor eini­gen Jahren aber noch sel­ber Aktivistin eines neo­faschis­tis­chen Grüp­pchens. Die Dif­ferenz zwis­chen Eigen- und Außen­wahrnehmung ist also groß. Das gilt auch für ihre Rolle in der Bewe­gung der Corona-Protestler*innen.
Waffen bei Neonazis (Screenshot Wien heute, orf.at, 12.12.20)6. Der Waf­fend­eal­er der Neonazis
Er ist eine der wichtig­sten Fig­uren der Neon­aziszene im deutschsprachi­gen Raum, ver­mut­lich auch über die Sprach­gren­zen hin­aus. Seit mehr als einem Viertel­jahrhun­dert vertickt er Waf­fen in der Szene, dealt auch mit Dro­gen. Sel­ten, aber doch kommt ihm dabei die Exeku­tive in die Quere. Dann muss er kurzfristig absitzen – oder auch nicht? Aber dann macht er wieder weit­er mit der Aufrüs­tung der Neon­azis. Eine Spuren­suche zu Peter B..
7. Die Polizei­in­spek­tion des schlecht­en Geschmacks
Der angeklagte Polizist J.S. gab an, er habe sich nie beschw­ert, wenn er Bilder mit NS-Bezug weit­ergeleit­et bekom­men habe. Er habe das als satirisch-sarkastisch emp­fun­den, aber nie kom­men­tiert. Es sei üblich im Polizei­di­enst, dass solche Bilder ver­schickt wurden.“
Das stammt nicht aus Deutsch­land, wo derzeit eine Involvierung nach der anderen von uni­formiertem Staatsper­son­al in recht­sex­tremen Net­zw­erken auf­poppt, son­dern aus ein­er Prozess­mitschrift von Anfang Juli, als in Graz der Polizist J.S. und seine Kol­le­gin A.R. wegen des Ver­dachts auf Wieder­betä­ti­gung vor dem Lan­des­gericht für Straf­sachen standen.
8. Wer steckt hin­ter AUF1-TV? Teil 2: Die Schwurbelecke
AUF1 startete mit ein­er „Nachrichten“-Schiene, um das ver­bre­it­en, was die „Mainstream“-Medien ver­schweigen. Also nichts Neues, Desin­fo­tain­ment, und selb­st das eher auf einem Hob­byniveau. An Bord geholt hat Mag­net auch einen früheren Motor­rad­sportler und IT-Unternehmer und mit Edith Brötzn­er eine Ober-Schwur­b­lerin aus Linz.
Wolfsangel, Si(e)grune und Odal-Rune am Eingangstor9. 2 Ex-Poli­tik­er und 3 NS-Symbole
Wer im Kärnt­ner Möll­tal den gle­ich­nami­gen Rad­weg befährt, kommt direkt an einem Anwe­sen von zwei Ex-Poli­tik­ern vor­bei, dessen hölz­ernes Ein­gangstor mit drei deut­lich sicht- und erkennbaren Runen, die auch als NS-Sym­bole dien­ten, verziert ist. Da deren Ver­wen­dung mut­maßlich straf­bar ist, hat die Grüne Nation­al­ratsab­ge­ord­nete Olga Voglauer Anzeige erstattet.
Rutter, Tuma, Küssel (Presse Service Wien, 20.9.20)10. Die Corona-Demo-Macher*Innen (Teil 3): Mar­tin Rut­ter. Viel Anti­semitismus, Ver­schwörung, Fake-News und Großer Austausch
Die Krisen und Spal­tun­gen inner­halb der Coro­na-Protest­szene hat er bish­er völ­lig unbeschadet über­standen. Mar­tin Rut­ter war zwar über­all dabei, aber nir­gend­wo wirk­lich ver­ant­wortlich. Das gilt auch für seine poli­tis­che Biogra­phie, die ihn von einiger­maßen links bzw. grün bis ganz nach Recht­saußen geführt hat. Jet­zt aber hat es Rut­ter geschafft und wird als Chefor­gan­isator der Coro­na-Proteste wahrgenommen.

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