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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Stefan Magnets tiefbraunes Hoch zum Muttertag

Der Wochen­blick-Autor Ste­fan Magnet, einst Füh­rungs­ka­der der bis 2007 akti­ven Neo­na­zi-Trup­pe „Bund frei­er Jugend“, auch im Nazi-Wiki Metape­dia mit einem Ein­trag ver­tre­ten, setzt auf beson­de­re Art Mut­ter­tags­grü­ße ab: mit einem Zitat eines Kom­pa­nie­chefs der berüch­tig­ten 5. SS-Pan­zer-Divi­si­on „Wiking“.

19. Mai 2020

„Rechts­extre­mes Gedan­ken­gut weist die­ser zwar stets von sich“, schreibt „Der Stan­dard“ 2018 über Ste­fan Magnet, als er das rech­te Mode­la­bel „Heim­at­mo­de“ für „fesche Faschos“ gegrün­det hat­te, oder, wie Vice Magnets Pro­dukt­pa­let­te in einer lesens­wer­ten Ana­ly­se benannt hat­te, mit recht­ex­tre­mer Sym­bo­lik „für rech­te Fashio­nis­tas”.

Die verblichene "Heimatmode" des Stefan Magnet
Die ver­bli­che­ne „Heim­at­mo­de” des Ste­fan Magnet

Magnets „Heim­at­mo­de“ scheint inzwi­schen still und lei­se den Bach hin­un­ter­ge­gan­gen zu sein, die Face­book-Sei­te ist weg, bei Auf­ruf des Online­shops erhält man Sicher­heits­war­nun­gen und tut bes­ser dar­an, nicht wei­ter zu kli­cken. Durch­aus pas­send ange­sichts des ideo­lo­gi­schen Backgrounds!

"Heimatmode" als Sicherheitsrisiko: Falls Sie die Website besuchen, könnten Angreifer versuchen, Passwörter, E-Mails oder Kreditkartendaten zu stehlen.
„Heim­at­mo­de” als Sicher­heits­ri­si­ko: „Falls Sie die Web­site besu­chen, könn­ten Angrei­fer ver­su­chen, Pass­wör­ter, E‑Mails oder Kre­dit­kar­ten­da­ten zu stehlen.”
Podgorschek, Küssel, Magnet, Budin beim Palm-Gedenken 2006 Braunau
Beim Palm-Geden­ken 2006 in Brau­nau noch ver­eint mar­schie­rend: neben­ein­an­der Küs­sel, Magnet, Budin, davor Elmar Pod­gor­schek (FPÖ)

Magnet hat sei­ne sicht­ba­ren Akti­vi­tä­ten immer mehr zu der im ober­ös­ter­rei­chi­schen Brun­nen­thal ansäs­si­gen Pos­til­le „Wochen­blick“ ver­legt, die vom Rechts­extre­mis­mus so weit weg ist wie Brun­nen­thal von Brun­nen­thal. Dazu gibt er auf Face­book immer wie­der Ein­blick in sei­ne – eben­so gar nicht rechts­extre­me – Gedan­ken­welt. Etwa zum letz­ten Mut­ter­tag. Da fin­den die rech­ten Kame­ra­den all­jähr­lich ihre Erfül­lung dar­in, den Frau­en ihre Rol­le, die selbst­ver­ständ­lich immer ans Mut­ter­sein gekop­pelt ist, zuzu­wei­sen. Magnet war davon bereits zwei Tage vor­her, just am 8. Mai, als ande­re den Jah­res­tag der Befrei­ung vom Nazi-Ter­ror fei­er­ten, beseelt:

„Zum bevor­ste­hen­den Mut­ter­tag: Ein Hoch den müt­ter­li­chen und kämp­fe­ri­schen Frau­en.“, schwa­dro­niert er zum Foto eines Text­aus­schnitts in Frakturschrift:

Gera­de der krie­ge­ri­sche Nor­den, das Land der Pflicht, die Hei­mat der Star­ken, die in ihrer Ord­nung das Gesetz ver­kör­pern, wird die müt­ter­li­chen Frau­en, die ent­thron­ten Köni­gin­nen des Lebens, in ihr Reich zurück­füh­ren. Der star­ke, geset­zes­be­wuß­te kämp­fe­ri­sche Mann sehnt sich um der Voll­endung der Schöp­fungs­ein­heit wil­len nach der müt­ter­li­chen Frau, die nicht sein Spiel­zeug, son­dern sei­ne Gefähr­tin, sei­ne Mit­schöp­fe­rin sein soll.

Magnet postet den Nazi-Schriftsteller Kurt Eggers
Magnet pos­tet den Nazi-Schrift­stel­ler Kurt Eggers

Die­se wahr­lich jeden krie­ge­risch-nor­disch ver­an­lag­ten und zeu­gungs­wil­li­gen Mann erfül­len­den Zei­len stam­men aus der Feder des deut­schen Nazi-Schrift­stel­lers Kurt Eggers, der sei­ne NS-lini­en­treu­en Vor­stel­lun­gen über Frau­en 1935 in der Schrift „Von der Hei­mat und ihren Frau­en“ ver­ewigt hat.

Titelblatt Kurt Eggers: Von der Heimat und ihren Frauen
Titel­blatt Kurt Eggers: Von der Hei­mat und ihren Frauen

Eggers, 1905 in Ber­lin gebo­ren, gehört zwei­fel­los zu den sehr frü­hen und wider­lichs­ten rabi­at-völ­ki­schen Prot­ago­nis­ten aus der Vor-NS-Zeit, des­sen Wer­de­gang der His­to­ri­ker Elmar Vier­eg­ge in einem Auf­satz schon mit dem Titel „Rezep­ti­on eines his­to­ri­schen Gewalt­tä­ters“ (1) hin­läng­lich cha­rak­te­ri­siert. So ist auch im Wiki­pe­dia-Ein­trag zum jun­gen Eggers zu lesen: „Eggers hohe Gewalt­be­reit­schaft vor allem Juden gegen­über brach­te ihm in der Schu­le den Bei­na­men ‚Eggers, der Juden­tö­ter’ ein.“

Eggers war einer jener vor­her chro­nisch erfolg­lo­sen Figu­ren, die ab der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Macht­über­nah­me 1933 in Deutsch­land auch schnell Kar­rie­re gemacht haben. Eggers trat in die SS ein, wo er 1936 zum Lei­ter der Abtei­lung Fei­er­ge­stal­tung im „Ras­se- und Sied­lungs­haupt­amt“ avan­cier­te. Zum Kriegs­ein­satz mel­de­te sich der fana­ti­sier­te Eggers frei­wil­lig und dien­te als Kom­pa­nie­chef in der für ihre zahl­lo­sen (auch in Öster­reich began­ge­nen) Kriegs­ver­bre­chen bekann­ten 5. SS-Pan­zer-Divi­si­on „Wiking“. Nach­dem Eggers 1943 an der Ost­front umge­kom­men war, wur­de eine Pro­pa­gan­da-SS-Stan­dar­te nach ihm benannt.

Unter Alt- und Neo­na­zis ist Eggers wegen sei­ner kon­se­quen­ten Hal­tung The­ma und Vor­bild. Sicht­bar wur­de dies nicht nur in diver­sen Nach­dru­cken sei­ner lite­ra­ri­schen Hin­ter­las­sen­schaft und ein­schlä­gi­gen Publi­ka­tio­nen, in denen das Ide­al des für die deut­sche Hei­mat kämp­fen­den Dich­ters pro­pa­giert wur­de und wird, son­dern auch in Neo­na­zi-Foren wie „alter­me­dia“ und „Thia­zi“ und sogar im Rechts­rock, wo 2011 Tex­te von Eggers von der NSHC-Band (2) „Thri­ma“ ver­tont wurden.

Vier­re­ge fasst Eggers’ Beliebt­heit in der rechts­extre­men Sze­ne so zusammen:

Mit Kurt Eggers steht heu­ti­gen Rechts­extre­mis­ten ein kul­tu­rell täti­ger Front­kämp­fer als Vor­bild zur Ver­fü­gung, der nicht nur Theo­re­ti­ker, son­dern Han­deln­der war. Zu ver­dan­ken haben sie dies der ideo­lo­gi­schen Trans­fer­ar­beit jahr­zehn­te­lang täti­ger Alt­na­zis, die Ideo­lo­gie­ele­men­te aus der Zeit des „Drit­ten Reichs“ bewahrt und unter jun­gen Akti­vis­ten ver­brei­tet haben.

Wer den außer­halb der brau­nen Sze­ne weit­ge­hend unbe­kann­ten Eggers zitiert, tut das in der Regel nicht zufäl­lig. Wer also aus­ge­rech­net die­sen natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Gewalt­tä­ter aus sei­nem Fun­dus fischt, um ein Hoch auf die Müt­ter los­zu­wer­den, muss sich schon die Fra­ge gefal­len las­sen, wie sehr er selbst in jenem Gedan­ken­gut ver­haf­tet ist, das Eggers propagiert.

Gut, die­je­ni­gen, die Magnets tief­brau­nes Müt­ter-Hoch gelikt haben, kön­nen, aber müs­sen nicht wis­sen, aus wes­sen Feder die dem Pos­ting ange­hef­te­ten Zei­len stam­men. Da hel­fen wir mit die­sem Bei­trag ger­ne, etwa der ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­te­rin des FPÖ-Par­la­ments­klubs und Bezirks­rats­kan­di­da­tin 2015, Ber­na­dette C., oder dem ehe­ma­li­gen Brau­nau­er FPÖ-Vize­bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Schil­cher, der 2019 wegen sei­nes Rat­ten­ge­dichts den Hut neh­men muss­te oder Mar­ti­na Grab­mayr, Ehe­frau des Lin­zer FPÖ Gemein­de­rats Wolf­gang Grab­mayr und Obfrau jenes Ver­eins, der Räum­lich­kei­ten in der Lin­zer „Vil­la Hagen“ an die Iden­ti­tä­ren ver­mie­tet hat­te (3).

Likes für Magnets Muttertags-Posting: Martina Grabmayr
Likes für Magnets Mut­ter­tags-Pos­ting: Mar­ti­na Grabmayr
Likes für Magnets Muttertags-Posting: Bernadette Conrads und Christian Schilcher
Likes für Magnets Mut­ter­tags-Pos­ting: Ber­na­dette C. und Chris­ti­an Schilcher
Verein Studentenheim Urfahr: Vereinsobfrau Martina Grabmayr
Ver­ein Stu­den­ten­heim Urfahr: Ver­eins­ob­frau Mar­ti­na Grabmayr

Update 22.5.20: Magnet hat sein Mut­ter­tags­pos­ting inzwi­schen gelöscht.

Fuß­no­ten

1 Elmar Vier­eg­ge, Rezep­ti­on eines his­to­ri­schen Gewalt­tä­ters. Die Bedeu­tung von Kurt Eggers als Frei­korps­kämp­fer, NS-Dich­ter und SS-Sol­dat für den Rechts­extre­mis­mus. In: Armin Pfahl-Traugh­ber (Hg.), Jahr­buch für Extre­mis­mus- und Ter­ro­ris­mus­for­schung 2013, Brühl/Rheinland 2013, S. 95–112. (unter: https://docplayer.org/10573566-Extremismus-terrorismus.html)
2 NSHC: Kür­zel für Natio­nal Socia­list Hardcore
3 vgl. https://www.diepresse.com/5606040/identitare-linzer-burgermeister-will-weiter-mit-fpo-regieren

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Schlagwörter: Antisemitismus | FPÖ | Nationalsozialismus | Neonazismus/Neofaschismus | Oberösterreich | Wochenblick

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